Europäische Kulturhauptstadt ist ein Titel mit Tradition. Seit 1985 – damals noch unter dem Namen Kulturstadt Europas – nahm die Erfolgsgeschichte dieses Instruments der europäischen Kulturförderung seinen Lauf: Jedes Jahr vergibt die Europäische Union diesen Titel an mindestens zwei Städte, der als Antriebskraft der kulturellen und städtischen Entwicklung fungiert. Ursprünglich durch einen Festivalcharakter geprägt, hat sich die Initiative im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ist mittlerweile auf kulturelle Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Die Herausgeber des neu erschienenen englischsprachigen Fachbuchs, Wolfgang Schneider und Kristina Jacobsen, befassen sich am ECoC LAB, dem „European Capital of Culture Laboratory“, am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim intensiv mit der Bedeutung von Kunst und Kultur für lokale und regionale Transformationsprozesse in den Europäischen Kulturhauptstädten. Ihr Buch „Transforming Cities“ stellt im ersten Teil des rund 300 Seiten langen Werkes ausgewählte Forschungsprojekte vor, durch deren wissenschaftliche Begleitung sich der Europäischen-Kulturhauptstadt-Initiative angenähert wurde. Allgemeine Einschätzungen von Expertinnen und Experten aus dem Forschungsfeld folgen im zweiten Kapitel. Folgend werden das Bewerbungsverfahren und die jeweiligen Besonderheiten der Kandidatenstädte erläutert. Im vierten Teil liegt der Fokus auf den Vorbereitungen, die die kommenden Europäischen Kulturhauptstädte treffen. Während das fünfte Kapitel Kurzporträts der Europäischen Kulturhauptstädte der letzten fünf Jahre für die Lesenden bereithält, widmet sich das letzte Kapitel dem Erbe der europäischen Kulturförderungsinitiative. Interessante Lektüre für alle AKBP- und Europa-Interessierten– nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden Europäischen Kulturhauptstadt 2025 in Deutschland!
Theresa Brüheim