Pro­jekt der Woche: „Diver­si­tät und Inklu­sion im Frei­wil­li­gen Engagement“

Ein Pro­jekt des Ver­eins "Kul­tur­Le­ben Ber­lin - Schlüs­sel zur Kultur"

Der Ver­ein „Kul­tur­Le­ben Ber­lin – Schlüs­sel zur Kul­tur e.V.“ ermög­licht seit mehr als elf Jah­ren sozial benach­tei­lig­ten Men­schen den Zugang zu kul­tu­rel­len Ange­bo­ten in Ber­lin. Über 100 Mit­ar­bei­tende – größ­ten­teils ehren­amt­lich tätig – ver­mit­teln in bera­ten­den und moti­vie­ren­den Tele­fon­ge­sprä­chen nicht ver­kaufte Tickets für viel­fäl­tige Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen an Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men. Sie infor­mie­ren über kos­ten­freie kul­tu­relle Ange­bote, enga­gie­ren sich für das ver­eins­ei­gene inklu­sive Musik­or­ches­ter „Werk­statt Uto­pia“ oder für die „Netz­werk­stelle für Geflüch­tete“ des Vereins.

Kul­tur erle­ben und sich frei­wil­lig enga­gie­ren – bei­des ver­bin­det Men­schen, belebt, bil­det und stif­tet Sinn. Bei­des sollte jedem zugäng­lich sein, unab­hän­gig vom Geld­beu­tel und unab­hän­gig von indi­vi­du­el­len Beein­träch­ti­gun­gen. „Kul­tur­Le­ben Ber­lin“ hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Bar­rie­ren in der eige­nen Ver­eins­ar­beit abzu­bauen und einen Teil zur För­de­rung von inklu­si­vem Enga­ge­ment bei­zu­tra­gen. Men­schen mit unter­schied­li­chen Fähig­kei­ten und Bedürf­nis­sen, Men­schen mit phy­si­schen und kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen und Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft soll es ermög­licht wer­den, sich gleich­wer­tig und gemein­schaft­lich für kul­tu­relle Teil­habe zu engagieren.

Eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, sollte man mei­nen. Doch Diver­si­tät und Inklu­sion sind im Bereich des frei­wil­li­gen Enga­ge­ments noch längst nicht all­täg­lich. Soziale Ungleich­heit spie­gelt sich auch in der Par­ti­zi­pa­tion am gesell­schaft­li­chen Enga­ge­ment wider. Vor allem Men­schen mit Behin­de­run­gen wer­den als frei­wil­lig Enga­gierte nur wenig wahr­ge­nom­men. Viel­mehr wird ihnen die Rolle als hilfs­be­dürf­tige Emp­fän­ge­rin­nen oder Emp­fän­ger von Enga­ge­ment zuge­wie­sen. Die Mög­lich­keit, sich selbst­be­stimmt in unter­schied­li­chen Lebens­räu­men und -berei­chen für etwas stark zu machen, sich für die eige­nen und die Rechte ande­rer ein­zu­set­zen, erfor­dert ein Umden­ken und bar­rie­re­freie Zugänge zu Engagement.

Bar­rie­re­frei­heit – ein kom­ple­xes Vor­ha­ben, das nicht von heute auf mor­gen umsetz­bar ist. Im Rah­men des im Mai 2020 gestar­te­ten Pro­jekts „Diver­si­tät und Inklu­sion im frei­wil­li­gen Enga­ge­ment“ möchte „Kul­tur­Le­ben Ber­lin“ einen Anfangs­punkt set­zen und Grund­la­gen für bar­rie­re­freie Ver­eins­struk­tu­ren schaf­fen. Unter­stützt wird das Vor­ha­ben für drei Jahre von der Aktion Mensch und der Schirm­her­rin Elke Brei­ten­bach, Sena­to­rin für Inte­gra­tion, Arbeit und Sozia­les des Lan­des Ber­lin. Im Fokus ste­hen die digi­ta­len und ana­lo­gen Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Arbeits­struk­tu­ren. So sol­len u. a. die Web­site und die Ver­mitt­lungs­da­ten­bank umge­baut, das Schu­lungs­an­ge­bot für frei­wil­lige Enga­gierte aus­ge­baut, neue Auf­ga­ben­be­rei­che nied­rig­schwel­lig und indi­vi­du­ell ange­bo­ten und eine interne Tan­dem-Struk­tur für eine gegen­sei­tige Unter­stüt­zung ent­wi­ckelt werden.

Inklu­sive Enga­ge­ment-Struk­tu­ren sind für die Umset­zung einer inklu­si­ven Gesell­schaft unab­ding­bar. Das war der Kon­sens einer öffent­li­chen Dis­kus­si­ons­runde, zu der „Kul­tur­Le­ben Ber­lin“ im Rah­men des Pro­jek­tes im Okto­ber 2020 ein­lud. Podi­ums­gast Adina Her­mann von Sozi­al­hel­den e.V. riet daher, in klei­nen Schrit­ten ein­fach mal anzu­fan­gen, denn die per­fekte Bar­rie­re­frei­heit gibt es nicht. „Kul­tur­Le­ben Ber­lin“ hat angefangen.

Wei­tere Informationen:

Von |2021-08-11T09:35:34+02:00August 4th, 2021|Projekt|Kommentare deaktiviert für

Pro­jekt der Woche: „Diver­si­tät und Inklu­sion im Frei­wil­li­gen Engagement“

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