Pro­jekt der Woche: „D-Cult“

In den kom­men­den Jah­ren wird die Migra­tion nach Europa wei­ter­ge­hen und eines der wich­tigs­ten poli­ti­schen, sozia­len und bil­dungs­po­li­ti­schen The­men blei­ben. Ein­wan­de­re­rin­nen und Ein­wan­de­rer tra­gen aktiv zur wirt­schaft­li­chen, sozia­len und kul­tu­rel­len Ent­wick­lung der euro­päi­schen Gesell­schaf­ten bei. Ihre erfolg­rei­che Inte­gra­tion in die Gesell­schaft ist ein Schlüs­sel zur Erschlie­ßung der Mög­lich­kei­ten der lega­len Migra­tion und zur opti­ma­len Nut­zung des­sen, was die Ein­wan­de­rung zur euro­päi­schen Ent­wick­lung leis­ten kann. All­ge­meine und beruf­li­che Bil­dung gehö­ren zu den wirk­sams­ten Instru­men­ten für die soziale und kul­tu­relle Integration.

Das „D-CULT“-Projekt (Digi­tal Cul­tu­ral Liter­acy as a Means for inte­gra­tion New Euro­pean Citi­zens) läuft von 2017 bis 2020 und leis­tet einen kon­struk­ti­ven Bei­trag zur Migra­tion in Europa. Es wird von Bil­dungs­ein­rich­tun­gen aus fünf euro­päi­schen Län­dern (Ita­lien, Deutsch­land, Öster­reich, Slo­we­nien und Spa­nien) mit Unter­stüt­zung aus dem euro­päi­schen ERASMUS+ Pro­gramm umge­setzt. Ein­zi­ger deut­scher Part­ner ist der Ver­ein Kul­tur und Arbeit (Bad Mer­gen­theim / Ber­lin). „D-CULT“ ent­wi­ckelt ein inno­va­ti­ves Modell für die kul­tu­relle Inte­gra­tion erwach­se­ner Ein­wan­de­rin­nen und Ein­wan­de­rer, indem es sie dazu moti­viert, sich euro­päi­sche Kul­tur mit Hilfe digi­ta­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­ni­ken und -instru­mente zu erschließen.

Über­ge­ord­ne­tes „D-CULT“-Ziel ist, die kul­tu­relle Inte­gra­tion der neuen euro­päi­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu erleich­tern und ihr Ver­ständ­nis für die euro­päi­sche Geschichte und Kul­tur sowie ihre Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und IT-Kom­pe­ten­zen zu ver­bes­sern. Die spe­zi­fi­schen Ziele sind unter anderem

  • die Ent­wick­lung eines modu­la­res „D-CULT“ Tool­kit für neue euro­päi­sche Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, das ermu­tigt, moti­viert und anlei­tet, wie man kul­tu­relle Objekte, die mit der Geschichte und Kul­tur der neuen Lebens­um­ge­bung zusam­men­hän­gen, neu auf­be­rei­tet. Dies soll in digi­ta­len For­ma­ten (Bild, Video etc.) erfol­gen. Die Ergeb­nisse wer­den in einem vir­tu­el­len Museum aus­ge­stellt. Sie wer­den in eng­li­scher, deut­scher, ita­lie­ni­scher, slo­we­ni­scher und spa­ni­scher Spra­che mit zusätz­li­chen Erläu­te­run­gen in ara­bi­scher und pasch­tu­ni­scher Spra­che in gedruck­ter Form, im Inter­net und als mobile Anwen­dun­gen ver­füg­bar sein;
  • die Erstel­lung eines „D-CULT“ Cur­ri­cu­lums für Lehr­kräfte in der Erwach­se­nen­bil­dung mit Hin­wei­sen zur didak­ti­schen Gestal­tung und Durch­füh­rung sol­cher Maßnahmen;
  • die Erstel­lung eines Vir­tu­el­len Muse­ums als IT-Platt­form, um die von den neuen euro­päi­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern erar­bei­te­ten Inhalte auszustellen;
  • ein „D-CULT“-Handbuch, das die Ergeb­nisse der kul­tu­rel­len Inte­gra­ti­ons­maß­nahme zusam­men­fasst und erläu­tert, wie das „D-CULT“-Konzept in andere Umge­bun­gen über­tra­gen wer­den kann.

Die ers­ten Erfah­run­gen mit „D-CULT“ zei­gen eine große Offen­heit bei Migran­tin­nen und Migran­ten wie bei Kul­tur­schaf­fen­den in den betei­lig­ten Län­dern für die Pro­jekt­ziele. Das Pro­jekt will dazu bei­tra­gen, einen Pro­zess in vie­len euro­päi­schen Gesell­schaf­ten umzu­keh­ren, der sich von über­wäl­ti­gen­der Sym­pa­thie und akti­ver Unter­stüt­zung zu Res­sen­ti­ments, Ängs­ten oder Frem­den­feind­lich­keit gewan­delt hat. Letzt­end­lich will das Pro­jekt zu einer Dees­ka­la­tion und zu einem ver­bes­ser­ten Zusam­men­le­ben von Migran­tin­nen und Migran­ten wie Ein­hei­mi­schen füh­ren, weil es

  • ein bes­se­res Ver­ständ­nis und Akzep­tanz der Geschichte, Kul­tur und sozia­len und reli­giö­sen Tra­di­tio­nen des neuen Hei­mat­lan­des befördert;
  • Alpha­be­ti­sie­rungs- und IT-Kom­pe­ten­zen und damit bes­sere Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten unterstützt.
    Damit erweist sich kul­tu­relle Inte­gra­tion als ein Bau­stein und Chance für soziale und kul­tu­relle Inte­gra­tion und Entwicklung.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf der „D-Cult„-Web­seite, auf der Web­seite von Kul­tur und Arbeit sowie auf Face­bok.

Von |2019-10-28T15:21:43+01:00Oktober 16th, 2019|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „D-Cult“