„Berlinklusion – Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur“ wurde im Jahr 2017 als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet. Die vier Gründungsmitglieder Kate Brehme, Kirstin Broussard, Jovana Komnenic und Dirk Sorge haben schon davor mehrere Jahre für verschiedene Projekte als Team gearbeitet.
Unsere Intention war und ist, Berlins Kunst- und Kulturbereich inklusiver zu gestalten, und zwar nicht nur für das Publikum, sondern auch für Künstlerinnen und Künstler, für das Personal in Kultureinrichtungen und auch auf der Ebene des Programms und der Themensetzung. Behinderte, chronisch kranke, Taube, und neurodivergente Künstlerinnen und Künstler sind in Berlin und Deutschland immer noch unterrepräsentiert und haben keinen gleichberechtigten Zugang zum regulären Kunstbetrieb. Es fehlt an finanzieller Förderung und barrierefreien Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten.
Das Netzwerk besteht aus Einzelpersonen und Institutionen. Die Mehrheit davon sind in Berlin und Deutschland ansässig, es bestehen aber auch viele internationale Kontakte und Partnerorganisationen, zum Beispiel Arts Access Australia und DADAA (Disability Arts Organisationen in Australien), Tangled Disability + Arts in Kanada, Projektability in Schottland und das Jewish Museum in NYC.
„Berlinklusion“ hat in den letzten sechs Jahren zahlreiche Kunst- und Kultureinrichtungen beraten, zum Beispiel bei der Planung von Ausstellungen und Festivals, oder durch Workshops und Schulungen und Beratung zu Spezialthemen wie barrierefreier Kommunikation. Darüber hinaus wurden Disability Arts Meet Ups veranstaltet, bei denen behinderte Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten präsentieren und diskutieren. Außerdem hat „Berlinklusion“ mit der Kulturverwaltung zusammengearbeitet, um Förderstrukturen zu verbessern und zugänglicher zu machen. Durch diese Aktivitäten wurde teils öffentlich, teils intern, in den Institutionen das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Inklusion erhöht, ganz konkrete Barrieren abgebaut und kulturelle Teilhabe und Teilgabe für mehr Menschen ermöglicht.
Unser bislang ambitioniertestes Projekt ist das Residenz- und Ausstellungsprojekt „UNBOUND“. Es ist Deutschlands erstes spartenübergreifendes Residenzprogramm für Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung. Die sechs teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind Heike Bollig, Catherine Rose Evans, Rita Mazza, Dennis Meier, Macks Querfeldt und Asako Shiroki. Die Ergebnisse der Arbeitsphase werden in der Ausstellung „The Space Between“ gezeigt.
Die Ausstellung wird am 10. Juni 2023 eröffnet und läuft bis zum 16. Juli 2023 im CLB Berlin, Aufbau Haus am Moritzplatz, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin.
Das Pilotprojekt „UNBOUND“ wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Rahmen der Special Olympics, die dieses Jahr in Berlin stattfinden werden. Weitere Unterstützung kam von der Stiftung Pfefferwerk und Partnerinnen und Partnern: Haus der Kulturen der Welt, Bauhaus-Archiv, Berlinische Galerie, Brotfabrik und Diversity Arts Culture.
Nähere Informationen über „Berlinklusion – Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur“ finden Sie hier.