K riege, Gewalt, Unrecht – sind das die Resultate des die Welt regierenden Patriarchats? Eine feministische Außenpolitik antwortet klar: Ja! Die herrschenden Strukturen untergraben die Bedürfnisse und vor allem auch die Menschenrechte von Frauen und anderen politischen, unterrepräsentierten Gruppen weltweit.
Dies gilt es zu ändern – und genau dafür macht sich Kristina Lunz seit Jahren stark. Die Mitbegründerin des „Centre for Feminist Foreign Policy“ zeigt in ihrem Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“, wie bestehende gesellschaftliche Verhältnisse durch das Zusammendenken von Frieden und Feminismus, von Menschenrechten und Gerechtigkeit mit Außenpolitik einen Paradigmenwechsel in der Außenpolitik bringen könnten.
Durch ihre Tätigkeiten für die Vereinten Nationen in Myanmar, eine NGO in Kolumbien und das Auswärtige Amt kennt Lunz nicht nur außenpolitische Realpolitik sehr gut, sondern will diese auch zum Besseren verändern. Durch diversere Perspektiven und inklusive Teilhabe könne das Gegeneinander der Nationen beendet und so allen Menschen ein sichereres Leben ermöglicht werden. Doch reicht das wirklich? Nur die Zukunft wird es zeigen – und diese ist ohne Frage feministisch, und natürlich nicht nur in der Außenpolitik.
Lunz’ Buch ist Plädoyer und Denkanstoß. In elf Kapiteln bespricht Kristina Lunz unter anderem die Anfänge und den Status quo feministischer Außenpolitik und feministischen Aktivismus. Sie erläutert auch, wieso Frieden, Gesundheitspolitik und Klimagerechtigkeit Feminismus brauchen.
Ab sofort gilt: Bitte dieses Buch zur Pflichtlektüre machen – nicht nur für alle angehenden Diplomatinnen und Politiker. Gern auch schon viel früher. Lunz’ Perspektiven sind mehr als reine Utopie, sie sind Inspiration für Gegenwart und Zukunft.
Theresa Brüheim