Pro­jekt der Woche: „Zusammen1 – Für das, was uns verbindet“

Anti­se­mi­tis­mus, Hass und Hetze gefähr­den den Zusam­men­halt im Sport und in unse­rer Gesell­schaft. Die Vor­fälle auf und neben dem Feld häu­fen sich. Die Initia­tive „Zusammen1 – Für das, was uns ver­bin­det“ stellt sich auf gegen Dis­kri­mi­nie­rung jeder Art und wid­met sich seit 2020 der Prä­ven­ti­ons­ar­beit. In Trä­ger­schaft des jüdi­schen Sport­ver­bands MAKKABI Deutsch­land e.V. sowie dem Zen­tral­rat der Juden in Deutsch­land und in Koope­ra­tion mit der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf, ver­steht sich „Zusammen1“ als Schnitt­stelle von anti­se­mi­tis­mus­kri­ti­scher Bil­dungs­ar­beit und dem orga­ni­sier­ten Sport. Mit­hilfe von Work­shops, Vor­trä­gen und Ver­öf­fent­li­chun­gen tritt das Pro­jekt Anti­se­mi­tis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung im All­ge­mei­nen in all ihren Facet­ten und auf allen Ebe­nen des Sports ent­ge­gen. Dabei setzt „Zusammen1“ auf drei Pro­jekt­säu­len: Ver­ste­hen, Ver­mit­teln und Verändern.

Die Anti­se­mi­tis­mus­for­schung im Bereich des Sports ist eine ver­gleichs­weise junge Dis­zi­plin und vor allem von his­to­ri­schen Arbei­ten geprägt. Anti­se­mi­tis­mus wird daher oft­mals ent­we­der als ein ver­gan­ge­nes Pro­blem oder ver­kürzt als Teil von Ras­sis­mus betrach­tet. Für die Ent­wick­lung nach­hal­ti­ger Maß­nah­men sind (sozial-)wissenschaftliche Befunde jedoch zwin­gend not­wen­dig, des­halb trägt „Zusammen1“ zu der Schlie­ßung gegen­wär­ti­ger For­schungs­lü­cken zum Bei­spiel mit­hilfe von Ver­öf­fent­li­chun­gen wie der Stu­die „Zwi­schen Akzep­tanz und Anfein­dung. Anti­se­mi­tis­mu­s­er­fah­run­gen jüdi­scher Sport­ver­eine in Deutsch­land“ bei.

Ein wesent­li­ches Ziel ist die Sen­si­bi­li­sie­rung diver­ser Ziel­grup­pen: Spie­le­rin­nen und Spie­ler, Trai­ne­rin­nen und Trai­ner, Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter sowie Funk­tio­nä­rin­nen und Funk­tio­näre sind ebenso aktiv am Spiel­be­trieb betei­ligt wie Zuschaue­rin­nen und Zuschauer oder Mit­glie­der. Zu den Ange­bo­ten zäh­len Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­work­shops, Vor­träge und soge­nannte Päd­ago­gi­sche Trai­nings. Letz­tere för­dern sowohl moto­ri­sche als auch kogni­tive Kom­pe­ten­zen, indem Bewe­gungs­übun­gen mit Metho­den der kul­tu­rel­len Bil­dung kom­bi­niert und in den Trai­nings­all­tag inte­griert wer­den kön­nen. In den päd­ago­gi­schen Maß­nah­men wer­den Teil­neh­mende zu Mul­ti­pli­ka­to­rin­nen sowie Mul­ti­pli­ka­to­ren und erfah­ren, wie sie Anti­se­mi­tis­mus erken­nen und mit dis­kri­mi­nie­ren­den Vor­fäl­len auf indi­vi­du­el­ler und insti­tu­tio­nel­ler Ebene im Sport umge­hen kön­nen. Die­ses Bewusst­sein soll ver­hin­dern, dass Anti­se­mi­tis­mus nicht erkannt, wider­spruchs­los hin­ge­nom­men oder nicht an die vor­han­de­nen Anlauf­stel­len gemel­det wird.

Die ver­bin­dende Wir­kung des Fuß­balls in die Gesell­schaft kann von unschätz­ba­rem Wert sein. Sie ent­fal­tet sich aber nur, wenn Akteu­rin­nen und Akteure zusam­men für demo­kra­ti­sche Werte ein­ste­hen, Maß­nah­men bün­deln und nach­hal­tig agie­ren. Gemein­sam mit Netz­werk­part­ne­rin­nen und -part­nern inner­halb und außer­halb des Sports tra­gen die Akti­vi­tä­ten von „Zusammen1“ dazu bei, struk­tu­relle Ver­än­de­run­gen bei­spiels­weise in der Aus­bil­dung von Unpar­tei­ischen oder aber im Bereich Report­ing herbeizuführen.

Das Pro­jekt wird im Rah­men der Initia­tive „Demo­kra­tie Leben!“ des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Fami­lie, Senio­ren, Frauen und Jugend gefördert.

Nähere Infor­ma­tio­nen über „Zusammen1 – Für das, was uns ver­bin­det“ fin­den Sie hier.

Stu­die „Zwi­schen Akzep­tanz und Anfein­dung. Anti­se­mi­tis­mu­s­er­fah­run­gen jüdi­scher Sport­ver­eine in Deutschland“

Von |2023-05-05T11:22:18+02:00April 26th, 2023|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Zusammen1 – Für das, was uns verbindet“