Pro­jekt der Woche: „ASJust. Strugg­ling for Justice“

Anti­se­mi­tis­mus als jus­ti­zi­elle Herausforderung

Das Ver­bund­pro­jekt „ASJust. Anti­se­mi­tis­mus als jus­ti­zi­elle Her­aus­for­de­rung“ ist eines von ins­ge­samt zehn For­schungs­pro­jek­ten des For­schungs­netz­werks Anti­se­mi­tis­mus im 21. Jahr­hun­dert und wird geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­rium für Bil­dung und For­schung (BMBF).

 

Wie begeg­net die Jus­tiz den viel­fäl­ti­gen Erschei­nungs­for­men des Antisemitismus?

Auf­bau­end auf einer inter­dis­zi­pli­nä­ren Per­spek­tive erforscht ein Team von 13 Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern an den Stand­or­ten Gie­ßen, Ber­lin, Hei­del­berg und Pots­dam den Umgang von Gerich­ten und Staats­an­walt­schaf­ten mit anti­se­mi­ti­schen Vor­fäl­len. Dafür fin­den in den Teil­rechts­ge­bie­ten Straf­recht, Zivil­recht, Ver­wal­tungs­recht sowie Grund- und Men­schen­rechte sys­te­ma­ti­sche Bestands­auf­nah­men des jus­ti­zi­el­len Umgangs mit Anti­se­mi­tis­mus statt. Unter­sucht wird ins­be­son­dere, wel­che Begriffe und Ver­ständ­nisse von Anti­se­mi­tis­mus den jus­ti­zi­el­len Dis­kurs prä­gen, inwie­weit die Jus­tiz dazu bei­trägt, Anti­se­mi­tis­mus ein­zu­däm­men und vor wel­chen (juris­ti­schen) Her­aus­for­de­run­gen Gerichte und Staats­an­walt­schaf­ten im Umgang mit gegen­wär­ti­gen Erschei­nungs­for­men des Anti­se­mi­tis­mus stehen.

 

Jüdi­sche Perspektiven

Neben der Ein­be­zie­hung der Erkennt­nisse der Anti­se­mi­tis­mus­for­schung spielt ins­be­son­dere die häu­fig ver­nach­läs­sigte Betrof­fe­nen­per­spek­tive eine zen­trale Rolle im Pro­jekt. Ana­ly­sen qua­li­ta­ti­ver Inter­views mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern jüdi­scher Gemein­den und Aus­wer­tun­gen von zivil­ge­sell­schaft­lich doku­men­tier­ten Daten anti­se­mi­ti­scher Vor­fälle sol­len ins­be­son­dere Auf­schluss über die Fra­gen geben, wie Betrof­fene von Anti­se­mi­tis­mus die jus­ti­zi­elle Bear­bei­tung anti­se­mi­ti­scher Vor­fälle wahr­neh­men. Grup­pen- und Exper­ten­in­ter­views in acht ver­schie­de­nen loka­len jüdi­schen Gemein­den ergän­zen diese Analysen.

 

Dia­log­ori­en­tier­ter Austausch

Ziel des For­schungs­pro­jekts ASJust ist es, im engen Aus­tausch mit der Jus­tiz anwen­dungs­ori­en­tierte Hand­lungs­op­tio­nen für die juris­ti­sche Aus- und Wei­ter­bil­dung sowie die jus­ti­zi­elle Pra­xis zu erar­bei­ten. Dadurch soll ein ange­mes­se­ner juris­ti­scher Umgang mit Anti­se­mi­tis­mus ermög­licht wer­den, der die Per­spek­tive der Betrof­fe­nen miteinbezieht.

 

ASJust Team

Ver­bund­part­ner des ASJust Pro­jekts sind die Jus­tus-Lie­big-Uni­ver­si­tät Gie­ßen, die Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin, die Uni­ver­si­tät Hei­del­berg, das Moses-Men­dels­sohn-Zen­trum für euro­pä­isch-jüdi­sche Stu­dien und der Bun­des­ver­band der Recher­che- und Infor­ma­ti­ons­stel­len Anti­se­mi­tis­mus (Bun­des­ver­band RIAS) e.V.

 

Nähere Infor­ma­tio­nen zu „ASJust. Strugg­ling for Jus­tice“ fin­den Sie hier.
Von |2024-07-04T11:33:51+02:00Juli 3rd, 2024|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „ASJust. Strugg­ling for Justice“