Pro­jekt der Woche: Der Pod­cast „331 – 3 Frauen, 3 Reli­gio­nen, 1 Thema“

Reli­gion aus dem Leben, nicht aus dem Lehr­buch – Inter­re­li­giö­ser Dia­log muss run­ter von den Podien, rein in den All­tag. Bes­ser noch: direkt ins Ohr.

Das ist das Ziel des Pod­casts „331 – 3 Frauen, 3 Reli­gio­nen, 1 Thema“, den die inter­re­li­giöse Stif­tung „House of One“ in Ber­lin ins Leben geru­fen hat. Seit über drei Jah­ren spre­chen Rebecca Rogow­ski (27), Maike Schö­fer (34) und Kübra Dalki­lic (28) jeden zwei­ten Don­ners­tag über The­men wie Gast­freund­schaft, Sexua­li­tät und Ehe, Abra­ham als Urva­ter ihrer Reli­gio­nen, Anti­se­mi­tis­mus und Mus­lim­feind­lich­keit, Pop­mu­sik in der Lit­ur­gie oder die Wahl­er­geb­nisse der AfD. Jede aus ihrer ganz eige­nen reli­giö­sen Per­spek­tive. Jede als Exper­tin ihrer Reli­gion: als Juda­is­tin, als Pfar­re­rin, als mus­li­mi­sche Theologin.

Warum drei Frauen? Weil Reli­gion bis heute stark män­ner­do­mi­niert ist. Der Pod­cast gibt die Mög­lich­keit, gän­gige Hier­ar­chien zu unter­lau­fen und weib­li­chen Stim­men mehr Gehör zu ver­schaf­fen. Was Reli­gion jeweils für die Mode­ra­to­rin­nen bedeu­tet und wie sie ihren jewei­li­gen All­tag prägt, fließt ganz selbst­ver­ständ­lich in die Gesprä­che und so in die Her­zen der Höre­rin­nen und Hörer ein. Gemein­sam­kei­ten wer­den ent­deckt, Unter­schiede gefei­ert, Vor­ur­teile abge­baut. Die Gesprä­che von Rebecca Rogow­ski, Maike Schö­fer und Kübra Dalki­lic fin­den immer wie­der mühe­lose Über­gänge von freund­schaft­li­chem zu theo­lo­gi­schem Aus­tausch. Dabei blei­ben sie stets unge­zwun­gen. Sie spre­chen über ihren Glau­ben, ihre Erfah­run­gen, ihre Wur­zeln. Sie tau­schen sich aus, lachen mit­ein­an­der, strei­ten mit­ein­an­der und blei­ben trotz­dem immer im Gespräch. Reli­gion aus dem Leben, nicht aus dem Lehrbuch.

Das kommt an. Regel­mä­ßig wird der Pod­cast bis zu 4.000-mal im Monat gestreamt oder her­un­ter­ge­la­den und ist auf jeder bekann­ten Strea­ming-Platt­form zu fin­den. Mit dem Pod­cast möchte die Stif­tung „House of One“ vor allem junge Men­schen errei­chen. Gleich­wohl füh­len sich auch Höre­rin­nen und Hörer höhe­ren Alters von dem Audio­for­mat ange­spro­chen. Das zei­gen nicht zuletzt die Kom­men­tare und Mails. Inzwi­schen fin­det die Arbeit der drei Frauen auch in man­chem Reli­gi­ons­un­ter­richt oder in Uni­ver­si­täts­se­mi­na­ren Ver­wen­dung, wie Rück­mel­dun­gen von Leh­re­ren­den und Dozie­ren­den zeigen.

Geför­dert wird der Pod­cast noch bis Ende 2024 aus dem Pro­gramm „Demo­kra­tie Leben!“ des Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­ums. Um das erfolg­rei­che For­mat zu sichern, sucht die Stif­tung „House of One“ neue Finan­zie­run­gen. In Zei­ten schwin­den­der öffent­li­cher Haus­halte wer­den pri­vate Geld­ge­bende wich­ti­ger: Wie die Bethe-Stif­tung aus Essen, wel­che die aktu­elle Spen­den­kam­pa­gne des „House of One“ unter­stützt und jeden gespen­de­ten Euro für die inter­re­li­giöse Bil­dungs­ar­beit ver­dop­pelt. Eine Arbeit, die in Zei­ten, wo vor allem das Tren­nende nicht das Gemein­same gese­hen wird, so wich­tig ist.

Nähere Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt fin­den Sie hier.

Von |2024-12-05T12:58:40+01:00Dezember 5th, 2024|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: Der Pod­cast „331 – 3 Frauen, 3 Reli­gio­nen, 1 Thema“