Berlin, den 10.05.2023. Vor neunzig Jahren wurden von den Nationalsozialisten in der Kampagne „Wider den undeutschen Geist“ tausende Bücher von mehr als 300 vorrangig jüdischen oder verfemten Philosophen, Wissenschaftlern, Lyrikern, Romanciers und politischen Autorinnen und Autoren verbrannt.
Die Initiative kulturelle Integration weist in ihren 15 Thesen für „Zusammenhalt in Vielfalt“ darauf hin, dass die Erinnerung an die Geschichte nie abgeschlossen ist (These 13). Gleichzeitig tritt sie für die Freiheit der Künste (These 5) ein.
Olaf Zimmermann, Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, sagte: „Die Bücherverbrennung vor 90 Jahren in Berlin war in ihrer Eindeutigkeit und Radikalität ein klares Signal an die Künstlerinnen und Künstler und die ganze Gesellschaft. Nicht vergessen werden darf, dass zeitgleich an 18 weiteren deutschen Universitätsstandorten Bücher verbrannt wurden. Viele Professoren und Studenten haben bei dieser Barbarei mitgemacht und die Nazis willfähig unterstützt. Nie wieder Faschismus bedeutet auch, die Freiheit der Kunst immer und überall zu achten.“
- Auch das aktuelle Projekt der Woche auf der Website der Initiative kulturelle Integration beschäftigt sich unter dem Titel „verbrannt & verbannt – Bücher und ihre Autor*innen“ mit der Bücherverbrennung.