25 pro­mi­nente Stim­men über Lieb­lings­ar­ti­kel im Grundgesetz

Aus­ge­wählte Statements

Mein Lieb­lings­ar­ti­kel im Grund­ge­setz ist …

… Art. 1 GG, weil er die Men­schen­würde als obers­ten Wert und Aus­gangs­punkt der frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung nennt.
Horst See­ho­fer, Bun­des­mi­nis­ter des Innern, für Bau und Heimat

… Art. 5 GG: Die Grund­rechte schüt­zen Frei­heits­räume des Ein­zel­nen und prä­gen zugleich das Zusam­men­le­ben aller in unse­rer Gesell­schaft und unse­rem Staat. Als Staats­mi­nis­te­rin für Kul­tur und Medien liegt mir vor allem Art. 5 des Grund­ge­set­zes am Her­zen. Die Mei­nungs-, die Presse- und die Rund­funk­frei­heit in Abs. 1 sind kon­sti­tu­tiv für unsere Demo­kra­tie und gerade in Zei­ten zuneh­men­der poli­ti­scher Pola­ri­sie­rung und popu­lis­ti­scher Angriffe auf Anders­den­kende nicht hoch genug wert­zu­schät­zen. Von gro­ßer Bedeu­tung ist für mich dar­über hin­aus die Kunst­frei­heit in Art. 5
Abs. 3 GG. Kunst und Kul­tur sind Aus­druck des mensch­li­chen Daseins. In ihrer Viel­falt berei­chern sie unser Leben, prä­gen unsere kul­tu­relle Iden­ti­tät, leis­ten einen Bei­trag zu gesell­schaft­li­chem Zusam­men­halt sowie zur Inte­gra­tion und schaf­fen Frei­räume für kri­ti­schen Dis­kurs. Wenn wir ihre Frei­heit schüt­zen, kön­nen sie auch unbe­quem sein. Als kri­ti­sches Kor­rek­tiv einer leben­di­gen Demo­kra­tie bewah­ren sie uns vor Lethar­gie und vor neu­er­li­chen tota­li­tä­ren Anwandlungen.
Monika Grüt­ters, Staats­mi­nis­te­rin für Kul­tur und Medien bei der Bundeskanzlerin

… Art. 3 GG. Alle Men­schen sind vor dem Gesetz gleich – nie­mand darf benach­tei­ligt oder bevor­zugt wer­den. Das ist die Grund­lage für einen respekt­vol­len Umgang miteinander.
Staats­mi­nis­te­rin Annette Wid­mann-Mauz, Beauf­tragte der Bun­des­re­gie­rung für Migra­tion, Flücht­linge und Integration

… Art. 1 GG: „Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar. Sie zu ach­ten und zu schüt­zen ist Ver­pflich­tung aller staat­li­chen Gewalt.“, weil hier nicht nur die kör­per­li­che, son­dern die geis­tige und see­li­sche Unver­sehrt­heit des Men­schen an aller­ers­ter Stelle gesetzt wird. Mit der Ach­tung der Men­schen­würde wird die Vor­aus­set­zung für alle wei­te­ren Men­sch­rechte geschaf­fen, so bei­spiels­weise die Gleich­be­hand­lung unab­hän­gig von Merk­ma­len wie Geschlecht, Her­kunft oder Bil­dung. Die nicht kom­men­tierte Ein­fach­heit des Arti­kels ist zugleich beein­dru­ckend: Würde muss nicht erläu­tert werden.
Susanne Keu­chel, Prä­si­den­tin des Deut­schen Kulturrates

… Art. 20 GG: Wenn die Demo­kra­tie in Deutsch­land abge­schafft wer­den soll, „haben alle Deut­schen das Recht zum Wider­stand, wenn andere Abhilfe nicht mög­lich ist“. So steht es im Grund­ge­setz in Art. 20. Das ist die unmit­tel­bare Lehre aus der Bar­ba­rei des Faschis­mus und das ist die not­wen­dige Dro­hung an alle Extre­mis­ten von rechts und links.
Olaf Zim­mer­mann, Spre­cher der Initia­tive kul­tu­relle Integration

… Art. 1 GG, weil er in aller Kürze die Wer­te­ord­nung unse­rer Gesell­schaft nor­miert und diese unter den Schutz des Staa­tes stellt. Die Wer­te­ord­nung des Grund­ge­set­zes bil­det zugleich auch den Rah­men für das Han­deln der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Freien Wohl­fahrts­pflege und ihrer Mitglieder.
Gerda Has­sel­feldt, Prä­si­den­tin der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Freien Wohl­fahrts­pflege e. V. (BAGFW)

… Art. 1 GG, weil dort steht, dass die Würde des „Men­schen“ unan­tast­bar ist. Dem­nach sind alle Men­schen gleich wert­voll. Ein Leben ohne Men­schen­würde ist ein Leben in Angst, Unter­drü­ckung und Zwang. Unsere ver­schie­de­nen Her­künfte sind unser Reich­tum und die gemein­sa­men demo­kra­ti­schen Werte, die im Deut­schen GG mani­fes­tiert sind, sind unser Kitt für ein gemein­sa­mes Leben in Frei­heit und Demokratie.
Ali Ertan Toprak, Prä­si­dent der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Immi­gran­ten­ver­bände in Deutsch­land (BAGIV)

… Art. 5 Abs. 1 GG, weil eine freie Presse der beste Schutz der Demo­kra­tie ist.
Diet­mar Wolff, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des BDZV – Bun­des­ver­band Deut­scher Zei­tungs­ver­le­ger e.V.

… Art. 20 GG, weil er mit dem Bekennt­nis zu Demo­kra­tie, Sozial- und Rechts­staat die Grund­lage für eine freie, viel­fäl­tige und gerechte Gesell­schaft schafft, Teil­habe ermög­licht und das fried­li­che Zusam­men­le­ben sichert.
Prä­lat Karl Jüs­ten, Lei­ter des Kom­mis­sa­ri­ats der deut­schen Bischöfe – Katho­li­sches Büro in Berlin

… Art. 3 und Art. 33 Abs. 2 GG, weil sie glei­che Chan­cen für Frauen und Män­ner und glei­che Beset­zung für alle Posi­tio­nen im öffent­li­chen Dienst gewähr­leis­ten sol­len. Denn nur ein gut auf­ge­stell­ter und alle Bevöl­ke­rungs­grup­pen ein­schlie­ßen­der öffent­li­cher Dienst ist Grund­lage für Gleich­heit und Rechts­staat­lich­keit in Deutschland.
Ulrich Sil­ber­bach, Bun­des­vor­sit­zen­der dbb beam­ten­bund und tarifunion

… Art. 1 GG, weil die Würde des Men­schen die Grund­lage für indi­vi­du­elle Frei­heit bil­det und den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt sichert.
Rei­ner Hoff­mann, Vor­sit­zen­der des Deut­schen Gewerkschaftsbundes

… Art. 5 GG, weil er die Pres­se­frei­heit garan­tiert. Denn das Zusam­men­le­ben von Men­schen in einer Demo­kra­tie kann nur gelin­gen, wenn es einen auf­rich­ti­gen Dis­kurs gibt – unzen­siert und in einer viel­fäl­ti­gen Medi­en­land­schaft, die frei und unab­hän­gig recher­chie­ren, berich­ten und ein­ord­nen darf.
Frank Über­all, Bun­des­vor­sit­zen­der des Deut­schen Jour­na­lis­ten-Ver­ban­des (DJV)

… Art. 2 GG: Jeder hat das Recht auf die freie Ent­fal­tung sei­ner Per­sön­lich­keit, soweit er nicht die Rechte ande­rer ver­letzt. Die Frei­heit zu leben wie man oder Frau will ist eines der wich­tigs­ten Güter unse­rer Ver­fas­sung. Sie wurde jedoch in den letz­ten Jah­ren miss­ver­stan­den als das Recht auf bil­li­ges Fleisch, des­sen Pro­duk­tion die Grund­was­ser belas­tet, das Recht auf Mobi­li­tät in SUVs, die grenz­wert­los unsere Kin­der krank machen und das Recht auf bil­lige Flüge nach Mal­lorca, die das Klima anhei­zen und kom­men­den Gene­ra­tio­nen ihrer Zukunft berau­ben. Der zweite Teil des Art. 2 zwingt uns, dazu die Rechte ande­rer zu ach­ten, dazu zu erken­nen, dass Frei­heit und Wohl­stand nur erreich­bar sind, wenn wir uns nicht unsere natür­li­chen Lebens­grund­la­gen entziehen.
Kai Nie­bert, Prä­si­dent des Deut­schen Naturschutzrings

… Art. 9 Abs. 1 GG: Alle Deut­schen haben das Recht, Ver­eine und Gesell­schaf­ten zu bil­den, weil er die Basis für Deutsch­lands ein­zig­ar­tige Sport­ver­eins­land­schaft mit knapp 90.000 Turn- und Sport­ver­ei­nen darstellt.
Alfons Hör­mann, Prä­si­dent des Deut­schen Olym­pi­schen Sportbundes

… Art. 1 GG, weil sich dar­aus unser gesam­tes Staats­ver­ständ­nis ablei­tet und das, was uns stark gemacht hat.
Uwe Brandl, Prä­si­dent des Deut­schen Städte- und Gemeindebundes

… Art. 1 GG, weil er für all das steht, wofür auch meine Hei­mat­stadt Müns­ter steht: Hier ist 1648 der West­fä­li­sche Frie­den geschlos­sen wor­den. Er ist bis heute eine der Säu­len unse­res völ­ker­recht­li­chen Zusam­men­le­bens. Im Frie­dens­saal unse­res Rat­hau­ses fin­det sich der Leit­satz: „Pax Optima rerum“, über­setzt: „Der Frie­den ist das höchste Gut“. Er steht für die Tra­di­tion, die­sen Frie­denschluss in die Gegen­wart und die Zukunft zu über­tra­gen. Denn auch wenn wohl jeder von uns die Sehn­sucht nach Frie­den kennt und anstrebt, so ist Frie­den fra­gil und lei­der keine Selbstverständlichkeit.
Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe, Prä­si­dent des Deut­schen Städtetages

… Art. 1 Abs. 1 GG: Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar, weil er, zutiefst geprägt von christ­li­chen Grund­ori­en­tie­run­gen, eine ver­pflich­tende Rich­tungs­an­gabe für alles staat­li­che Han­deln beinhal­tet, die in ihrer Bedeu­tung und kon­kre­ten Ori­en­tie­rungs­kraft für Staat, Zivil­ge­sell­schaft und alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gar nicht hoch genug ein­ge­schätzt wer­den kann.
Lan­des­bi­schof Hein­rich Bedford-Strohm, Rats­vor­sit­zen­der der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutschland

… Art. 16 a Abs. 1 GG: „Poli­tisch Ver­folgte genie­ßen Asyl­recht“, weil er die­sem wich­ti­gen Recht Ver­fas­sungs­rang gibt – das finde ich in Zei­ten, in denen das Asyl­recht eher auf Grund­lage ande­rer Rechts­nor­men gewährt wird und immer wie­der im Zen­trum poli­ti­scher Dis­kus­sio­nen steht, ein wich­ti­ges Zei­chen. Für mich hat der Arti­kel dar­über hin­aus auch eine per­sön­li­che Bedeu­tung: Ohne ihn wäre ich heute wohl nicht in Deutschland.
Kenan Küçük, Spre­cher des Forums der Migran­tin­nen und Migran­ten im Paritätischen

… Art. 1 GG: Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar. Sie zu ach­ten und zu schüt­zen ist Ver­pflich­tung aller staat­li­chen Gewalt. Die Würde eines jeden Men­schen, unab­hän­gig von Eth­nie, Geschlecht und reli­giö­ser Welt­an­schau­ung ist ein von Gott ver­lie­he­ner Segen, die wir auch im Koran wie­der­fin­den: „Nun haben Wir für­wahr den Kin­dern Adams Würde ver­lie­hen und sie über Land und Meer getra­gen und für sie Ver­sor­gung von den guten Din­gen des Lebens berei­tet und sie weit über das meiste Unse­rer Schöp­fung begüns­tigt“ (Sure 17:70). Diese Würde zu ach­ten und zu schüt­zen ist für uns Mus­lime ver­pflich­tend, denn die Wür­di­gung sei­ner Mit­men­schen kommt der Wür­di­gung von Got­tes Geschöp­fen gleich.
Aiman Mazyek, Vor­sit­zen­der des Zen­tral­ra­tes der Mus­lime in Deutschland

… Art. 2 Abs. 1 GG: „Jeder hat das Recht auf die freie Ent­fal­tung sei­ner Per­sön­lich­keit, soweit er nicht die Rechte ande­rer ver­letzt und nicht gegen die ver­fas­sungs­mä­ßige Ord­nung oder das Sit­ten­ge­setz ver­stößt“. Der Arti­kel zeigt: Wenn wir eine „Leit­kul­tur“ haben, dann die, dass sich bei uns jede*r kul­tu­rell und gesell­schaft­lich aus­le­ben darf. Einen Zwang zur Anpas­sung darf es nicht geben.
Ferda Ata­man, Vor­sit­zende der Neuen Deut­schen Organisationen

… Art. 5 GG, in dem die Frei­heit der Mei­nungs­äu­ße­rung und der Presse fest­ge­schrie­ben ist. Eine freie Presse und frei wir­kende Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler stel­len die vierte Gewalt im Staat dar. In Staa­ten, in denen Presse und Schrift­stel­lende nicht frei agie­ren kön­nen, ist die Saat der Dik­ta­tur gesät. Das bedeu­tet aber auch, dass sich Schrei­bende und Ver­öf­fent­lichte der Ver­ant­wor­tung bewusst sein müs­sen, als Kon­troll­in­stanz gegen­über der Poli­tik zu funktionieren.
Lena Fal­ken­ha­gen, Bun­des­vor­sit­zende des Ver­bands deut­scher Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler (VS) in ver.di

… Art. 5 GG, weil freie und staat­lich unab­hän­gige Medien für unsere Demo­kra­tie und den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt uner­läss­lich und lei­der vie­ler Orts keine Selbst­ver­ständ­lich­keit mehr sind.
Hans Dem­mel, Vor­sit­zen­der des Vor­stan­des von VAUNET – Ver­band Pri­va­ter Medien

… Art. 1, weil die Unan­tast­bar­keit der Men­schen­würde das Herz unse­rer Demo­kra­tie und unse­res Zusam­men­le­bens ist. Dabei soll­ten wir uns immer wie­der bewusst machen, dass wir alle die­sen Arti­kel mit Leben fül­len müs­sen – Tag für Tag.
Tom Buhrow, Inten­dant des WDR

… Art. 5 GG, weil ich davon über­zeugt bin, dass freie Medien eine tra­gende Säule unse­rer Demo­kra­tie sind. Sie leis­ten einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Ori­en­tie­rung, Mei­nungs­bil­dung und Inte­gra­tion in einer viel­fäl­ti­gen Gesellschaft.
Tho­mas Bel­lut, Inten­dant des ZDF

… Art. 1 GG, weil es in
weni­gen Wor­ten das benennt, was die Quint­essenz des fried­li­chen Zusam­men­le­bens in einer Gesell­schaft aus­macht. Die Ach­tung und der Schutz der mensch­li­chen Würde sowie das Bekennt­nis zu den unver­letz­li­chen und unver­äu­ßer­li­chen Men­schen­rech­ten ist eine Lehre aus dem Zivi­li­sa­ti­ons­bruch der Schoah. Es gilt, diese Worte tag­täg­lich mit Leben zu fül­len, um ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der zu schaf­fen und eine gerechte Gesell­schaft, in der Vor­ur­teile und Hass kei­nen Platz mehr finden.
Josef Schus­ter, Prä­si­dent des Zen­tral­ra­tes der Juden in Deutschland

Von |2019-06-18T10:46:33+02:00März 27th, 2019|Grundgesetz|Kommentare deaktiviert für

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