Tania Mar­tini, Klaus Bit­ter­mann (Hg.): Nach dem 7. Okto­ber. Essays über das geno­zi­dale Mas­sa­ker und seine Folgen

„Ich schloss den Essay Ende Dezem­ber ab, so steht es im Kalen­der, aber wir leben immer noch in unse­rer Fas­sungs­lo­sig­keit und in unse­rer Trauer immer noch am 7. Okto­ber und nicht ‚Nach dem 7. Okto­ber‘“, die­sen Satz fügt Natan Szna­ider als Fuß­note der Über­schrift sei­nes Bei­trags „Die Wunde Israel“ im Buch „Nach dem 7. Okto­ber“ bei. Im Buch sind 26 Texte ver­sam­melt, die sich mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Okto­ber 2023 befas­sen, dar­un­ter einige wenige Inter­views. Einige der Bei­träge waren zuvor bereits in Tages­zei­tun­gen erschie­nen, andere, wie der von Natan Szna­ider, wur­den für den von Tania Mar­tini und Klaus Bit­ter­mann her­aus­ge­ge­be­nen Band eigens ver­fasst. Aus den Bei­trä­gen spricht das Ent­set­zen über den unge­heu­er­li­chen Angriff, die tiefe Sorge um die Gei­seln, die nach wie vor in Gaza gefan­gen gehal­ten wer­den. Es kommt das Erschre­cken zum Aus­druck, dass gerade jene Men­schen bes­tia­lisch getö­tet wur­den, die sich für die Sache der Paläs­ti­nen­ser ein­ge­setzt und mit ihnen zusam­men­ge­ar­bei­tet haben. Es wird immer wie­der die Frage auf­ge­wor­fen, wie es wei­ter­ge­hen kann mit dem zio­nis­ti­schen Staat oder ob der Zio­nis­mus durch eige­nes Ver­sa­gen an sein Ende gekom­men ist. Und über allem steht die Frage: Wo kön­nen Juden leben, wenn selbst Israel kein siche­rer Ort mehr ist? Wer der Erschüt­te­rung des 7. Okto­bers nach­spü­ren will, dem sei die­ses Buch ans Herz gelegt.

Gabriele Schulz

Tania Mar­tini, Klaus Bit­ter­mann (Hg.). Nach dem 7. Okto­ber. Essays über das geno­zi­dale Mas­sa­ker und seine Fol­gen. Ber­lin 2024 

Von |2024-06-13T16:10:04+02:00Mai 13th, 2024|Rezension|Kommentare deaktiviert für Tania Mar­tini, Klaus Bit­ter­mann (Hg.): Nach dem 7. Okto­ber. Essays über das geno­zi­dale Mas­sa­ker und seine Folgen
Gabriele Schulz ist Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates.