Pro­jekt der Woche: „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flüchtlinge“

Sich ken­nen­ler­nen, auf­ein­an­der ver­las­sen kön­nen und gemein­sam Pro­jekte vor­an­brin­gen: Gemein­sa­mes Arbei­ten ist ein ent­schei­den­der Bestand­teil der Inte­gra­tion und essen­zi­ell für das gegen­sei­tige Ken­nen­ler­nen und den Abbau von Vor­ur­tei­len. Eine Aus­bil­dungs- oder Arbeits­stelle bedeu­tet für Men­schen mit Flucht­hin­ter­grund einen wich­ti­gen Schritt in Rich­tung Selbst­be­stim­mung und Trau­ma­be­wäl­ti­gung. Auf der ande­ren Seite suchen deut­sche Unter­neh­men in vie­len Bran­chen hän­de­rin­gend nach Aus­zu­bil­den­den und Fachkräften.

Hier setzt das „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flücht­linge“ an. Wir unter­stüt­zen Unter­neh­men, die Men­schen mit Flucht­hin­ter­grund eine Chance geben und sind ihr unauf­ge­reg­tes Sprach­rohr in Poli­tik und Gesell­schaft hin­ein. Gemein­sam mit sei­nen über 2.300 Mit­glie­dern sucht das „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flücht­linge“ nach Ant­wor­ten auf Fra­gen wie diese:

  • Wie kann man geflüch­tete Men­schen ken­nen­ler­nen und ihre Qua­li­fi­ka­tio­nen einschätzen?
  • Wel­che Beglei­tung brau­chen sie im Arbeitsalltag?
  • Was braucht die Stamm­be­leg­schaft, um die neuen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen gut aufzunehmen?

Ant­wor­ten und gute Bei­spiele tra­gen wir über monat­li­che Web­i­nare, Work­shops und Ver­an­stal­tun­gen in die deut­sche Unter­neh­mens­land­schaft hin­ein. Davon haben wir allein 2019 über 125 durch­ge­führt. Zusätz­lich ste­hen wir unse­ren Mit­glie­dern per E-Mail und tele­fo­nisch zur Ver­fü­gung, z. B. wenn diese Fra­gen zu Geset­zes­än­de­run­gen haben. Wir bie­ten zahl­rei­che Publi­ka­tio­nen und Work­books an, z. B. unsere Sprach­flyer für ver­schie­dene Berufs­bil­der, unsere Über­sicht der För­der­an­ge­bote sowie unser neues Work­book Prü­fungs­vor­be­rei­tung für Aus­zu­bil­dende.

Das „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flücht­linge“ wurde 2016 gegrün­det und ist eine Initia­tive des Deut­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges (DIHK), geför­dert durch das Bun­des­mi­nis­te­rium für Wirt­schaft und Ener­gie. Daher ist die Mit­glied­schaft und Nut­zung aller Ange­bote kos­ten­los. 70 Pro­zent unse­rer Mit­glie­der sind kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men mit 5 bis 500 Mit­ar­bei­tern. Laut Mit­glie­der-Kurz­umfrage aus dem Jahr 2018 bil­det fast jeder zweite Betrieb im NETZWERK Geflüch­tete aus (48 Pro­zent). Bei der Mit­glie­der­be­fra­gung 2016 war es noch jedes dritte Unter­neh­men. Dar­über hin­aus berei­tet fast ein Vier­tel der Unter­neh­men (24 Pro­zent) Geflüch­tete im Rah­men einer Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­rung (EQ) auf eine ange­hende Aus­bil­dung vor:

Ins­ge­samt waren 2018 laut Bun­des­agen­tur für Arbeit ca. 400.000 Geflüch­tete in Arbeit. Inter­es­san­tes Detail: die Nach­frage nach Aus­bil­dungs­plät­zen war in den Jah­ren 2009-2017 rück­läu­fig, in vie­len Bran­chen kön­nen daher Aus­bil­dungs­plätze nicht besetzt wer­den. 2019 bspw. 50.000. 2018 und 2019 wurde die Nach­frage durch jeweils ca. 38.000 Bewer­ber mit Flucht­hin­ter­grund „sta­bi­li­siert“, ansons­ten wären noch mehr Unter­neh­men ohne Bewer­ber geblieben.

Das  „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flücht­linge“ erklärt im Video.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen, z. B. über eine Mit­glied­schaft, fin­den Sie hier.

Von |2020-02-19T15:12:12+01:00Februar 12th, 2020|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „NETZWERK Unter­neh­men inte­grie­ren Flüchtlinge“