Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus (kurz: Stiftung gegen Rassismus) plant und koordiniert die jährlich stattfindenden bundesweiten UN-Wochen gegen Rassismus. Hierzu erstellt sie umfangreiche Informationsmaterialien. Zudem führt sie Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten durch. Hierzu gehört das Modellprojekt „Rassismus im Gesundheitswesen – rassismuskritische Bildung und Organisationsentwicklung“.
Das Modellprojekt hat drei Hauptziele: Vernetzung, rassismuskritische Bildung und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen. Das Projekt soll die kritische Auseinandersetzung mit Diskriminierungsstrukturen im Gesundheitswesen fördern und Handlungsoptionen gegen Rassismus im Gesundheitswesen aufzeigen, um einen Beitrag zur gerechteren Gesundheitsversorgung für alle zu leisten. Die individuelle, institutionelle und strukturelle Ebene von Rassismus werden mitgedacht und bearbeitet.
Das Projekt legt großen Wert auf niedrigschwellige Angebote, wie digitale Lernräume und Vernetzungstreffs, um eine breite Teilnahme zu ermöglichen. Diese Austauschräume sollen empowern, sensibilisieren und ein starkes Netzwerk schaffen. Materialien, wie einen Leitfaden für erste Schritte in die rassismuskritische Organisationsentwicklung, sollen erstellt werden, um den relevanten Akteuren Handwerk zu geben, sich gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Schulungen und Fortbildungen für Patientinnen und Patienten sowie Fachkräfte werden entwickelt, um zu sensibilisieren, Veränderungen am eigenen Arbeitsplatz einleiten zu können und Handlungsoptionen gegen Rassismus und Diskriminierung werden an die Hand gegeben.
Das Projekt ist intersektional ausgerichtet, was bedeutet, dass es verschiedene Diskriminierungsformen berücksichtigt und anstrebt, ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu entwickeln. Die relevanten Akteure, wie Kliniken, Kammern, zivilgesellschaftliche Organisationen etc. werden durch Arbeitsgruppen und Absprachen mit einbezogen. Fachkräfte, Patientinnen und Patienten sowie Menschen mit Pflegebedarf mit Rassismuserfahrungen im Gesundheitswesen werden als Expertinnen und Experten ihrer Erfahrungswelt im Gesundheitswesen anerkannt und im engen Austausch an ihren Bedarfen gearbeitet.
Das Projekt läuft von Januar 2025 bis Dezember 2027 und wird von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert.
Nähe Informationen zum Projekt finden Sie hier.