„Sheesh“ … „sus“ … „Cringe“ … „Digga“. „Junge, wie redest du?“ – dies fragt der Langenscheidt-Verlag auch in diesem Jahr wieder und stellt zehn Wörter zur Wahl für das Jugendwort 2021. Aber welche Wörter benutzten eigentlich die Jugendlichen der Hitlerjugend, in der DDR, Hippies oder die Wandervögel?
Jugendliche haben schon immer ihre eigene Sprache verwendet – als Erkennungszeichen, zur Abgrenzung oder einfach zum Spaß. Die deutsche Sprache haben sie damit um zahlreiche Wörter bereichert. Der Journalist, Historiker und Linguist Matthias Heine lässt in seinem Buch 500 Jahre Jugendsprache Revue passieren. Dabei beschreibt er nicht nur einzelne Ausdrücke und Wendungen, sondern setzt sie in einen zeitlichen Kontext. Entstanden ist dabei eine ganze Kulturgeschichte: von der Entstehung eines Jugendjargons durch Randale vom 16. bis 18. Jahrhundert über Studentensprachliches im Werk der größten deutschen Dichter bis zur zeitgenössischen Jugendsprache seit 2000. Welche Jugendwörter gab es in den Burschenschaften, welche in den 1990er Jahren? Welchen Einfluss hatten die Beatles, Beat-Literatur oder Kästners „Emil und die Detektive“ auf die Jugendsprache? Amüsant – LOL –, mit jeder Menge Wissenswertem und für den ein oder anderen bestimmt mit Nostalgiemomenten verbunden, reißt Heine den Lesenden mit in eine Geschichte der Jugendkultur.
Praktisch: Am Ende des Buches finden sich noch einmal alle im Buch erwähnten Jugendwörter von A bis Z sortiert. Die eigenen Jugendwörter findet dort mit Sicherheit jeder wieder.
Maike Karnebogen
Matthias Heine. Krass. 500 Jahre deutsche Jugendsprache. Berlin 2021