Erwerbsarbeit, als abhängige Beschäftigung oder als selbstständige Tätigkeit, besitzt eine große Integrationskraft. Sie bringt die Gesellschaft und die einzelnen Menschen zusammen. Sie begründet Selbstbewusstsein und Identifikation mit dem aus eigener Kraft Geleisteten. Sie gibt dem Alltag Struktur, ermöglicht Kommunikation und fördert so ganz entscheidend den sozialen Zusammenhalt. Weil Erwerbsarbeit eine so große Bedeutung hat, ist der Zugang aller erwerbsfähigen Menschen zum Arbeitsmarkt essenziell, ungeachtet der jeweils individuellen Lebenssituation. In unserer Arbeitsgesellschaft sollen die Talente der Menschen zur Entfaltung kommen, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Die gesellschaftliche Vielfalt muss sich in der Beschäftigtenstruktur widerspiegeln. Das gilt für den öffentlichen Sektor ebenso wie für die Privatwirtschaft.
Eine starke wirtschafts- und sozialpolitische Zusammenarbeit in der Sozialen Marktwirtschaft zwischen den Verbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer untereinander, in der Sozialen Selbstverwaltung und mit der Regierung leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem demokratischen System. Das deutsche Modell der Sozialpartnerschaft ist prägendes Merkmal der Sozialen Marktwirtschaft und trägt zu sozialem Zusammenhalt bei. Die Verankerung der Koalitionsfreiheit in unserer Verfassung bildet die Basis für gesellschaftliche Verständigung und sozialen Frieden.