Für mehr Solidarität nach rassistischer und antisemitischer Gewalt
Rassistische, antimuslimische, antiziganistische und antisemitische Anschläge sowie Angriffe auf Geflüchtete haben ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Dies zeigen nicht erst die grausamen rechtsextrem motivierten Morde von Halle und Hanau. Bundesweit werden täglich zahlreiche und vielfältige Formen von rassistischer und antisemitischer Diskriminierung und Gewalt registriert – und bleiben dabei oftmals ungesehen. Dagegen möchten wir etwas tun: Es ist Zeit für mehr öffentliche Solidarität mit den Opfern!
Unser Projekt „SCHULTER AN SCHULTER“ (SAS) regt Solidaritätsbekundungen nach rassistischen und antisemitischen Vorfällen an. Damit zeigen wir, dass die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft Schulter an Schulter mit den Opfern steht. Und dass wir zusammen einstehen für eine vielfältige und menschenfreundliche Gesellschaft ohne Rassismus und Gewalt.
Um bundesweit agieren zu können, bauen wir ein Netzwerk von Aktiven auf und haben mittlerweile in 50 Städten und Gemeinden Ansprechpersonen, die sich für die Organisation von Solidaritätsbekundungen und -veranstaltungen zur Verfügung stellen. Wir recherchieren nahezu täglich nach rassistischen und antisemitischen Vorfällen und machen diese in den Sozialen Medien sichtbar. Wenn uns Kontaktdaten vorliegen, treten wir auch mit den Opfern in Verbindung und bekunden unsere Anteilnahme und Solidarität. Sofern diese eine (öffentliche) Solidaritätskundgebung wünschen, mobilisieren wir die für „SCHULTER AN SCHULTER“ Aktiven vor Ort und unterstützen sie durch Vernetzung, Anregungen und Mithilfe bei der Organisation. Wenn dabei Kosten entstehen, können wir Solidaritätsbekundungen auch finanziell fördern.
Solidaritätsbekundungen stärken die Opfer und hinterlassen bei allen Beteiligten ein Gefühl von Zusammenhalt. Gemeinsam Schulter an Schulter gegen Hass und Rassismus und für eine menschenfreundliche, vielfältige Gesellschaft einzustehen, stärkt die Solidarität und den Zusammenhalt und macht Spaß. Durch das Sichtbarmachen der Solidarität im öffentlichen Raum, in Presse und in den Sozialen Medien wird dies auch nach außen hin transportiert und weitergetragen.
Und (nicht nur) in Zeiten von Corona: Solidarität zu bekunden geht auch online. Opfer von rassistischen und antisemitischen Anfeindungen freuen sich auch über digitale Anteilnahme und Solidarität!
Unser Projekt befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Wir sind daher weiterhin auf der Suche nach Personen, die nach Anschlägen und fremdenfeindlichen Gewalttaten zu einer solidarischen Mitwirkung in ihrer Umgebung bereit sind. Wir freuen uns über jede und jeden Einzelnen, der oder die mitmachen möchte. Auf unserer Homepage finden Sie ein Anmeldeformular und Kontaktdaten. Persönliche Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nur von unseren Mitarbeitenden eingesehen.
Der Leitungsgruppe von „SCHULTER AN SCHULTER“ gehören an:
- Abdassamad El Yazidi, Zentralrat der Muslime in Deutschland
- Marlies Horch, Stiftung gegen Rassismus
- Dr. Jürgen Micksch, Abrahamisches Forum in Deutschland
- Daniel Neumann, Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen
Ein Beirat mit folgenden Mitgliedern berät die Leitungsgruppe:
- Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, ehemaliger Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Dagmar König, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand
- Stephan J. Kramer, Präsident des Amtes für Verfassungsschutz beim Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales
- Andreas Lipsch, Vorsitzender von PRO ASYL
- Jagoda Marinic, Vorstandsprecherin der Stiftung gegen Rassismus
- Aiman A. Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland
- Erol Pürlü, Sprecher des Verbandes Islamischer Kulturzentren (VIKZ)
- Anja Reuss, Politische Referentin beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
- Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
- Prof. Dr. Ulrich Wagner, Universität Marburg
„SCHULTER AN SCHULTER“ wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Weitere Informationen über das Projekt „SCHULTER AN SCHULTER“ der Stiftung gegen Rassismus finden Sie hier.