Der „Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ) e.V.“ vertritt als eigenständige Jugendorganisation der Alevitischen Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. die Interessen von rund 78.000 Kindern und Jugendlichen in über 130 Mitgliedsvereinen und elf Bundesländern. Der BDAJ versteht sich als alevitisch-demokratischer Arbeiter- und Arbeiterinnenjugendverband und hat das Ziel, dass sich junge alevitische Menschen als gleichberechtigten Teil der deutschen Gesellschaft wahrnehmen, an dieser partizipieren und sie demokratisch mitgestalten. Der BDAJ leistet aktive Antirassismusarbeit und orientiert sich an dem humanistisch-sozialen Weltbild der Alevitinnen und Aleviten. Dieses ist geprägt von Gleichberechtigung, Nächstenliebe, Gleichstellung der Geschlechter, Bildung und Wissenschaft.
Das Projekt des Vereins „Besonders solidarisch – BDAJ vor Ort“ wird von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert und hat eine Laufzeit von September 2022 bis August 2025. Es bietet die Möglichkeit selbstorganisiert Kleinprojekte – wie Bildungsseminare, Freizeitangebote, Spieleabende oder Ausflüge – zu planen und dabei Unterstützung zu erhalten. Das Projekt regt Jugendliche zur eigenen Ideenfindung an und schafft durch regelmäßig stattfindende Aktionen einen Rahmen, an denen sich alle beteiligen können. Zum Beispiel rief das Projekt im Frühling zu Aktionen zum Frühlingsfest Hıdrellez auf, an welchem Ehrenamtliche Bäume schmückten und ihre Aktionen fotografierten und filmten. Nach dem Aufruf des Projekts nahmen am 1. Mai Ehrenamtliche bundesweit an Demos teil und taggten den BDAJ auf ihren Social Media-Beiträgen. Durch die im Projekt geschaffenen Angebote entstehen Begegnungsräume, in denen die jungen Menschen Fähigkeiten entdecken und ausbauen können, selbstständig aktiv werden und sich selbstbewusst und empowert entwickeln.
Das prominenteste Kleinprojekt innerhalb von „Besonders solidarisch“ war das Filmprojekt, welches zu Beginn von 2023 startete und den Kurzfilm „Sivas‘ Narben, Kölns Hoffnung: 30 Jahre BDAJ – Gemeinsam gewachsen, heute stärker denn je“ hervorbrachte. Das Filmprojekt entstand anlässlich des 30-jährigen Bestehens des BDAJ. Der Kurzfilm beschäftigt sich mit der Gründung 1994 als Reaktion auf den Brandanschlag am 2. Juli 1993 in Sivas auf das Hotel Madımak, in welchem ein alevitisches Kulturfestival stattfand und in dem 35 Menschen von einem islamistischen Mob ermordet wurden. Er geht dann über zu dem (politischen) Engagement heute und zeigt den Zusammenhalt, wie viel in den letzten 30 Jahren mit dem Verband erreicht wurde und wie die Mitglieder des BDAJ auch persönlich geprägt wurden.
Innerhalb des Filmprojekts bildete sich ein Filmteam mit zehn Personen aus verschiedenen Ortsjugenden, die sich zunächst regelmäßig in Online-Treffen zusammenfanden, um am Filmprojekt zu arbeiten. Alle Ortsjugenden hatten die Möglichkeit, sich am Filmprojekt zu beteiligen und Videomaterial von verschiedenen Veranstaltungen zu erstellen und beizutragen. Herzstück bildeten aber die vom Filmteam aufgenommenen Veranstaltungen, Ausschnitte aus altem Filmmaterial und Interviews mit aktuellen und ehemaligen Funktionärinnen und Funktionären des BDAJ. Innerhalb des Filmprojekts bauten die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten aus und erlangten darüber hinaus durch die Erfolgserlebnisse Selbstbewusstsein. Höhepunkt war die Filmpremiere in der Alevitischen Gemeinde Frankfurt am 12. Oktober 2024, an der 70 Personen teilnahmen.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.