In der Reihe „Sprachschätze: Die verborgene Herkunft unserer Wörter“ präsentiert der Duden Verlag Geschichten rund um den Ursprung unserer Lieblingswörter. Überraschend aufschlussreich erzählen sie von uns Menschen und von vergangenen Zeiten. So entdeckt man auch im Band mit dem Fokus auf Sprache und Medien wieder allerlei Schätze. Beispielsweise das Wort „Presse“: Das aus dem mittellateinisch „pressa“ – Druck, Zwang – entlehnte Substantiv erscheint im Althochdeutschen als „pressa“, „fressa“ in der Bedeutung „Obstpresse, Kelter“. Diese Bedeutung ist von lateinisch „pressura“ – das Drücken der Druck; das Keltern des Weins – beeinflusst. Der „Film“ hingegen gehört zur germanischen Wortgruppe um „Fell“ und heißt eigentlich „dünnes Häutchen“. Der (Zeitungs-)Kiosk war einmal ein „Gartenpavillon“ und ist persischen Ursprungs. Die heute gebräuchliche Bedeutung erscheint erst im 19. Jahrhundert.
Eine Reise durch die „Sprachschätze“ ist auch immer eine Reise durch ferne Länder, denn die deutsche Sprache steht in enger Verbindung mit vielen anderen Sprachen, die um uns herum gesprochen werden. Das „Plakat“ geht z. B. aus mittelniederländisch, niederdeutsch „placken“ – einen Flicken auflegen, ankleben, flicken – hervor. Das englische „scrolling“ ist eine Ableitung von „scroll“, der „Schriftrolle“. Das dazu gebildete Verb „to scroll“ wird Ende des 20. Jahrhunderts als „scrollen“ ins Deutsche entlehnt. Das Substantiv „Spam“ wird interessanterweise schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Englischen entlehnt, und zwar für die Fleischkonserve der Marke „Spam“, die es seit 1937 gab. 1970 wurde das Wort dann übermäßig oft in dem Sketch der Serie „Monty Python’s Flying Circus“ verwendet, was für Internetnutzer in Newsgroups der Anlass dafür gewesen sein soll, das Wort seit den 1990er Jahren für die unterwünschte Post zu verwenden. Wie gewohnt, liefert der neue Duden-Band „Sprache und Medien“ jede Menge Potenzial, in die Geschichte unserer Wörter einzutauchen.
Maike Karnebogen