Pro­jekt der Woche: „Die Fra­ge­mauer – ELNETs Kam­pa­gne gegen Antisemitismus“

2022 gab es 2.641 juden­feind­li­che Straf­ta­ten in Deutsch­land. ELNETs Ant­wort dar­auf: min­des­tens genauso viele Fra­gen und Ant­wor­ten gegen Hass, Dis­kri­mi­nie­rung und Unwissen.

Die „Fra­ge­mauer“ ist eine bun­des­weite Bil­dungs­kam­pa­gne, die vom Euro­pean Lea­der­ship Net­work (ELNET) ins Leben geru­fen wurde. Ziel der mehr­fach aus­ge­zeich­ne­ten Initia­tive ist es, jeder juden­feind­li­chen Straf­tat aus dem Jahr 2022 min­des­tens eine Frage und Ant­wort zu jüdi­schem Leben oder dem Staat Israel entgegenzusetzen.

Auf der Kam­pa­gnen­web­seite fragemauer.de kön­nen dazu anonym und nie­der­schwel­lig Fra­gen ein­ge­reicht wer­den, die dann suk­zes­sive von ELNETs erfah­re­nem Team beant­wor­tet und ver­öf­fent­licht wer­den. Mitt­ler­weile sind bereits über 1.000 Fra­gen zu jüdi­schem Leben, der jüdi­schen Reli­gion, Anti­se­mi­tis­mus sowie dem Staat Israel ein­ge­gan­gen. Seit Juni die­ses Jah­res ist auch eine Buch­edi­tion mit 100 aus­ge­wähl­ten Fra­gen und Ant­wor­ten im Ver­lag Hentrich & Hentrich erhältlich.

Dr. Felix Klein, Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung für jüdi­sches Leben und gegen Anti­se­mi­tis­mus, för­derte die Kam­pa­gne initial. Mit­ent­wi­ckelt wurde sie von der Ham­bur­ger Krea­tiv­agen­tur Phil­ipp & Keuntje. Die ent­stan­de­nen 20 Haupt­mo­tive wur­den bereits in über 50 Städ­ten pla­ka­tiert. Als Anzei­gen schal­te­ten sie mehr als 30 Medi­en­part­ner, dar­un­ter die Jüdi­sche All­ge­meine, der Kicker, der Tages­spie­gel sowie Die Zeit. Der beglei­tende Kam­pa­gnen­film war bereits auf rund 600 Kino­lein­wän­den zu sehen.

Die­sem bun­des­wei­ten, cross­me­dia­len Enga­ge­ment gegen Anti­se­mi­tis­mus kommt seit dem 7. Okto­ber ver­gan­ge­nen Jah­res eine noch grö­ßere Bedeu­tung zu. Juden­hass tritt, auch in Deutsch­land, immer aggres­si­ver auf. Die Zah­len zei­gen es deut­lich: 2023 gab es mit 5.164 Straf­ta­ten rund dop­pelt so viel poli­zei­lich erfasste Juden­feind­lich­keit wie im Jahr zuvor.

Ins­be­son­dere israel­be­zo­ge­ner Anti­se­mi­tis­mus, der längst als wir­kungs­mäch­tigste Form von Juden­hass gilt, bedroht jüdi­sches Leben mas­siv. „Gerade jetzt braucht es eine Kam­pa­gne, die umfang­reich über Israel und jüdi­sches Leben infor­miert. Die Fra­ge­mauer kommt da genau rich­tig“, kom­men­tiert Arye Sharuz Shali­car, deutsch-per­sisch-israe­li­scher Poli­to­loge und Schriftsteller.

Ent­spre­chend läuft aktu­ell eine dritte Phase der Kam­pa­gne in meh­re­ren Bun­des­län­dern an, dar­un­ter Ber­lin und Nord­rhein-West­fa­len. Zusätz­lich arbei­tet ELNETs Team mit Hoch­druck daran, die Fra­ge­mauer erfolg­reich im Pro­fi­sport zu plat­zie­ren. Eine Adap­tion für Öster­reich sowie wei­tere euro­päi­sche Län­der ist eben­falls in Planung.

„Anti­se­mi­tis­mus nimmt in Deutsch­land und Europa sprung­haft zu. Anzahl und Viel­falt der ein­ge­reich­ten Fra­gen geben uns den­noch Hoff­nung, dass Neu­gierde und Wis­sen über Hass und

Hetze tri­um­phie­ren kön­nen. Daher wer­den wir die Fra­ge­mauer wei­ter aus­bauen. Die Kam­pa­gne soll damit als Brand­mauer gegen Juden­hass die­nen und einen Bei­trag zur Sicher­heit jüdi­schen Lebens leis­ten“, so Cars­ten Ovens, CEO von ELNET für Deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz.

Nähere Infor­ma­tio­nen zur „Fra­ge­mauer“ fin­den Sie hier.
Von |2024-07-24T14:11:37+02:00Juli 24th, 2024|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Die Fra­ge­mauer – ELNETs Kam­pa­gne gegen Antisemitismus“