„Ohren auf für Hanau!“
Schulmusikprojekt der Initiative kulturelle Integration des Deutschen Kulturrates e.V. in Kooperation mit dem Bundesverband Musikunterricht e.V. (BMU)
Der Anschlag in Hanau
Am 19. Februar 2020 wurde ein rassistisch und rechtsextremistisch motivierter Anschlag in Hanau verübt. Dabei wurden neun Menschen innerhalb von sechs Minuten getötet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Sechs weitere Menschen wurden verletzt. Die Anschläge verübte der Täter insbesondere in der Nähe von Orten, die vermehrt von Menschen mit Migrationshintergrund besucht wurden. Das Attentat in Hanau ist eines der gravierendsten Beispiele für Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland.
Die Initiative kulturelle Integration (www.kulturelle-integration.de) – ein breites Bündnis aus 28 Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartnern, Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden – reagierte auf die Tat unter anderem mit der Resolution „Gegen Rassismus und Ausgrenzung! Für Zusammenhalt in Vielfalt!“. Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration stehen für ein vielfältiges Engagement und den Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft. Gemeinsam formulierten sie die 15 Thesen „Zusammenhalt in Vielfalt“, die sie im vergangenen Jahr aktualisiert und im Dezember 2023 Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt in Vertretung von Bundeskanzler Olaf Scholz überreicht haben. Die Thesen dienen als Grundlage für die Arbeit der Initiative. Die Initiative kulturelle Integration wird vom Deutschen Kulturrat e.V. moderiert und aus Mitteln Der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.
Der Bundesverband Musikunterricht e.V. (BMU) ist ein Fachverband zur Förderung der musikalischen Bildung, insbesondere des Musikunterrichts in allen Schularten, -formen und
-stufen. Er ist Interessenvertretung für Musik unterrichtende Lehrkräfte, Ausbilder, Hochschullehrer, Referendare sowie Lehramtsstudierende. Der BMU setzt sich für das Musikleben und die musikalisch-künstlerische Arbeit an Schulen ein, insbesondere auch für die Arbeit der Musikensembles. Zudem fördert er eine qualifizierte und ausreichende Ausbildung von Musiklehrern aller Schularten, -formen und -stufen.
Das Projekt
Die Initiative kulturelle Integration wird in Kooperation mit dem BMU vom 10. bis 12. Februar 2025 in zeitlicher Nähe zum fünften Jahrestag des Anschlags in Hanau ein Begegnungskonzert in Berlin ausrichten. Hierzu sind alle Musiklehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland herzlich eingeladen, eine maximal 5-minütige Aufführung ihres Schulensembles, ihrer Klasse oder ihres Kurses zum Themenbereich Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus oder anderen Formen von Ausgrenzung einzureichen. Die musikalische Gestaltung kann frei gewählt werden. Eingereicht werden sollen Videos und eventuell vorhandenes Aufführungsmaterial der eigenen Gestaltungsarbeiten, die aus allen musikalischen Genres (Rock, Pop, Neue Musik, Klangcollagen, experimentellen Performance- und Musizierformen) stammen dürfen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte in digitaler Form bis spätestens Freitag, den 15. November 2024, an die Bundesgeschäftsstelle des BMU (ansgar.menze@bmu-musik.de).
Konzert der ausgewählten Ensembles
Die ausgewählten Ensembles werden vom 10. bis 12. Februar 2025 nach Berlin eingeladen. Dort findet am Abend des 10. Februars 2025 ein erstes Treffen aller Aufführenden statt, das die Möglichkeit zur Information und zum Kennenlernen bietet. Im Zentrum des zweiten Tages steht dann die Darbietung der musikalischen Beiträge in einer prominenten Spielstätte der Hauptstadt in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Kleinere Gruppen (Ensembles von 5-10 Personen) sind eingeladen, ihre Beiträge live zu spielen, größere Ensembles können auch ein Video präsentieren. Damit im Rahmen dieses Konzertes ein breites Spektrum aus allen Bundesländern präsentiert werden können, muss die Länge der vorgetragenen Beiträge bzw. Ausschnitte auf 5 Minuten begrenzt werden.
Für inhaltliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Bundesverbandes (ansgar.menze@bmu-musik.de).
Fragen zum Programm in Berlin sowie Einzelheiten zur Kostenübernahme richten Sie bitte an die zuständige Referentin der Initiative kulturelle Integration Maren Ruhfus (m.ruhfus@kulturrat.de) und die Projektassistentin Sina Rothert (s.rothert@kulturrat.de).
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.bmu-musik.de/kooperationen/initiative-kulturelle-integration/.
Wir freuen uns auf viele und vielfältige Einreichungen!
Herzlich
Ihre
Olaf Zimmermann, Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
Dr. Georg Biegholdt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht
Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht