Der „Tau­ben­schlag“ ist eine Web­site für Taube, Schwer­hö­rige, Taub­blinde und Hörende, die ein­zig­ar­tige Ein­bli­cke in die Welt der Hör­be­hin­der­ten bietet.

„Tau­ben­schlag“ war eine der ers­ten Inter­net­sei­ten, die sich an Gehör­lose wen­dete. In der frü­hen Blü­te­zeit des Inter­nets 1997 gab es dort ein bun­tes Sam­mel­su­rium an Infor­ma­tio­nen und auch Akti­vis­mus. „Ein Zuhause für die Tau­ben“ nannte der ehe­ma­lige Gehör­lo­sen­leh­rer und Grün­der Bernd Reh­ling es. Damit sind nicht nur die gehör­lo­sen Men­schen, son­dern auch die Vögel gemeint, wel­che beide nicht mehr aus dem Ber­li­ner Stadt­bild weg­zu­den­ken sind. Die Tau­ben lie­ben den Frie­den – sowohl die Vögel als auch die Gehör­lo­sen. Wenn sie aber unter­drückt wer­den, dann könn­ten die Gehör­lo­sen auch mal zum „Tau­ben-Schlag“ aus­ho­len. Seit die­sen Anfän­gen hat sich „Tau­ben­schlag“ zu der Online-Platt­form für taube, schwer­hö­rige und taub­blinde Men­schen und alle, die sich für The­men rund um Gehör­lo­sig­keit und Gebär­den­spra­chen inter­es­sie­ren entwickelt.

Der „Tau­ben­schlag“ bie­tet auf sei­ner Web­site Nach­rich­ten, infor­ma­tive Bei­träge rund um die Gebär­den­sprach­ge­mein­schaft, Ver­an­stal­tungs­hin­weise, Foren zum Aus­tausch und vie­les mehr. Das Ziel ist es, Infor­ma­tio­nen für taube, schwer­hö­rige, taub­blinde, aber auch hörende Men­schen zugäng­lich zu machen und den Aus­tausch zu fördern.

Seit 2023 ist „Tau­ben­schlag“ zusam­men mit sie­ben ande­ren taub geführ­ten Out­lets aus ver­schie­de­nen euro­päi­schen Län­dern Teil von „Deaf Jour­na­lism Europe“. Das Pro­jekt zielt dar­auf ab, den Jour­na­lis­mus für die Gehör­lo­sen­ge­mein­schaft in Europa zu revo­lu­tio­nie­ren, indem ein gemein­schaft­li­ches Netz­werk aus Medi­en­or­ga­ni­sa­tio­nen, die von Gehör­lo­sen geführt wer­den, geschaf­fen wird. Mit dem Schwer­punkt auf Inno­va­tion, Zusam­men­ar­beit, Viel­falt, Unpar­tei­lich­keit und Qua­li­tät will das Pro­jekt die große Lücke im tau­ben Jour­na­lis­mus und der Zugäng­lich­keit der Medien schließen.

Zu den wich­tigs­ten Akti­vi­tä­ten gehö­ren die Pro­duk­tion von Nach­rich­ten­in­hal­ten in natio­na­len Gebär­den­spra­chen, die auf die spe­zi­fi­schen Bedürf­nisse von Gehör­lo­sen zuge­schnit­ten sind und die Ent­wick­lung jour­na­lis­ti­scher Stan­dards für taube Ziel­grup­pen. Das Pro­jekt beab­sich­tigt auch, eine neue Gene­ra­tion von tau­ben jour­na­lis­ti­schen Men­schen aus­zu­bil­den und so die Gruppe von Fach­leu­ten zu erwei­tern, die einen Bei­trag zum tau­ben­ge­rech­ten Jour­na­lis­mus leis­ten kön­nen. Dar­über hin­aus wird das Pro­jekt Geschäfts­mo­delle für von Gehör­lo­sen geführte Medi­en­or­ga­ni­sa­tio­nen erfor­schen, um deren finan­zi­elle Nach­hal­tig­keit zu ver­bes­sern und umfang­rei­che Öffent­lich­keits­ar­beit leis­ten, um Gehör­lose und Inter­es­sen­grup­pen in ganz Europa zu erreichen.
Letzt­end­lich wird der Erfolg des Pro­jekts daran gemes­sen wer­den, ob es in der Lage ist, die Zusam­men­ar­beit und Inno­va­tion im tau­ben Jour­na­lis­mus sowohl auf natio­na­ler als auch auf euro­päi­scher Ebene zu fördern.

Die Arbeit von „Tau­ben­schlag“ wird von Juni 2023 bis Mai 2025 von der Euro­päi­schen Kom­mis­sion im Rah­men des Pro­jekts „Deaf Jour­na­lism Europe“ kofinanziert.