Die Sehn­sucht nach Hei­mat ernst nehmen

Die 15 The­sen der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion wer­den in Zeit­zei­chen vorgestellt

Ber­lin, 19.10.2018. In der neuen Aus­gabe der evan­ge­li­schen Kom­men­tare zu Reli­gion und Gesell­schaft, Zeit­zei­chen, wird im Schwer­punkt Inte­gra­tion u. a. die Arbeit der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion vorgestellt.

Viele stel­len sich die Frage nach dem gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt, nach dem, was Deutsch­land aus­macht, und wie sie sich in dem sich ändern­den Deutsch­land gebor­gen füh­len kön­nen. Die Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion will Impulse für diese gesell­schaft­li­chen Dis­kus­sio­nen aus­lö­sen. Sie will erste Ant­wor­ten fin­den und zugleich offene Zukunfts­fra­gen benen­nen. Sie will ins­be­son­dere zei­gen, wel­chen Bei­trag Kul­tur zur Inte­gra­tion leis­ten kann – zur Inte­gra­tion der Men­schen, die nach Deutsch­land kom­men, aber auch der­je­ni­gen, die bereits in Deutsch­land leben. Zu die­sem Zweck hat die Initia­tive die 15 The­sen „Zusam­men­halt in Viel­falt“ vorgelegt.

In der Prä­am­bel der 15 The­sen ist for­mu­liert: „Wir, die Mit­glie­der der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion, wol­len ange­sichts aktu­el­ler Debat­ten mit den nach­fol­gen­den 15 The­sen einen Bei­trag zu gesell­schaft­li­chem Zusam­men­halt und zur kul­tu­rel­len Inte­gra­tion leis­ten. Wir ver­tre­ten ein brei­tes Spek­trum an Insti­tu­tio­nen und Orga­ni­sa­tio­nen, ver­schie­dene poli­ti­sche Ebe­nen und Interessen.

Das Enga­ge­ment vie­ler Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Ver­ei­nen, Initia­ti­ven, Ver­bän­den, Kul­tur- und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, in Kir­chen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, bei den Sozi­al­part­nern, in den Medien, in den Par­teien, in den Städ­ten, Land­krei­sen und Gemein­den sowie in der Nach­bar­schaft zeigt, wie gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt gelebt wird und wie jede Ein­zelne und jeder Ein­zelne hierzu ihren und sei­nen Bei­trag leis­ten kann.

Die Mit­glie­der der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion ste­hen für die Breite die­ses Enga­ge­ments und den Zusam­men­halt der Gesell­schaft. Wir rufen wei­tere Akteure auf, sich die­sen The­sen anzuschließen.“

Diese ers­ten Sätze der Prä­am­bel unter­strei­chen, worum es der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion geht. Es geht um den Zusam­men­halt der gesam­ten Gesell­schaft. Es geht nicht darum, Flücht­lin­gen zu zei­gen, wie Deutsch­land funk­tio­niert, sie umstands­los in ein bestehen­des fes­tes Sys­tem zu inte­grie­ren. Der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion ging und geht es viel­mehr darum, den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt als eine Auf­gabe von allen in Deutsch­land leben­den Men­schen zu begrei­fen. Eine leben­dige Demo­kra­tie baut auf dem Enga­ge­ment vie­ler Men­schen auf. Die­ses Enga­ge­ment wur­zelt im Enga­ge­ment vor Ort. Demo­kra­tie lebt von einer leben­di­gen Streit­kul­tur und der Suche nach dem Kom­pro­miss. Das macht die Demo­kra­tie zu einer anstren­gen­den Form des Zusam­men­le­bens und unter­schei­det sie vom Popu­lis­mus genauso wie von star­ren Regeln, wie man­che eine Leit­kul­tur ver­stan­den wis­sen wollen.

Zusam­men­le­ben in Viel­falt bedeu­tet auch zuzu­hö­ren. Die Sehn­sucht nach Gewiss­heit, nach Klar­heit, letzt­lich nach Hei­mat ernst zu neh­men und im Gespräch zu ver­mit­teln, dass gerade im Zusam­men­le­ben neue Hei­mat ent­ste­hen kann.

Fast 30 Jahre nach dem Fall der Mauer wird deut­lich, dass die­ses Gespräch drin­gend von­nö­ten ist, bei dem auch klare Gren­zen gegen­über frem­den­feind­li­chen oder rechts­ra­di­ka­len Ten­den­zen gezo­gen wer­den. Mit den Men­schen dar­über ins Gespräch zu kom­men, ist eine der Auf­ga­ben der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion. Die 15 The­sen der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion sind dabei unsere Leit­schnur, nicht unsere Leitkultur.

 


 

Von |2019-06-17T17:03:37+02:00Oktober 19th, 2018|Meldung|Kommentare deaktiviert für

Die Sehn­sucht nach Hei­mat ernst nehmen

Die 15 The­sen der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion wer­den in Zeit­zei­chen vorgestellt

Die überparteiliche Initiative kulturelle Integration ist ein breites Bündnis aus 28 Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner, Länder und kommunalen Spitzenverbände.