Pro­jekt der Woche: „Scha­lom Alei­kum. Jüdisch-mus­li­mi­scher Dialog“

Das im Mai 2019 gestar­tete Pro­jekt des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land möchte das jüdisch-mus­li­mi­sche Gespräch hier­zu­lande auf eine ganz neue Ebene heben: Bun­des­weit sol­len sich Juden und Mus­lime unter­schied­li­cher Alters- und Berufs­grup­pen erst­mals begeg­nen und mit­ein­an­der reden.

Die­ses ange­strebte Begeg­nungs­ele­ment ist die DNA des neuen Vor­ha­bens. Es wird auch vom Pro­jekt­na­men impli­ziert: „Scha­lom Alei­kum“ ist ein hebrä­isch-ara­bi­sches Wort­spiel. Es beinhal­tet eine zen­trale Grund­lage des mensch­li­chen Lebens – die Begrü­ßung des/der Ande­ren. Wer sagt: „Friede sei mit dir / euch“, signa­li­siert sein grund­sätz­li­ches Inter­esse an dem ande­ren Men­schen. In die aktu­elle Spra­che der deut­schen und euro­päi­schen poli­ti­schen Rea­li­tät über­tra­gen, heißt das: Die Qua­li­tät von jüdisch-mus­li­mi­schen Begeg­nun­gen stellt für das gesell­schaft­li­che Leben in Deutsch­land einen immer wich­ti­ger wer­den­den Fak­tor dar.

Die geplan­ten Tref­fen sol­len einen empa­thi­schen, aber kei­nes­falls belie­bi­gen Cha­rak­ter haben. Viel­mehr will das von Der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Migra­tion, Flücht­linge und Inte­gra­tion, Frau Staats­mi­nis­te­rin Anette Wid­mann-Mauz, finan­zi­ell unter­stützte Pro­jekt den Anti­se­mi­tis­mus abbauen. Denn dort, wo ein moder­nes, durch­dach­tes und offe­nes Gespräch auf Augen­höhe statt­fin­det, fin­den anti­se­mi­ti­sche und andere men­schen­feind­li­che Vor­ur­teile kei­nen Platz. Und wenn sie doch vor­han­den sind, soll der Dis­kurs selbst­kri­tisch und ziel­ge­rich­tet geführt werden.

Bis Jah­res­ende wer­den in Ber­lin, Würz­burg, Leip­zig, Osna­brück und Köln Dia­log­platt­for­men statt­fin­den, bei denen sich jüdi­sche und mus­li­mi­sche Frauen, Leh­rer, Jugend­li­che und Senio­ren begeg­nen wer­den. Moderne For­men der Gesprächs­füh­rung unter einem star­ken Ein­satz der fil­mi­schen Ele­mente (Video­in­ter­views, Kurz­filme, kon­zep­tu­ell ein­ge­setzte fil­mi­sche Doku­men­ta­tio­nen von Ver­an­stal­tun­gen) ste­hen dabei im Mit­tel­punkt. Zum Jah­res­ende sol­len die wesent­li­chen Inhalte des Pro­jekts „Scha­lom Alei­kum“ bei einer Abschluss­ver­an­stal­tung prä­sen­tiert werden.

Gestar­tet ist „Scha­lom Alei­kum“ in Ber­lin mit einer gesell­schaft­lich und medial weit beach­te­ten Begeg­nungs­runde der jüdi­schen und mus­li­mi­schen Startup Akteure und Jung­un­ter­neh­mer. Eine zweite Dia­log­platt­form brachte in Würz­burg erst­mals jüdi­sche, christ­li­che und mus­li­mi­sche Fami­lien zusam­men, die einen inter­ge­ne­ra­tio­nel­len Tria­log führ­ten. Es ging um Gemein­sam­kei­ten, aber auch um Unter­schiede und Vorurteile.

Nach Jah­ren einer Kom­mu­ni­ka­tion der poli­ti­schen und geist­li­chen Amts­trä­ger im dia­lo­gi­schen Bereich ver­lässt das Pro­jekt bewusst die Funk­tio­närs­ebene. Man möchte die „nor­ma­len“ Men­schen errei­chen und Netz­werke bil­den. Ein robus­tes metho­do­lo­gi­sches und kom­mu­ni­ka­ti­ves Gerüst gibt dem Vor­ha­ben eine von Anfang an ein­ge­plante Bil­dungs- und sozio­lo­gi­sche Kom­po­nente sowie eine kon­ti­nu­ier­li­che Prä­senz von „Scha­lom Alei­kum“ in den Sozia­len Medien. Hier trifft das Pro­jekt bereits auf ein reges Interesse.

Ein sys­te­ma­ti­sches Erschlie­ßen neuer jüdi­scher und mus­li­mi­scher Part­ner, die vom Zen­tral­rat der Juden initi­ierte Gesprä­che wei­ter­füh­ren und geschaf­fene Netz­werke wei­ter pfle­gen sol­len, ist eine per­spek­ti­vi­sche Inten­tion des Pro­jekts. „Scha­lom Alei­kum“ hat eine Nach­hal­tig­keit des jüdisch-mus­li­mi­schen Dia­logs in Deutsch­land fest im Blick.

Wei­tere kon­krete Pro­jekt­schritte sind über das Jahr 2019 hinausgedacht.

Erfah­ren Sie mehr auf der Web­seite des Pro­jekts „Scha­lom Alei­kum. Jüdisch-mus­li­mi­scher Dia­log“.

#Shalo­mA­lei­kum

#See­TheO­ther­Side

Von |2019-08-14T11:34:58+02:00August 7th, 2019|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Scha­lom Alei­kum. Jüdisch-mus­li­mi­scher Dialog“