Kul­tu­rel­ler Abend in der Villa Selig­mann in Hannover

Künst­le­ri­sche Bei­träge geben Ein­bli­cke in viel­fäl­ti­ges jüdi­sches Leben in Deutschland

Ber­lin, den 28.10.2025. Im vol­len Saal der tra­di­ti­ons­rei­chen Villa Selig­mann in Han­no­ver – eine inter­na­tio­nal renom­mierte Adresse für jüdi­sche Kul­tur in Deutsch­land – fand ges­tern der sechste Akti­ons­tag im Geden­ken an den Anschlag auf die Syn­agoge in Halle (Saale) am 9. Okto­ber 2019 statt. Kul­tu­relle Bei­träge aus­ge­wähl­ter Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger der ver­gan­ge­nen drei Wett­be­werbe stan­den im Mit­tel­punkt des Abends. Ein­ge­rahmt wur­den die unter­schied­li­chen Vor­füh­run­gen und Dis­kus­si­ons­run­den von musi­ka­li­schen Dar­bie­tun­gen jüdi­scher Komponisten.

Seit 2020 ver­an­stal­ten der Beauf­tragte der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medien, der Beauf­tragte der Bun­des­re­gie­rung für jüdi­sches Leben in Deutsch­land und den Kampf gegen Anti­se­mi­tis­mus, der Zen­tral­rat der Juden in Deutsch­land und die Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion unter dem Dach des Deut­schen Kul­tur­ra­tes die­sen gemein­sa­men Akti­ons­tag mit dem Ziel, mehr Sicht­bar­keit für die Leben­dig­keit und Viel­falt jüdi­schen Lebens in Deutsch­land zu schaf­fen. Im Rah­men der Ver­an­stal­tung wurde auch eine Aus­stel­lung der zehn prä­mier­ten Foto­gra­fien des Wett­be­werbs „Zusam­men­halt in Viel­falt – Jüdi­scher All­tag in Deutsch­land“ aus dem Jahr 2020 eröff­net. Die Aus­stel­lung wird noch bis Ende des Jah­res in der Villa Selig­mann zu sehen sein.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren fan­den neben den bun­des­wei­ten Wett­be­wer­ben zum jüdi­schen Leben – dar­un­ter der oben genannte Foto­wett­be­werb, der Schreib­wett­be­werbL’Chaim: Schreib zum jüdi­schen Leben in Deutsch­land!“, der Poetry-Slam-Wett­be­werbSlammt Tache­les! Poetry-Slam zum jüdi­schen Leben in Deutsch­land“ – der The­men­tagMedi­en­bild im Wan­del: Jüdin­nen und Juden in Deutsch­land“ sowie im ver­gan­ge­nen Jahr die Fach­ta­gungJüdi­sches Leben in Deutsch­land im Span­nungs­feld zwi­schen Anpas­sung und Auto­no­mie“ im Jüdi­schen Museum Frank­furt am Main statt.

Wolf­ram Wei­mer, Staats­mi­nis­ter für Kul­tur und Medien: „Der Anschlag von Halle bleibt eine Mah­nung, jüdi­sches Leben in Deutsch­land nicht nur zu schüt­zen, son­dern sicht­bar zu hal­ten. Anti­se­mi­tis­mus ist kein Rand­phä­no­men, er ist ein Angriff auf unsere frei­heit­li­che Ord­nung. Die Stär­kung jüdi­schen Lebens ist daher keine Frage der Sym­bo­lik, son­dern eine demo­kra­ti­sche Pflicht aller. Die viel­fäl­ti­gen und leb­haf­ten Ver­an­stal­tun­gen des Akti­ons­tags Halle leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag für mehr Sicht­bar­keit und Ver­ständ­nis – und zei­gen, wie leben­dig und viel­fäl­tig jüdi­sche Kul­tur in Deutsch­land ist. Sie schaf­fen Auf­merk­sam­keit genau dort, wo wir sie brau­chen: in der Öffent­lich­keit. Allen Mit­wir­ken­den danke ich sehr herzlich.“

Dr. Felix Klein, Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung für jüdi­sches Leben in Deutsch­land und den Kampf gegen Anti­se­mi­tis­mus: „Jüdi­sches Leben ist ein inte­gra­ler Teil unse­rer Gesell­schaft – leben­dig, viel­fäl­tig und krea­tiv. Der Akti­ons­tag ‚Viel­fäl­ti­ges jüdi­sches Leben‘ zeigt das jedes Jahr aufs Neue. Er ist eine wun­der­bare Ant­wort auf den schreck­li­chen Ter­ror­an­schlag 2019 auf die Syn­agoge in Halle. Der kul­tu­relle Abend in der Villa Selig­mann macht sicht­bar, wie stark jüdi­sche Kul­tur ist und wie all­täg­lich sie eigent­lich sein könnte und müsste, ohne äußere Anfein­dun­gen und tag­täg­li­che Angriffe. Die Villa Selig­mann gab den Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­gern der ver­gan­ge­nen Wett­be­werbe eine Bühne, um erneut zu zei­gen, dass jüdi­sches Leben in die Mitte unse­rer Gesell­schaft gehört – und genau das gilt es zu fei­ern, denn es ist zugleich ein Zei­chen und ein Ziel.“

Dr. Josef Schus­ter, Prä­si­dent des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land: „Sechs Jahre ist der Anschlag in Halle nun her. Seit­dem haben wir in ver­schie­de­nen Ite­ra­tio­nen gese­hen, wel­che künst­le­ri­schen Ansätze es gab, mit die­sem Ereig­nis umzu­ge­hen. Es ist beein­dru­ckend zurück­zu­bli­cken und zu sehen, wel­che Früchte diese Ver­an­stal­tun­gen getra­gen haben. Die Arbeit der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion ist auch des­halb so wich­tig, weil sie jüdi­schen Stim­men Raum gibt, ohne ihnen vor­zu­schrei­ben, wie sie zu klin­gen haben. Kul­tur darf kein Raum sein, in dem man sich das Jüdi­sche nur dann wünscht, wenn es unpo­li­tisch ist. Der Kul­tur­rat leis­tet hier­bei beson­ders wich­tige Arbeit.“

Olaf Zim­mer­mann, Spre­cher der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion und Geschäfts­füh­rer des Deut­schen Kul­tur­ra­tes: „Die bewe­gen­den Bei­träge unse­res kul­tu­rel­len Abends in den ein­drucks­vol­len Räu­men der Villa Selig­mann in Han­no­ver haben gezeigt, wie wert­voll jüdi­sches Geis­tes­le­ben als inte­gra­ler Bestand­teil der deut­schen Kul­tur ist. Umso wich­ti­ger ist es, hier­für deut­lich mehr Sicht­bar­keit zu schaf­fen, um Res­sen­ti­ments und Vor­ur­tei­len zu begeg­nen, aber vor allem auch, um die Berei­che­rung zu erle­ben. Dafür ein gro­ßes Dan­ke­schön an alle Künst­le­rin­nen und Künst­ler des gest­ri­gen Abends!“

Das voll­stän­dige Pro­gramm fin­den Sie hier, mit künst­le­ri­schen Bei­trä­gen von:

  • Richard Ettin­ger, Teil­neh­mer des Poetry-Slam-Wett­be­werbs „Slammt Tache­les! Poetry-Slam zum jüdi­schen Leben in Deutschland“
  • Ruben Ger­c­zi­kow, Teil­neh­mer des Schreib­wett­be­werbs „L‘Chaim: Schreib zum jüdi­schen Leben in Deutschland!“
  • Evge­niya Kar­tas­hova, Teil­neh­me­rin des Foto­wett­be­werbs „Zusam­men­halt in Viel­falt – Jüdi­scher All­tag in Deutschland“
  • Dr. Felix Klein, Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung für jüdi­sches Leben in Deutsch­land und den Kampf gegen Anti­se­mi­tis­mus, Violine
  • Monty Ott, Teil­neh­mer des Schreib­wett­be­werbs „L‘Chaim: Schreib zum jüdi­schen Leben in Deutschland!“
  • Eliah Saka­kus­hev-von Bis­marck, künst­le­ri­scher sowie geschäfts­füh­ren­der Direk­tor der Villa Selig­mann, Cello
  • Han­nah Schlach­ter, Teil­neh­me­rin des Poetry-Slam-Wett­be­werbs „Slammt Tache­les! Poetry-Slam zum jüdi­schen Leben in Deutschland“
  • Ron Segal, Teil­neh­mer des Schreib­wett­be­werbs „L‘Chaim: Schreib zum jüdi­schen Leben in Deutschland!“
  • Ulfert Smidt, Orga­nist
  • Mode­ra­tion: Hen­rik Szántó, Autor, Mode­ra­tor und Spo­ken Word-Künstler.

Ein Video Best-of wird in Kürze auf der Web­site der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion zu fin­den sein.


Infor­ma­tio­nen zum kul­tu­rel­len Abend:

  • Das Pro­gramm zum kul­tu­rel­len Abend fin­den Sie hier.
  • Kom­men Sie hier zu den Bil­dern des Abends.
  • Hier kön­nen Sie die Antho­lo­gie zum Poetry-Slam-Wett­be­werb bestellen.
  • Hier geht es zu allen Akti­ons­ta­gen der Jahre 2020-2024.
  • Die Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion ist ein brei­tes Bünd­nis von 28 Insti­tu­tio­nen aus Zivil­ge­sell­schaft, Kir­chen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, Sozi­al­part­nern, Medien, Bund, Län­dern und kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­den. Nähere Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.
Von |2025-10-28T10:46:46+01:00Oktober 28th, 2025|Meldung|Kommentare deaktiviert für

Kul­tu­rel­ler Abend in der Villa Selig­mann in Hannover

Künst­le­ri­sche Bei­träge geben Ein­bli­cke in viel­fäl­ti­ges jüdi­sches Leben in Deutschland