Zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober
In der Zeit bis März 2020 arbeitet ein Projektteam am Aufbau des Netzwerkes zu Kultur und Inklusion für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Alle interessierten Kulturanbieterinnen und -anbieter sowie Betroffene und ihre Angehörigen und Behandlerinnen und Behandler können sich anschließen, um sich über Erfahrungen in diesem Bereich auszutauschen und den Zugang zu kulturellen Aktivitäten für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erleichtern.
Inklusion ist bei der Teilhabe am kulturell gesellschaftlichen Leben für Menschen mit psychischen Erkrankungen bis heute nicht selbstverständlich. Künstlerische Therapeutinnen und Therapeuten stellen immer wieder fest, dass viele Patientinnen und Patienten in der Zeit vor ihrer Erkrankung bei kulturellen bzw. künstlerischen Aktivitäten gut „auftanken“ konnten und diese Ressource auch nach der Therapie gern wieder für sich nutzen würden.
Dieses Anliegen möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien (BAG KT) gemeinsam mit einem ihrer Mitgliedsverbände, der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG), unterstützen. Die Aktion Mensch und die Andreas Tobias Kind Stiftung finanzieren dieses Projekt. Auf dieser Grundlage können zukünftige Netzwerkpartner recherchiert und kontaktiert sowie Fahrtkosten für Netzwerktreffen erstattet werden.
Ziel ist es letztendlich, mit Kulturveranstalterinnen und –veranstaltern sowie Betroffenen und Fachleuten für Psychiatrie und Psychotherapie einen Austausch zu diesem Thema zu initiieren, und somit ein nachhaltiges Netzwerk aufzubauen. Dazu finden seit Mitte März 2019 Recherchen und Kontakte zu Institutionen und Personen des kulturellen Lebens statt. Sie sind eingeladen zum Austausch: Welche Schritte sind notwendig, um Barrieren für die Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen an Kulturveranstaltungen abzubauen?
Bei einem ersten Netzwerktreffen am 17. Juni 2019 in Heidelberg wurde die Thematik hauptsächlich aus der Perspektive der bildenden Kunst von Thomas Röske (Prinzhorn Sammlung) und der Kunsttherapie von Rita Eckart betrachtet. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) im Zeitraum vom 27. bis 30. November 2019 in Berlin soll beim nächsten Netzwerktreffen besonders die Perspektive der Betroffenen sowie von Fachleuten für Psychiatrie und Psychosomatik betrachtet und die Integration im Teilhabekompass der DGPPN diskutiert werden. Anfang März 2020 wird das Projekt dann mit einem letzten Treffen abgeschlossen und das Ergebnis und daraus abzuleitende Perspektiven veröffentlicht.
Durch Gründung dieses Netzwerkes und die Erarbeitung von Informationsmaterial wie z.B. eines Anhangs „Kultur & Inklusion“ zum DGPPN-Teilhabekompass sowie Präsenz im Internet soll gemeinsam mit Netzwerkpartnern der Zugang für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu kulturellen Angeboten verbessert werden. Der Internationale Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober ist ein guter Anlass, den Zugang zu kulturellen Aktivitäten für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erleichtern!
Ansprechpartnerinnen für das Projekt sind:
Beatrix Evers-Grewe
Cornelia Schumacher
Petra Schrader
info@bagkt.de