Pro­jekt der Woche: „Reit­ver­ein Inte­gra­tion e.V.“

Am Rande Ber­naus grün­dete Andrea Har­wardt den „Reit­ver­ein Inte­gra­tion e.V.“ als einen Ort, an dem Men­schen gemein­sam dem Reit- und Vol­ti­gier­sport nach­ge­hen kön­nen – unab­hän­gig von ihren kör­per­li­chen und geis­ti­gen Fähig­kei­ten, ihrer Her­kunft und Reli­gion. In die­sem Jahr fei­ert der Ver­ein sein 20-jäh­ri­ges Bestehen.

Am Anfang stand die Idee, Pfer­de­sport und Beruf mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Andrea Har­wardt ist Phy­sio­the­ra­peu­tin mit einer Zusatz­qua­li­fi­ka­tion zur Hip­po­the­ra­peu­tin. Bei dem Ver­such, ihre Idee des the­ra­peu­ti­schen Rei­tens in bestehende Reit­ver­eine zu inte­grie­ren, stieß Andrea Har­wardt auf Ableh­nung und Res­sen­ti­ments und so grün­dete sie mit eini­gen Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­tern kur­zer­hand den Reit­ver­ein Integration.

Heute zählt der Ver­ein ca. 160 Mit­glie­der, zwei The­ra­peu­tin­nen und viele ehren­amt­li­che Hel­fe­rin­nen und Hel­fer. Sie ermög­li­chen in ver­schie­de­nen regel­mä­ßi­gen Ange­bo­ten und Pro­jek­ten mit Unter­stüt­zung der mitt­ler­weile 14 Pferde und deren the­ra­peu­ti­schen Fähig­kei­ten die gemein­same Aus­übung des Reit- und Vol­ti­gier­sports für Men­schen mit und ohne Beeinträchtigung.

Aber auch der sport­li­che Ehr­geiz steht nicht im Hin­ter­grund. Die Rei­te­rin­nen und Rei­ter des Ver­eins bestrei­ten erfolg­reich Tur­niere, die Vol­ti­gier­teams sind sogar im deut­schen Bun­des­ka­der. Die­sel­ben Pferde, die Euro­pa­meis­ter­schaf­ten bestrei­ten, tra­gen Woche für Woche im hei­mi­schen Stall mehr­fach ein­ge­schränkte Men­schen auf ihren Rücken und lei­hen ihnen beim the­ra­peu­ti­schen Rei­ten ihre Beine. Das Zusam­men­spiel von Pferd und Mensch ermög­licht es, Men­schen mit Behin­de­run­gen Har­mo­nie, Lin­de­rung und Lebens­freude zu erfahren.

Neben Wett­kampf und phy­sio­the­ra­peu­ti­schem Rei­ten bie­tet der Reit­ver­ein Inte­gra­tion in ver­schie­dens­ten Pro­jek­ten auch Fami­lien mit Flucht­bio­gra­fie die Mög­lich­keit zur Teil­habe am Reit­sport. Im Pro­jekt „FARIS – Hip­po­lo­gi­sche Inte­gra­tion“, das zwi­schen Novem­ber 2016 und April 2017 rea­li­siert wurde, konn­ten Kin­der und Jugend­li­che aus Syrien in wöchent­li­chen Kur­sen das Rei­ten und Vol­ti­gie­ren erler­nen. Neben der sport­li­chen Betä­ti­gung stan­den Sprach­för­de­rung, Gedächt­nis­trai­ning sowie sozia­les Ler­nen im Mit­tel­punkt des Projekts.

Ein wei­te­res Pro­jekt trägt den Namen „Schau­bild“, wel­ches sich an Kin­der im Alter von sechs bis zwölf Jah­ren, ins­be­son­dere an Kin­der mit kör­per­li­chen und geis­ti­gen Beein­träch­ti­gun­gen rich­tete. In Koope­ra­tion mit der Robin­son­schule Ber­nau lern­ten die Kin­der unter Anlei­tung spie­le­risch, sich auf einem beweg­ten Unter­grund zu ori­en­tie­ren und zu agie­ren. Gleich­zei­tig setz­ten sie sich künst­le­risch mit dem All­tag auf einem Rei­ter­hof aus­ein­an­der. Die Werke wur­den in der städ­ti­schen Gale­rie gezeigt.

Im Pro­jekt „Koch­ga­lopp“ setz­ten sich die Kin­der im Grund­schul­al­ter neben dem Sport auch mit gesun­der Ernäh­rung aus­ein­an­der. Sie koch­ten wöchent­lich und gestal­te­ten ein eige­nes Kochbuch.

Lang­jäh­rige Part­ner aus dem sozia­len Bereich sind zum Bei­spiel die Hoff­nungs­ta­ler Stif­tung Lobe­tal – eine der größ­ten Sozi­al­ein­rich­tun­gen des Lan­des Bran­den­burg – aktiv in der Alten­hilfe, Behin­der­ten­hilfe, Hilfe für Men­schen mit Epi­lep­sie, Sucht­kran­ken­hilfe, Hos­piz­ar­beit und Jugend­hilfe, die Robin­son­schule, eine Schule für geis­tige Ent­wick­lung, sowie die Johan­n­aschule Ber­nau.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zu dem „Reit­ver­ein Inte­gra­tion e.V.“ fin­den Sie hier.

Von |2019-12-18T10:02:01+01:00Dezember 11th, 2019|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Reit­ver­ein Inte­gra­tion e.V.“