Slammt Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland!
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Initiative kulturelle Integration lobten im Jahr 2023 den Wettbewerb „Slammt Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland“ aus.
Hier gelangen Sie zu dem Best-of und den Fotos der Prämierung.
Hier können Sie die Anthologie zum Wettbewerb zu einem Subskriptionspreis von 14,20 Euro im Online-Shop des Deutschen Kulturrates vorbestellen. Sie erscheint am 9. Oktober 2024 beim Lektora-Verlag.
Foto: privat
Platz 1:
Identitätensalat einer Vaterjüdin
von: Liel Droste
Liel Droste wurde 1998 in Vietnam geboren. Aufgewachsen in Sonsbeck (NRW) entschloss sie sich nach dem Abitur nach Berlin umzuziehen. Auf den Spuren ihrer jüdischen Wurzeln, begeisterte sie sich immer mehr für das lebendige Judentum Berlins. Schließlich entschied sie sich für den Übertritt zum orthodoxen Judentum. Heute lebt sie weiter in Berlin und engagiert sich für junges, jüdisches Leben.
Foto: Sascha Klacke
Platz 2:
Rezept (für 2 bis 82 Mio. Personen)
von: Finn Holitzka
Finn Holitzka (*1995) arbeitet als Text- und Audiojournalist, schreibt Poetry und moderiert Bühnenveranstaltungen. Als Slampoet war er unter anderem zu Gast im Deutschen Schauspielhaus Hamburg und Literaturhaus München, als Moderator-Gastgeber der Dichterschlacht Darmstadt und der Music Sneak in der Jahrhunderthalle Frankfurt. Darüber hinaus kreierte er Vermittlungsformate im Städel Museum Frankfurt, Hessischen Landesmuseum Darmstadt und Klingspor Museum Offenbach. Erfolge erzielte er bei hessischen und deutschen Meisterschaften im Poetry-Slam, er ist im Jahrbuch der Lyrik 2022 vertreten und Herausgeber der Sammlung „Tintenfrische“ (Lektora). Er lebt in Koblenz.
Foto: 2C Photography
Platz 2:
erinnerst du dich
von: Benjamin Poliak
Der 24-jährige Benjamin Poliak steht seit fast acht Jahren regelmäßig auf Literaturbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. 2016 und 2017 wurde er U20-Meister, 2022 NRW-Meister im Poetry-Slam. Er veranstaltet und moderiert Poetry-Slam- und Stand-up-Comedy-Veranstaltungen in Bochum und Düsseldorf. Im April 2023 erschien seine Poetry-Slam-Textsammlung „Stille Wasser sind ohne Kohlensäure“. Hauptamtlich widmet sich der Diplom-Jurist der Rechtswissenschaft. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter promoviert er an der Ruhr-Universität Bochum zu Fragen der Kunstfreiheit.
Foto: privat
Platz 3:
Dieser Stern an deiner Kette
von: Tobias Beitzel
Tobias Beitzel wurde am 1. Mai 1997 in Lancaster (Pennsylvania) geboren und lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in dem kleinen Dorf Arfeld bei Bad Berleburg im Wittgensteiner Land. Seit 2017 ist er auf Bühnen in ganz Deutschland als Poetry-Slammer und Comedian unterwegs. Er erreichte bereits zwei Mal das Finale der NRW-Meisterschaften im Poetry-Slam und nahm auch an den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften in Berlin Teil. Im Jahr 2019 wurde er zudem mit dem Preis der jungen Poeten ausgezeichnet. Seit zwei Jahren ist er mit seinem ersten Soloprogramm „Dorfkind“ auf Tour und auch seine Veranstaltungsreihe „Ein Sommerabend“ hat sich in ganz NRW einen Namen gemacht. Auch seine wöchentliche Radiokolumne „Beitzels Lautsprecher“ erfreut sich großer Beliebtheit.
Foto: Floriane Brückner
Platz 3:
15 Prozent
von: Stephan Brosch
Stephan Brosch lebt in Halle an der Saale. Dort studiert er Sprechwissenschaft. Nebenher arbeitet er als Moderator, Trauredner und Autor. Mit seinen Texten tritt er im gesamten deutschsprachigen Gebiet auf Literaturveranstaltungen auf.
Foto: Jakob Kielgass
Platz 3:
Bottrop liegt in New Jersey
von: Kaleb Erdmann
Kaleb Erdmann ist Autor, Dramatiker und Bühnenpoet. Er studierte Politikwissenschaften in München und Frankfurt am Main sowie Literarisches Schreiben in Leipzig. Seit 2009 ist er im deutschsprachigen Raum erfolgreich als Spoken-Word-Künstler präsent. Er veröffentlichte zahlreiche literarische Kurztexte und wurde 2020 mit seinem Theaterstück „Unten“ für den Retzhofer Dramapreis nominiert. 2021 war er Finalist des open mike – Wettbewerb für junge Literatur.
Seit 2020 ist er Autor und Redakteur für diverse Fernseh- und Unterhaltungsformate (u.a. RTL, Amazon Video, 3Sat, WDR, KIKA). 2022 erhielt er das 360°-Stipendium der Stadt Düsseldorf für seinen Debutroman, der März 2024 im Ullstein-Verlag erscheint.
Foto: privat
Platz 3:
Schuhe und Spuren, Denkmäler und Vasen
von: Jonas Galm
Jonas Galm interessiert sich für Kollaboration und Kollektives, für Sprachen und die allgemeine Unordnung. 2020 wurde er sächsischer Landesmeister im Poetry-Slam und stand zuletzt im Teamfinale der internationalen Poetry-Slam-Meisterschaften in Wien. Er spielt Theater und leitet Schreibworkshops im deutschen und französischen Raum, hat Literaturfestivals in Niedersachsen moderiert und mitorganisiert und ist Mitherausgeber des Literaturmagazins „BELLA triste“ sowie Teil des Kollektivs„VERSCHWENDE DEINE LYRIK!“ — vergangenen Herbst erschien der Gedicht- und Collagenband „GRÜSS MIR DEN MOND, IKARUS“.
Foto: privat
Platz 3:
Großvaterlandsliebe
von: Hannah Felicitas Schlachter
Hannah Felicitas Schlachter wurde 1998 in Rheinland-Pfalz geboren, wo sie in einem mehrgenerationalen Umfeld aufwuchs. Nach Abschluss der Schule machte sie zunächst eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin und zog anschließend für das Studium der Fächer Latein und Deutsch nach Freiburg im Breisgau und London. In Freiburg studiert sie gegenwärtig den Masterstudiengang Europäische Literaturen und Kulturen. In ihrem Schreiben beschäftigt sie sich mit Aspekten rund um die Themenfelder Raum, Erinnerung und Identität; erste Erfahrungen im Literaturbetrieb hat sie als Finalistin bei „wirsindlesenswert“ gesammelt.
Foto: privat
Platz 3:
DAZWISCHEN
von: Anna Syrkina
Anna Syrkina ist in Hamburg geboren. Ihre Familie immigrierte 1992 aus St. Petersburg, Russland nach Deutschland. Nach ihrem Abitur studierte Anna Staatswissenschaften in Passau und Moskau und schloss ihren Master in Osteuropastudien in Berlin ab. Anna interessierte sich schon immer für Poesie und kreatives Schreiben. Mit ihrer Kunst will sie den Konflikt des Aufwachsens mit verschiedenen Identitäten aufzeigen. Sie möchte Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erreichen, die versuchen, einen eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, das Mosaik der Identitäten besser zu verstehen und so dem inneren Dialog in seiner Vielfalt ein Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen.
Foto: Tarek Browarzik
Platz 3:
Hungrig, dein Kätzchen
von: Lea Weber
Lea Weber (*1996) lebt und arbeitet in Essen als Poetry-Slammerin und Illustratorin. Seit 2015 tourt sie erfolgreich über die Poetry-Slam Bühnen Deutschlands und gibt ihr Wissen zum kreativen Schreiben regelmäßig in Workshops an sprachbegeisterte Menschen weiter. 2017 gewann sie die hessische U20-Meisterschaft im Poetry-Slam und wurde 2022 hessische Vizemeisterin. Einige ihrer Texte erschienen in verschiedenen Anthologien und 2020 veröffentlichte sie ihr erstes Buch mit eigenen Texten, Gedichten und Illustrationen.
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Lebendigkeit und Vielfalt jüdischen Lebens in unserer Mitte zu zeigen und den Zusammenhalt zu stärken. Damit wollen die Initiatoren erneut mit einem Wettbewerb an den antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 erinnern und mit einer positiven Aktion die Vielfalt jüdischen Lebens als unverbrüchlichen, integrativen Bestandteil unserer Gesellschaft herausstellen.
Was ist das Wettbewerbsziel?
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Lebendigkeit und Vielfalt jüdischen Lebens in unserer Mitte zu zeigen. Deshalb laden wir alle in Deutschland lebenden Menschen ein, sich mit selbstkreierten Spoken-Word-Performances der jüdischen Kultur, dem Leben und Alltag jüdischer Bürgerinnen und Bürger zu befassen.
Was sind die Preise?
1. Platz: 3.000 €
2. Platz: 2.500 €
3. Platz: 2.000 €
4. bis 10. Platz: je 1.000 €
Die Preisgelder werden auf ein von den Gewinnerinnen und Gewinnern angegebenes Konto überwiesen. Die zehn prämierten Beiträge werden auf den Webseiten der Kooperationspartner bekannt gegeben.
Wer kann mitmachen?
Der Poetry-Slam-Wettbewerb richtet sich an alle in Deutschland lebenden Menschen. Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Die Teilnahme von Minderjährigen ist nur mit Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters möglich.
Bitte lesen Sie die Teilnahmebedingungen und Nutzungsrechte sorgfältig durch.
Was ist einzureichen?
Pro Person kann ein Beitrag in Form eines Videos mit dazugehörigem Text eingesendet werden. Der Beitrag ist zum einen in Form eines als nicht gelistet eingestellten Video-Links (YouTube oder Vimeo), zum anderen als Textdokument (PDF-Datei) über das untenstehende Formular unter „Ihr Beitrag“ einzureichen. Der Beitrag soll mit einem Titel versehen sein.
Hier geht es zum Erklärvideo von Henrik Szanto!
Zu beachten sind dabei folgende Poetry-Slam-Regeln:
- Der Beitrag muss selbst geschrieben und in deutscher Sprache verfasst werden.
-
Der Beitrag darf bereits auf Bühnen vorgetragen, aber weder als Text noch als Video bisher veröffentlicht worden sein.
- Der Slam-Text soll mindestens 3 Minuten und maximal 5,5 Minuten lang sein.
- Der Vortrag findet frei von Requisiten statt, kann aber abgelesen werden. Das bedeutet auch, dass das Video frei von Effekten zu sein hat, also eine reine Aufnahme des Auftritts mit eigenem Text, Handyvideo o. Ä. reicht auch.
- Zitate sind möglich, müssen aber im Text gekennzeichnet sein.
- Der Text darf nicht vorrangig gesungen werden, Rappen bzw. a cappella ist erlaubt.
Wie ist der Wettbewerbszeitraum?
Der Poetry-Slam-Wettbewerb beginnt am 27. März 2023 und endet am 4. Juni 2023.
Video einreichen
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme am Poetry-Slam Wettbewerb "Slammt
Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland":
Claudia Roth
Staatsministerin für Kultur und Medien
Kunst und Kultur können das jüdische Leben in Deutschland in all seiner Breite und Vielfalt sichtbar und erlebbar machen. Das gilt auch für den Wettbewerb "Slammt Tacheles!". Als große Liebhaberin von Poetry-Slams freue ich mich schon jetzt auf die Wettbewerbsbeiträge.
Foto: Kristian Schuller
Dr. Felix Klein
Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus
Die aus dem Jiddischen stammende Redewendung "Tacheles reden" bedeutet, offen miteinander zu diskutieren und unverblümt seine Meinung zu sagen. Darum geht es auch bei diesem Wettbewerb: sich mit Hilfe der Sprache dem heutigen jüdischen Leben in Deutschland zu nähern und seine Wahrnehmung dazu offen zu äußern, gerne auch in poetischer Form. Dieser Poetry-Slam richtet sich an alle, die etwas zur jüdischen Gegenwart zu sagen und Lust am Formulieren haben. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und stellen Sie sich diesem außergewöhnlichen Wettbewerb!
Foto: BMI
Dr. Josef Schuster
Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
Gedichte werden oft als stille Kunstwerke betrachtet, die in Ruhe und Abgeschiedenheit gelesen werden sollten. Poetry-Slams hingegen sind ein lebendiges Ereignis, das die Dichterinnen und Dichter selbst auf die Bühne und ins Rampenlicht holt. So schafft das vorgetragene Gedicht Räume der kollektiven Wahrnehmung und des Austausches. Ich ermutige alle Bühnendichterinnen und Bühnendichter dazu, ihrer Fantasie und der Sprache freien Lauf zu lassen und freue mich auf eine Vielfalt an jüdischen und nicht-jüdischen Stimmen der Gegenwart!
Foto: Zentralrat der Juden
Olaf Zimmermann
Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
Die Initiative kulturelle Integration steht für Zusammenhalt in Vielfalt. Der Kunst und Kultur fällt hierbei eine bedeutende Rolle zu. Das kann unterhaltsam, aber auch kritisch sein. Ich lade Sie daher ein, an unserem Poetry-Slam-Wettbewerb teilzunehmen: Slammen Sie Tacheles!
Foto: Jule Roehr
Nach Einsendeschluss wird eine unabhängige Jury alle eingereichten Spoken-Word-Performances ohne Angabe der Urheberin/des Urhebers sichten. Aus allen eingereichten Beiträgen wird die Jury die zehn zu prämierenden Beiträge auswählen. Die Entscheidung der Jury ist nicht anfechtbar. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden nach der Jurysitzung informiert.
Der Jury gehören an:
Denise Bretz, geboren 1995 in Bielefeld, ist Medienkauffrau, Lektorin und seit 2022 Leiterin des Lektora-Verlags in Paderborn, der sich dem Genre Poetry Slam verschrieben hat. Auch privat entdeckt man sie gerne mit Buch in der einen und Bleistift in der anderen Hand.
Foto: Tobias Heyel
Nora-Eugenie Gomringer, Jahrgang 1980, ist Schweizerin und Deutsche und war 2001 die erste Slammasterin in Bayern. Bis 2006 führte und baute sie den Poetry-Slam in Bamberg – „Slamberg“ – aus. 2005 gewann sie mit Fiva MC und Mia Pittroff den Meisterschaftstitel der deutschsprachigen Slammeisterschaften in Leipzig. Gomringer ist vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und Performerin. Sie schreibt außerdem Kolumnen, Libretti und für Feuilleton, Radio und TV. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia.
Foto: Judith Kinitz
Dr. Felix Klein ist seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Berlin und London und absolvierte die Ausbildung für den höheren Auswärtigen Dienst in Bonn. 2001 promovierte er an der Universität St. Gallen mit einem familienrechtlichen Thema. Er war Länderreferent für Südamerika, in Jaunde/Kamerun und Mailand sowie von 2007 bis 2018 in mehreren Funktionen im Auswärtigen Amt, zuletzt als Sonderbeauftragter für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen. Dr. Klein spielt Geige im „Diplomatischen Streichquartett Berlin“, das sich vor allem den Werken jüdischer Komponisten widmet.
Foto: BMI
Dr. Frederek Musall ist zum Sommersemester 2023 die neueingerichtete Professur für Jüdische Studien/Religionswissenschaft an der Universität Würzburg angetreten. Von 2009 bis Wintersemester 2022/23 hatte er den Lehrstuhl für Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg inne und war seit 2017 auch als deren stellvertretender Rektor tätig. Gemeinsam mit Johannes Becke und Beyza Arslan hostet er seit 2019 den Podcast „Mekka und Jerusalem – ein Podcast zu den jüdisch-muslimischen Beziehungen“. Frederek Musall ist u. a. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerkes.
Foto: SRF Kultur