Pro­jekt der Woche: „#ever­y­na­me­counts“

Rund um den inter­na­tio­na­len Gedenk­tag an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus rufen die Arol­sen Archi­ves zu einer neuen #ever­y­na­me­counts-Chall­enge auf. Das Ziel: Inner­halb einer Woche 30.000 Häft­lings­kar­ten zu ehe­ma­li­gen Gefan­ge­nen des KZ Stutt­hof online zu erfassen.

Frei­wil­lige welt­weit kön­nen sich bei der #ever­y­na­me­counts-Chall­enge zwi­schen dem 23. und 29. Januar betei­li­gen und so aktiv den Opfern der NS-Ver­fol­gung geden­ken. Durch ihr Enga­ge­ment bauen sie mit am welt­weit größ­ten digi­ta­len Denk­mal für die Opfer und Über­le­ben­den des Nationalsozialismus.

In die­sem Jahr ste­hen bei der #ever­y­na­me­counts-Chall­enge das KZ Stutt­hof und die dort geführ­ten Häft­lings-Per­so­nal-Kar­ten im Zen­trum. Anders als bei­spiels­weise das KZ Dachau oder das KZ Ausch­witz ken­nen heute nur Wenige das KZ Stutt­hof und das Schick­sal der dort inhaf­tier­ten Men­schen. Ende 2022 war das KZ Stutt­hof in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung vor allem mit dem Pro­zess um die 95-jäh­rige frü­here Sekre­tä­rin Irm­gard F. ver­bun­den, die wegen Bei­hilfe zum Mord in über 11.000 Fäl­len ange­klagt war.

Bei #ever­y­na­me­counts sol­len dage­gen nun die Men­schen im Zen­trum ste­hen, die im KZ Stutt­hof inhaf­tiert und ermor­det wur­den. Jeder erfasste Name einer Häft­lings-Per­so­nal-Karte sorgt dafür, dass das Doku­ment im Online­ar­chiv der Arol­sen Archi­ves durch­such­bar ist. So erin­nern wir an den Men­schen und seine Geschichte. Auch über den Zeit­raum der Chall­enge hin­aus, kön­nen Frei­wil­lige dabei hel­fen, Mil­lio­nen wei­te­rer Doku­mente bei #ever­y­na­me­counts zu erfassen.

Jede Per­son kann bei #ever­y­na­me­counts mitmachen.

Seit dem Start von #ever­y­na­me­counts 2020 haben rund 60.000 Frei­wil­lige gehol­fen, zwei Mil­lio­nen Doku­mente zu digi­ta­li­sie­ren. Eine Beson­der­heit des Crowd­sour­cing-Pro­jekts: Jede Per­son kann sich ohne Vor­wis­sen betei­li­gen – Schul­klas­sen, Unter­neh­men mit ihren Mit­ar­bei­ten­den, Ver­eine und inter­es­sierte Privatpersonen.

Mit­ma­chen ist ganz ein­fach: Die Namen von KZ-Häft­lin­gen wer­den online von den Ori­gi­nal-Doku­men­ten abge­schrie­ben. Es dau­ert nur wenige Minu­ten, um eine Karte digi­tal zu erfas­sen. Den Frei­wil­li­gen steht ein neu ent­wi­ckel­tes Tool zur Daten­ein­gabe zur Ver­fü­gung, das intui­tiv nutz­bar ist und ein­fach ver­ständ­li­che Erklä­run­gen bie­tet. Hier geht es direkt zum Tool.

Neue Schirm­frau von #ever­y­na­me­counts ist die deut­sche Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth. Ab dem Früh­som­mer 2023 wer­den die Arol­sen Archi­ves mit #ever­y­na­me­counts und neuen digi­ta­len Bil­dungs­an­ge­bo­ten ver­stärkt mit Schu­len und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen zusam­men­ar­bei­ten. Finan­ziert wer­den diese neuen Ange­bote von der Deut­schen Bun­des­re­gie­rung aus Mit­teln zur Rechtsextremismusprävention.

Mehr Infos zu #ever­y­na­me­counts und den Arol­sen Archi­ves fin­den Sie hier.

Von |2023-02-01T10:33:32+01:00Januar 25th, 2023|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „#ever­y­na­me­counts“