Zusammen mit vielen anderen Akteurinnen und Akteuren arbeitet das Projekt „JOBinklusive“ daran, dass mehr Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt werden.
Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung ist doppelt so hoch wie die von Menschen ohne Behinderung. Menschen mit Behinderung, die ihren Job verlieren, suchen viel länger nach einem neuen Job als Arbeitslose ohne Behinderung, obwohl sie oft besser qualifiziert sind. Etwa 300.000 Menschen mit Behinderung arbeiten in Behindertenwerkstätten für ein Taschengeld. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Berührungsängste und Vorurteile von Seiten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind die eine Seite der Medaille. Aber auch die fehlende berufliche Qualifikation von Menschen mit Behinderung spielt eine entscheidende Rolle. Viele betroffene Menschen werden in Sondereinrichtungen beschult, wo sie nicht die nötige Qualifizierung für den allgemeinen Arbeitsmarkt erlangen. Darüber hinaus gibt es in Deutschland sehr ausgeprägte institutionelle Strukturen, die den Berufsweg von Menschen mit Behinderung eher hin zu Behindertenwerkstätten und anderen Sondereinrichtungen begünstigen als in reguläre Arbeit.
Um das zu ändern, arbeitet das Projekt „JOBinklusive“ zusammen mit den unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren: Menschen mit Behinderungen, Unternehmen, anderen Projekten, Jobplattformen und Politikerinnen und Politiker. Mit Workshops und Beratungsangeboten für Unternehmen und Organisationen, praktischen Tipps für unterschiedliche Zielgruppen und Artikeln und Interviews informiert „JOBinklusive“ und bietet Lösungen an, damit Menschen mit Behinderung die gleichen Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen. Sehr wichtig dabei ist das Vernetzen von Akteurinnen und Akteuren im Bereich Arbeit und Behinderung, die sich sonst nie begegnen würden. Denn es gibt bundesweit viele kleine Projekte und Initiativen, die zum Teil schon seit Jahren erfolgreich Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bringen. Leider sind ihre Methoden und Lösungen noch nicht weit genug bekannt, obwohl immer mehr Unternehmen die dringende Notwendigkeit erkennen, inklusiver zu werden.
„JOBinklusive“ ist ein Projekt des Sozialhelden e.V. Die Sozialheldinnen und Sozialhelden sind eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und praktische Lösungen dafür anzubieten. Ihren Fokus legen sie dabei auf die Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Disability Mainstreaming.
„JOBinklusive“ wird gefördert durch die SKala-Initiative.