Unser Verein „ichbinhier e.V.“ wirbt für gelebte Demokratie durch konstruktive Diskussionen und möchte Nutzerinnen und Nutzer Sozialer Netzwerke, Medienvertreterinnen und Medienvertreter sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger für das Thema Hass im Netz sensibilisieren und über Ursachen, Verbreitung und Auswirkungen von Hassrede aufklären. Darüber hinaus unterstützt der Verein Menschen und Institutionen in allen Bereichen der Gesellschaft darin, sich gegen digitale Angriffe zu wappnen, um digitale Zivilcourage zu stärken. Akteurinnen und Akteure aus Politik, Medien, Bildung und Zivilgesellschaft sollen in ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern darin bestärkt werden, gegen Hate Speech vorzugehen.
Aktionsfelder des „ichbinhier e.V.“ sind die Bildung und Weiterbildung im Bereich der Gegenrede durch Öffentlichkeitsarbeit, Beratung, die Teilnahme an Konferenzen, die Veranstaltung von Workshops, die Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren und Institutionen, das Betreiben und Unterstützen von Forschungsprojekten und die Analyse koordinierter Hass- und Desinformationskampagnen. Wir möchten hier auf unser Bildungsprojekt aufmerksam machen, das „ichbinhier-BootCamp“, das wir 2020 deutschlandweit anbieten werden. Dabei handelt es sich um Workshops, die die Dynamiken in den Sozialen Medien mittels Rollenspielen erfahrbar machen und interessierte Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen in Gegenrede, Erkennen von Desinformation und Diskussionskultur schulen.
Einen wichtigen Bereich nimmt unsere Facebook-Aktionsgruppe #ichbinhier ein, die vom Verein unterstützt wird.
Die Schwesterorganisation der schwedischen Gruppe #jagärhär wurde von Hannes Ley Ende Dezember 2016 ins Leben gerufen, hat mittlerweile über 45.000 Mitglieder und wird von einem 37-köpfigen Moderationsteam betreut. Die Idee der Schweden hat uns begeistert – und dass es anderen ebenso geht, zeigt das Wachstum unserer Gruppe. Mittlerweile gibt es im Rahmen des #iamhere-Networks über 14 Counterspeechgruppen weltweit.
Unsere #ichbinhier-Mitglieder schreiben täglich sachliche, konstruktive und menschenfreundliche Kommentare auf Facebook, um so den pauschalisierenden, abwertenden und aggressiven Stimmen in den Kommentarspalten etwas entgegenzusetzen. Die Datenanalysen, die wir im Rahmen unserer Studie „Hass auf Knopfdruck“ gemeinsam mit dem Institute for Strategic Development (ISD) durchgeführt haben, zeigen deutlich: Der Hass geht von nur wenigen hochaktiven Profilen aus, die ihre politischen Gegner mit Hilfe koordinierter Aktionen zum Schweigen bringen wollen und den Eindruck einer großen gesellschaftlichen Mehrheit erzeugen wollen.
Wir wollen zu einer anständigen Debattenkultur und zu einem vielfältigen Meinungsbild in den Kommentarspalten beitragen. Seit nunmehr fast drei Jahren rufen wir unsere Mitglieder täglich dazu auf, sich mit sachlichen Kommentaren einzubringen und ein persönliches und zugleich zivilgesellschaftliches Statement für Demokratie, Toleranz, Vernunft und eine liberale weltoffene Gesellschaft zu setzen.
Wir stützen uns gegenseitig und zeigen somit Hetzerinnen und Hetzern: Wir sind auch hier und überlassen euch nicht das Feld. Mit unserer Initiative möchten wir auch all jene zurückgewinnen, die sich bereits erschrocken aus den Kommentarspalten zurückgezogen haben. Unsere Aktionsgruppe hat bisher erreicht, dass sich Tausende engagierter Menschen im Kampf gegen den Hass nicht mehr allein fühlen und eine neue Gemeinschaft gefunden haben, die sich als digitale Zivilgesellschaft gegenseitig stützt und Meinungsvielfalt im Web 2.0 fördert. Und genau davon lebt unsere Initiative und auch die Idee: Sich g e m e i n s a m gegen toxische Kommentare in den Kommentarspalten zu stellen. Je mehr wir sind, desto einfacher ist es für alle.
Unsere Grundprinzipien:
#ichbinhier steht für konstruktiven Dialog in den Sozialen Medien. Ohne Hass, ohne Hetze, ohne Fake News. Wer das befürwortet, ist bei uns willkommen.
#ichbinhier legt Wert darauf, dass Mitglieder keine Vorurteile, Fake News oder abfällige Kommentare verbreiten. Wer sich nicht daran hält, den bitten wir zu gehen.
#ichbinhier steht für Vielfalt. Wir vertreten unterschiedlichste Meinungen, politische Richtungen, Altersgruppen, Berufe, Herkünfte.
#ichbinhier bekennt sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik sowie zur UN-Deklaration der Menschenrechte. Wir sind ehrenamtlich tätig und stehen keiner Partei nahe.
Wir finanzieren uns durch Mitgliedsbeiträge und Spenden und haben in den vergangenen Jahren Preise für unser Engagement und Wirken erhalten: Grimme Online Award, Bundesverdienstkreuz für den Initiator, Wolfgang-Heilmann-Preis und den Roland Berger Preis für Menschenwürde.
Auf unserer Facebookseite berichten wir über unsere Vereinsaktivitäten und bieten journalistische Beiträge zu unseren Kernthemen wie z. B. Hass im Netz, Desinformation, NetzDG, Diskussionskultur an.