Pro­jekt der Woche: „Zukunft bar­rie­re­frei gestalten“

Film-Kam­pa­gne von und mit Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung zu Diskriminierungserfahrungen

„Zukunft bar­rie­re­frei gestal­ten“ ist das Motto des Euro­päi­schen Pro­test­tags zur Gleich­stel­lung für Men­schen mit Behin­de­rung 2023 sowie das Motto einer anläss­li­chen Film-Kam­pa­gne von und mit Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung zu Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen. Die Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­ler des Lebens­hilfe-Ensem­bles der Werk­stät­ten der Lebens­hilfe Lüne­burg-Har­burg haben sich über inten­sive Gesprä­che und Schau­spiel­trai­ning dem Thema Dis­kri­mi­nie­rung genä­hert. Der Wunsch war, eine ein­drucks­starke, künst­le­ri­sche Umset­zung, die in ihrer Wir­kung zeit­ge­mäß ist, aber auch mit Seh­ge­wohn­hei­ten bricht.

Bar­rie­ren, die aus Bord­stei­nen, Trep­pen und kaput­ten Fahr­stüh­len bestehen, kann jede oder jeder gut nach­voll­zie­hen. Die Bar­rie­ren, die wir fil­misch zei­gen, sind weni­ger leicht zu beschrei­ben. Sie sind mit­un­ter All­tag von Men­schen mit einer kogni­ti­ven Ein­schrän­kung. Wir las­sen unsere Prot­ago­nis­tin­nen und Prot­ago­nis­ten mit die­sen Bar­rie­ren kol­li­die­ren und füh­ren sie als die Hel­din­nen und Hel­den unse­rer Hand­lung ein. Die Zuschaue­rin­nen und Zuschauer erle­ben die Bar­rie­ren aus einer neuen Perspektive.

„Ich bekomme den offi­zi­el­len Brief einer Behörde. Ich ahne, dass es um etwas wich­ti­ges geht, kann es mir aber nicht erschließen.“

„Ich möchte in einen Club, spüre dass ich wegen mei­ner Behin­de­rung nicht rein­ge­las­sen werde.“

„Ich rufe im Sport­ver­ein an und werde abgewimmelt.“

Am Ende durch­bre­chen wir aber jede die­ser Bar­rie­ren mit einem fil­mi­schen Trick. Zusam­men fei­ern – kein Pro­blem. Zusam­men Sport machen – müsste auch kein Pro­blem sein. Im Behör­den­film ist es etwas anders. Der Rat­su­chende ist mutig und besucht sei­nen Sach­be­ar­bei­ter. Am Ende hat auch er, was er will. Die Film-Kam­pa­gne soll sen­si­bi­li­sie­ren, Inklu­sion stär­ken und über all­täg­li­che Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen auf­klä­ren. Die Sicht­wei­sen von Men­schen mit Behin­de­run­gen kom­men im gesell­schaft­li­chen Dis­kurs zu kurz. Hier­ge­gen set­zen die Filme ein Statement.

Die betei­lig­ten Akteu­rin­nen und Akteure spie­len in den Thea­ter­en­sem­bles „Wel­ten­bre­cher“, „Büh­nen­rausch“ und „Tostedt“. Die Ensem­bles konn­ten in der Ver­gan­gen­heit natio­nale und inter­na­tio­nale Fes­ti­vals bespie­len und haben Preise gewon­nen (u. a. Thea­ter­preis, inter­na­tio­nale Thea­ter­tage am See, Blauer Löwe 2018). Die Lebens­hilfe Lüne­burg-Har­burg gemein­nüt­zige GmbH ist ein viel­sei­ti­ges Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men der Behindertenhilfe.

Nähere Infor­ma­tio­nen über die Lebens­hilfe Lüne­burg-Har­burg fin­den Sie hier.

Von |2023-05-10T09:49:07+02:00Mai 5th, 2023|Projekt|Kommentare deaktiviert für

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