Aus­stel­lungs­er­öff­nung „Junge Kunst für Hanau“ im Kul­tur­fo­rum Berlin

Über 400 Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen mit ihren Kunst­wer­ken ein Zei­chen gegen Ras­sis­mus und Diskriminierung

Ber­lin, den 13.02.2024. Heute Abend eröff­nen Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth und Gabriele Schulz (Stell­ver­tre­tende Geschäfts­füh­re­rin des Deut­schen Kul­tur­ra­tes) in Ver­tre­tung des erkrank­ten Spre­chers der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion Olaf Zim­mer­mann (Geschäfts­füh­rer des Deut­schen Kul­tur­ra­tes) gemein­sam mit Ser­pil Temiz Unvar, der Grün­de­rin der „Bil­dungs­in­itia­tive Fer­hat Unvar“ die Aus­stel­lung „Junge Kunst für Hanau“ im Kul­tur­fo­rum der Staat­li­chen Museen zu Ber­lin – Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz. Der Vize­prä­si­dent der Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz, Gero Dim­ter, begrüßt die Gäste im Kulturforum.

Am 19. Februar 2020 wur­den in Hanau neun Men­schen getö­tet: Gök­han Gül­te­kin, Sedat Gür­büz, Said Nesar Hash­emi, Mer­ce­des Kier­pacz, Hamza Kur­to­vić, Vili Vio­rel Păun, Fatih Sara­çoğlu, Fer­hat Unvar und Kaloyan Vel­kov. Sechs wei­tere Men­schen wur­den ver­letzt. Um die Namen der Opfer die­ses ras­sis­tisch moti­vier­ten Anschlags nicht zu ver­ges­sen und ein deut­li­ches Zei­chen gegen jeg­li­che Form von Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung zu set­zen, wurde von Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth und der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion der bun­des­weite Akti­ons­tag Hanau ins Leben geru­fen. Den Auf­takt bil­dete im Februar 2023 ein Schul­thea­ter­pro­jekt am Deut­schen Thea­ter Ber­lin unter dem Titel „HANAU – Schul­thea­ter für Zusam­men­halt in Viel­falt“.

Für den dies­jäh­ri­gen Akti­ons­tag hatte die Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion im Juni 2023 in Koope­ra­tion mit dem Fach­ver­band für Kunst­päd­ago­gik BDK e.V. den Schul­wett­be­werb „Junge Kunst für Hanau“ aus­ge­schrie­ben. Deutsch­land­weit waren alle Kunst­lehr­kräfte und ihre Schü­le­rin­nen und Schü­ler dazu ein­ge­la­den, sich zum Geden­ken an die Opfer des Atten­tats in Hanau mit einem gestal­te­ri­schen Bei­trag zu den The­men­be­rei­chen Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Rechts­extre­mis­mus oder ande­ren For­men von grup­pen­be­zo­ge­ner Men­schen­feind­lich­keit zu beschäf­ti­gen. 350 Bewer­bun­gen in ver­schie­de­nen künst­le­ri­schen Aus­drucks­for­men von Pla­kat über Fotos bis zur Male­rei wur­den ein­ge­sandt. Allein an den 84 aus­ge­wähl­ten Expo­na­ten der Aus­stel­lung „Junge Kunst für Hanau“ waren über 400 Schü­le­rin­nen und Schü­ler bun­des­weit betei­ligt, 56 von ihnen wer­den vom 12. bis 14. Februar 2024 mit ihren Lehr­kräf­ten in Ber­lin sein, um sich mit aus­ge­wähl­ten Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Enga­ge­ments aus­zu­tau­schen und die Aus­stel­lung im Kul­tur­fo­rum vor­zu­be­rei­ten. Die Werke wer­den bis zum 28. Februar 2024 im Kul­tur­fo­rum zu sehen sein.


Fotos: Jule Roehr

Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth: „Der Anschlag von Hanau war kein Ein­zel­fall; er reiht sich ein in eine Kette ras­sis­ti­scher Gewalt­ta­ten in der Bun­des­re­pu­blik. Der 19. Februar mahnt uns des­halb für ein fried­li­ches demo­kra­ti­sches Mit­ein­an­der ein­zu­ste­hen und gemein­sam gegen eine Atmo­sphäre der Angst, des Has­ses und der Gewalt vor­zu­ge­hen. Zu die­sem Mit­ein­an­der gehört auch, dass wir das Leid der Opfer und ihrer Hin­ter­blie­be­nen nicht nur aner­ken­nen, ihnen nicht nur zuhö­ren, son­dern sie und ihre Geschich­ten, ihre Trauer, auf­neh­men in unsere gemein­same Erin­ne­rung. Der ‚Akti­ons­tag Hanau‘ steht im Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit den Opfern, im Zei­chen einer wehr­haf­ten Demo­kra­tie, in der die Würde eines jeden Men­schen zu ach­ten und zu schüt­zen ist. Er soll die Kraft von Kunst und Kul­tur wecken, um das gemein­same Erin­nern leben­dig wer­den zu las­sen. Die künst­le­ri­sche Arbeit der Schü­le­rin­nen und Schü­ler spielt eine wich­tige Rolle beim gemein­sa­men Erin­nern. Ihr Enga­ge­ment zeigt, dass jede und jeder ein Zei­chen gegen Hass und Hetze und für ein fried­li­ches Mit­ein­an­der set­zen kann.“

Gero Dim­ter, Vize­prä­si­dent der Stif­tung Preu­ßi­scher Kul­tur­be­sitz: „Gegen­sei­ti­ger Respekt und die Akzep­tanz des Ver­schie­dens­eins der Men­schen ist ein Grund­pfei­ler unse­rer Gesell­schaft. Wie wir lei­der sehen, muss diese Selbst­ver­ständ­lich­keit immer wie­der neu ver­tei­digt wer­den. Wohin Men­schen­feind­lich­keit und Ras­sis­mus füh­ren kön­nen, hat der Anschlag von Hanau gezeigt. Umso wich­ti­ger ist das Geden­ken an die Opfer. Das Pro­jekt ‚Junge Kunst für Hanau‘ leis­tet hierzu einen bedeu­ten­den Beitrag.“

Cle­mens Höx­ter, Lei­ter des Refe­rats Kul­tu­relle Bil­dung im BDK e.V. Fach­ver­band für Kunst­päd­ago­gik: „Mit der Aus­stel­lung haben Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Chance, durch ihr im Vor­feld pro­duk­ti­ves Han­deln in die Öffent­lich­keit zu tre­ten und zu zei­gen, dass schu­li­scher Kunst­un­ter­richt gesell­schaft­lich rele­vante The­men behan­delt. Die Ergeb­nisse des Wett­be­werbs sind ein ein­drucks­vol­ler Beleg dafür, dass guter Kunst­un­ter­richt dazu bei­trägt, Ste­reo­ty­pen abzu­bauen und Tole­ranz gegen­über ande­ren Kul­tu­ren zu för­dern. Bild­ne­ri­sches Han­deln wird zur Gele­gen­heit, um Bot­schaf­ten zu for­mu­lie­ren und Dis­kus­si­ons­an­lässe zu schaf­fen. Kunst­un­ter­richt ver­dich­tet sich so zu einem prä­gnan­ten, wert­vol­len Bildungserlebnis.”

Für den erkrank­ten Spre­cher der Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion und Geschäfts­füh­rer des Deut­schen Kul­tur­ra­tes Olaf Zim­mer­mann sagte seine Stell­ver­tre­te­rin Gabriele Schulz: „Die Viel­falt der künst­le­ri­schen Aus­drucks­for­men von Schü­le­rin­nen und Schü­lern von der Grund­schule bis hin zum Gym­na­sium zeu­gen auf ein­drucks­volle Weise sowohl von der reflek­tie­ren­den Kraft wie dem gro­ßen Enga­ge­ment jun­ger Men­schen gegen Ras­sis­mus und Aus­gren­zung. Damit leis­ten diese jun­gen Men­schen in Zei­ten, in denen unsere Demo­kra­tie zuneh­mend unter Druck gerät, einen wich­ti­gen Bei­trag für Zusam­men­halt in Viel­falt. Wir freuen uns ganz beson­ders, die­sem jun­gen Enga­ge­ment mit dem Kul­tur­fo­rum der Staat­li­chen Museen zu Ber­lin einen der pro­mi­nen­tes­ten Aus­stel­lungs­orte in der Haupt­stadt bie­ten zu können.“


  • Nähere Infor­ma­tio­nen über das Pro­jekt und zur Aus­stel­lung „Junge Kunst für Hanau“ fin­den Sie hier.
  • Mehr zur Initia­tive kul­tu­relle Inte­gra­tion fin­den Sie hier.

Pres­se­kon­takt

Lisa Weber
Redaktionsassistentin
Deut­scher Kul­tur­rat e.V.
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10115 Berlin
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Von |2024-02-14T11:28:01+01:00Februar 13th, 2024|Meldung|Kommentare deaktiviert für

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Über 400 Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen mit ihren Kunst­wer­ken ein Zei­chen gegen Ras­sis­mus und Diskriminierung