Pro­jekt der Woche: „Fol­klang“

Zen­tral bei „Fol­klang“ ist das Erler­nen tra­di­tio­nel­ler Musik ohne Noten, durch Zuhö­ren und Nach­spie­len. Unsere Teil­neh­men­den kom­men aus ver­schie­dens­ten Kul­tur­krei­sen, sie leben in oder um Tübin­gen. Alle, die Freude am gemein­sa­men Musi­zie­ren haben, sind ein­ge­la­den mitzumachen.

Wir haben keine Zugangs­schwel­len und möch­ten einen Raum für Begeg­nung schaf­fen. „Fol­klang“ ver­steht sich als offen und nied­rig­schwel­lig, sodass Men­schen unab­hän­gig von Her­kunft, Alter und sozia­lem Sta­tus erreicht wer­den. Die Teil­nahme ist kos­ten­frei und freiwillig.

Die Musik, die wir spie­len, brin­gen die Teil­neh­men­den selbst mit. Sie stel­len im Pro­jekt Lie­der aus ihrer Hei­mat vor und brin­gen sie den ande­ren nach Gehör bei. Sie sind am Arran­gie­ren der Musik­stü­cke und an der Pla­nung der soge­nann­ten Tunelear­nings betei­ligt. Die Lie­der wer­den in der jewei­li­gen Lan­des­spra­che gesun­gen und die Mode­ra­tion in den Tunelear­nings ist mehrsprachig.

Die Gruppe besteht aus gleich­be­rech­tigt Ler­nen­den und zugleich Leh­ren­den (peer-to-peer-Methode). Die­ser Ansatz ver­knüpft einen intui­ti­ven, direk­ten Zugang zu Musik mit einem Aus­tausch unter­ein­an­der über die Musik hin­aus und för­dert jewei­li­gen Respekt und Ach­tung. Es wird auf die Fähig­keit intrin­sisch zu ler­nen vertraut.

Es fin­den wöchent­li­che zwei­stün­dige Tunelear­nings­es­si­ons (Pro­ben) statt. Das Gelernte wird ein­mal pro Monat in öffent­li­chen Jam­ses­si­ons ver­fes­tigt. Außer­dem spie­len wir kos­ten­frei in sozia­len Ein­rich­tun­gen, wie etwa in Alten- und Pfle­ge­hei­men. Ein­mal im Jahr ver­an­stal­ten wir ein vier­tä­gi­ges Fes­ti­val, wel­ches in dem For­mat der Pro­ben durch­ge­führt wird und mit einem Abschluss­kon­zert endet. Die Teil­neh­men­den kön­nen uns bei der Anmel­dung für das Fes­ti­val Lie­der vor­schla­gen, wel­che sie dem Orches­ter bei­brin­gen möch­ten. Dar­aus ent­steht die Set­liste für das Abschluss­kon­zert. Auch für Men­schen aus ande­ren Städ­ten und Län­dern Euro­pas besitzt das Fes­ti­val eine hohe Attrak­ti­vi­tät. Im Novem­ber 2022 kamen 50 Pro­zent der Teil­neh­men­den nicht aus Tübin­gen. Die Teil­nahme basiert auf Spendenbasis.

Diver­si­tät soll als befruch­tend und posi­tiv erlebt wer­den. Nur dadurch erar­bei­ten wir eine Set­liste. Wenn sich „Fol­klang“ auf der Bühne prä­sen­tiert, wird diese ganze Band­breite sicht- und vor allem hör­bar. Es ist weit mehr als bloße Unter­hal­tung: Es ist ein Moment, in dem Men­schen ver­schie­dens­ter Hin­ter­gründe einen gemein­sa­men Klang erzeu­gen und tragen.

Jede und jeder Ein­zelne prägt die­sen gemein­sa­men Klang zugleich durch seine Indi­vi­dua­li­tät. In der Musik spie­gelt sich ein Ent­wurf des Mit­ein­an­ders und so blei­ben Inter­kul­tu­ra­li­tät und Trans­kul­tu­ra­li­tät bei „Fol­klang“ keine abs­trak­ten Begriffe – sie wer­den viel­mehr spür­bar und emo­tio­nal erfahrbar.

„Fol­klang“ wird geför­dert vom Bun­des­mu­sik­ver­band Chor & Orches­ter im Rah­men des Pro­gramms „Neu­start Kul­tur“, von der Bür­ger­stif­tung Tübin­gen sowie der Uni­ver­si­täts­stadt Tübin­gen.

Nähere Infor­ma­tio­nen über „Fol­klang“ fin­den Sie hier.

Von |2022-11-30T14:38:08+01:00November 23rd, 2022|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Fol­klang“