52 pro­mi­nente Stim­men: Hei­mat ist für mich …

Aus­ge­wählte Statements

Poli­tik & Kul­tur hat Per­so­nen gebe­ten, den Satz „Hei­mat ist für
mich …“ zu been­den. Hier lesen Sie die Ant­wor­ten aus den Aus­ga­ben 1-2/2019 und 03/2019.

… ein Ort, nein, jeder Ort, an dem ich als Mensch bedin­gungs­los leben kann, weil ich von ande­ren Men­schen umge­ben bin, deren Spra­chen ich spre­che und die weder an mei­ner Haut-, Haar- oder Augen­farbe noch an mei­nem Namen, mei­nem Alter, mei­nem Geschlecht, mei­nem Beruf, mei­ner Boni­täts­pro­gnose, mei­nem Glau­ben, mei­nen Welt­an­schau­un­gen oder mei­ner kör­per­li­chen und geis­ti­gen Ver­fas­sung Anstoß neh­men. … jeder Ort, an dem ich gebor­gen bin.
Jens R. Niel­sen, Zeich­ner und Publizist

… Her­kunft und Iden­ti­tät und kann in die­ser beweg­ten Zeit auch Sicher­heit und Rück­zugs­mög­lich­keit geben.
Rüdi­ger Kelm, Stein­zeit­park Dithmarschen

… in mir selbst zu ruhen – über­all auf der Welt.
Eli­sa­beth Mayer, Autorin und Regisseurin

Hei­ma­ten sind für mich Spra­che, Land­schaft der Kind­heit, Jah­res­zei­ten in Nord­deutsch­land und dort, wo meine Wahl­fa­mi­lie ist.
Andrea Ehlert, Pro­gramm­lei­te­rin Kul­tur­ma­nage­ment der Bun­des-aka­de­mie für Kul­tu­relle Bil­dung Wolfenbüttel

… das Gefühl geschützt, gebor­gen und ver­stan­den zu sein; das Gefühl dazu- und her­zu­ge­hö­ren; das Gefühl ein Teil der Land­schaft, der Kul­tur und der Men­schen mit ihren regio­nal beson­de­ren Eigen­ar­ten zu sein.
Uwe Brandl, Prä­si­dent des Deut­schen Städte- und Gemeindebundes

… der Duft von Bos­kop-Äpfeln, gur­geln­des Was­ser unter Wei­den, Häu­ser aus rotem Sand­stein, ein Satz in brei­tem Frän­kisch, der Blick vom Berg­gip­fel, Dampf­nu­deln, eine Bach­par­tita. All das erin­nert mich daran, wie ich gewor­den bin. Da fühle ich mich zu Hause.
Eva Leipp­rand, Bun­des­vor­sit­zende des Ver­ban­des deut­scher Schrift­stel­le­rin­nen und Schriftsteller

… Frei­heit sich schöp­fe­risch ent­fal­ten zu können!
Anne­barbe Kau, Vor­stand des Deut­schen Künstlerbundes

…, wenn die Wände und Stra­ßen von Kind­heit sprechen.
Arne Upmeier, Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Ilmenau

… kein Ort, son­dern ein Zustand. Hei­mat ist da, wo man auf­ge­nom­men ist, wo man sich wech­sel­sei­tig bestärkt, sich wech­sel­sei­tig unter­stützt, sich wech­sel­sei­tig hilft, sich wech­sel­sei­tig ver­steht, wie auch immer, sich wech­sel­sei­tig lobt, sich gemein­sam freut, gemein­sam lacht. Kurzum, Hei­mat ist da, wo man sich gerne auf­hält und sich ent­fal­ten kann.
Lorenz Muel­ler-Moren­ius, Bun­des­vor­sit­zen­der der Fach­gruppe Bil­dende Kunst in ver.di.

… da, wo ich Ver­trau­tes spüre, Men­schen, Gebäude, Land­schaft, Töne, wo meine Fami­lie ist und wo Anony­mi­tät ein Fremd­wort ist.
Ernst Burg­ba­cher, par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär a.D. und Prä­si­dent der Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Orchesterverbände

… auf­grund mei­ner Her­kunft und als über­zeug­ter Welt­bür­ger ein schwie­ri­ger Begriff, auch wenn Bay­ern mir zur Hei­mat gewor­den ist. Für mich als Christ gel­ten die Gebets­worte Johann Phil­ipp Neu­manns in der 2. Stro­phe des Ein­gangs­lieds von Schu­berts deut­scher Messe von 1826:

„Ach wenn ich Dich nicht hätte, was wär’ mir Erd’ und Himmel?

Ein Bann­ort jede Stätte, ich selbst in Zufalls Hand.

Du bist’s, der mei­nen Wegen ein sich’res Ziel verleihet
Und Erd’ und Him­mel wei­het zu süßem Heimatland.“
Rupert Graf Strach­witz, Vor­sit­zen­der des Vor­stan­des der Mae­ce­nata Stiftung

Dass Ber­lin meine Hei­mat gewor­den ist, habe ich vor eini­gen Jah­ren bemerkt, als ich mal wie­der, trotz des Wochen vor­her im Inter­net ver­ein­bar­ten Ter­mins, über eine Stunde im soge­nann­ten Bür­ger­amt war­ten musste und dann noch schön ber­li­ne­risch von der Sach­be­ar­bei­te­rin ange­pflaumt wurde. Meine laut­starke Erwi­de­rung hat das Pro­blem zwar nicht gelöst, aber von die­sem Zeit­punkt an wusste ich, es ist meine Stadt, meine Hei­mat. Hei­mat ist auch dort, wo es mir nicht egal ist, wie es ist.
Olaf Zim­mer­mann, Geschäfts-füh­rer des Deut­schen Kulturrates

… ein lebens­lan­ger Sehn­suchts­be­griff. Auf der einen Seite hat Hei­mat mit Her­kunft zu tun, mit der Prä­gung der eige­nen Iden­ti­tät, auf der ande­ren Seite ist sie aber auch tran­si­to­risch wie das Leben selbst: Hei­mat ver­än­dert sich, weil sich der Blick zurück wan­delt und die zuneh­mende Ver­gan­gen­heit immer neue exis­ten­zi­elle Ein­drü­cke abla­gert. Leben ver­än­dert Hei­mat, somit ist sie wohl unend­lich zuwachsoffen.
Tobias J. Knob­lich, Prä­si­dent der Kul­tur­po­li­ti­schen Gesellschaft

… Ver­traut­heit.
Colin Hoff­mann, Deut­sche Welle

… die Region bzw. das Land, in dem ich auf­ge­wach­sen bin, Schles­wig-Hol­stein, das Land zwi­schen den Mee­ren mit sei­nen Sprach­prä­gun­gen Nie­der­deutsch, Frie­sisch und Dänisch. Zuhause ist dem­ge­gen­über für mich der Ort, wo sich regel­mä­ßig die Fami­lie, Freunde und Bekannte treffen.
Gerald Mer­tens, Geschäfts­füh­rer der Deut­schen Orchestervereinigung

… ein sehr schwie­ri­ges Wort. Hei­mat ist für mich der Ort, an dem ich täg­lich heim­kehre und meine Freunde und Fami­lie um mich habe. Da Hei­mat für mich aber kein fes­ter Ort ist, ist Hei­mat für mich viel mehr eine Kom­bi­na­tion aus Ritua­len, Gerü­chen, Spei­sen und Geräuschen.
Miriam Horn-Klim­mek, Inha­be­rin der Agen­tur Form­los Berlin

… die deut­sche Spra­che, geschrie­ben und gespro­chen! – Kein Ort und keine Land­schaft, denn in mei­ner Kind­heit und Jugend musste meine Fami­lie dort­hin, wo es (Industrie-)Arbeit gab, also in den 1950er und 1960er Jah­ren nach NRW, in den 1970ern dann in den Süden unse­rer Republik.
Klaus Ulrich Wer­ner, Lei­ter des Biblio­theks­be­rei­ches und Lei­ter der Phi­lo­lo­gi­schen Biblio­thek der Freien Uni­ver­si­tät Berlin

…, immer wie­der auf der Suche zu sein und zu wis­sen, dass es an mir liegt, den Ort der Hei­mat zu bestimmen.
Tho­mas Bade, Geschäfts­füh­rer des Insti­tuts für Uni­ver­sal Design

… der Ort, an dem ich immer will­kom­men bin.
Anette Rein, 1. Vor­sit­zende des Bun­des­ver­ban­des frei­be­ruf­li­cher Ethnolog_innen

„Hei­mat ist da, wo ich ver­stehe und ver­stan­den werde.“ (Karl Jas­pers) – Die­sem Zitat habe ich nichts hin­zu­zu­fü­gen – es trifft auf alle Men­schen glei­cher­ma­ßen zu, die in unse­rem Land leben.
Chris­tian Höpp­ner, Prä­si­dent des Deut­schen Kulturrates

… nicht nur zu redu­zie­ren auf „ubi bene, ibi patria“, son­dern dar­über hin­aus ein eher men­ta­ler Ort des Zusam­men­le­bens in einer Gesell­schaft, die sich einer grund­sätz­li­chen Soli­da­ri­tät und Offen­heit ver­pflich­tet fühlt.
Wer­ner Schaub, Bun­des­vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künstler

…, wo ich zu mir finde in der Begeg­nung: mit Men­schen, mit Orten, mit Musik, mit Geist, mit Gott.
Mar­tin Maria Krü­ger, Prä­si­dent des Deut­schen Musikrates

… ein manch­mal über­stra­pa­zier­ter Begriff, Hei­mat kann nur selbst­be­stimmt und gleich­be­rech­tigt für jede und jeden sein. Hei­mat ist die Viel­falt an Men­schen um mich herum, ein demo­kra­ti­sches gesell­schaft­li­ches Mit­ein­an­der und Zusam­men­wir­ken in allen Berei­chen. Hei­mat kann an vie­len Orten sein, ver­än­dert und wan­delt sich, ist offen und frei für alle.
Bar­bara Sei­fen, Spre­che­rin im Rat für Bau­kul­tur und Denk­mal­kul­tur des Deut­schen Kulturrates

… kein phy­si­scher Raum, son­dern viel­mehr ein geis­ti­ger Denk- und Aus­tausch­raum, der viel Platz lässt für Ideen wie wir in Zukunft (kultur-)politische, wirt­schaft­li­che und soziale Struk­tu­ren schaf­fen kön­nen, die wirk­lich uns Men­schen und nicht einem absur­den Sys­tem die­nen, unter dem wir zuneh­mend viel­fäl­tig leiden.
Vanessa-Isa­belle Rein­wand-Weiss, Direk­to­rin und Geschäfts­füh­re­rin der Bun­des­aka­de­mie für Kul­tu­relle Bil­dung Wolfenbüttel

… da, wo mir das Herz aufgeht.
Gre­gor Hitz­feld, Gene­ral­se­kre­tär von ICOMOS

… die Erde, da ich als Mensch nicht in der Lage bin, auf einem ande­ren Pla­ne­ten zu leben.
Hans-Jür­gen Blinn, Minis­te­rium für Bil­dung des Landes
Rhein­land-Pfalz

… mehr als der Ort in dem ich zu Hause bin. Für mich sind das viele Orte in Europa, an denen ich mich wohl fühle und mit denen ich mich iden­ti­fi­zie­ren kann. Das sind Orte deren Kul­tur und Leben ich ent­de­cken konnte, die ich ken­nen­ler­nen konnte und zu deren Ent­de­ckung ich andere Men­schen gerne einlade.
Uwe Koch, Minis­te­ri­al­rat, Lei­ter der Geschäfts­stelle des Deut­schen Natio­nal­ko­mi­tees für Denk­mal­schutz (DNK) bei der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medien

… die Erin­ne­rung an den Ort mei­ner Kind­heit und Jugend, an mein Eltern­haus, an die Schul­zeit und die ers­ten Ver­su­che der Iden­ti­täts­fin­dung. Im Laufe der Jahre wurde die Hei­mat ersetzt durch ein Zuhause, das nicht an einen bestimm­ten Ort gebun­den ist.
Hart­mut Kar­meier, Spre­cher des Deut­schen Musik­ra­tes beim Deut­schen Kulturrat

Meine Hei­mat ist in mir, sie ent­wi­ckelt und ver­än­dert sich kon­ti­nu­ier­lich. Ich nehme sie mit auf Rei­sen und ent­de­cke mich unter­wegs immer wie­der neu. Hei­mat ist Vision und Erin­ne­rung, bin­det zusam­men ein wei­tes Reich von Zei­chen und Figu­ren, von Bil­dern und Ges­ten, und ja, auch von Bewe­gun­gen. Trotz der Momente des Schme­ckens, des Rie­chens, bleibt die Hei­mat immer schwan­kend zwi­schen Rea­li­tät und Vor­stel­lung. Sie kor­ri­giert sich ungern an der Wirklichkeit.
Boris Kochan, Prä­si­dent des Deut­schen Designtages

… ein Begriff der poli­ti­schen Rechten.
Axel Ahrens, Illustrator

… sowohl ein Ort, an dem ich mich ver­wur­zelt fühle, wo ich auf­ge­wach­sen bin und mei­nen Lebens­mit­tel­punkt habe, als auch ein Gefühl, wenn ich an diese Para­me­ter denke.
Lukas Kerecz, Inha­ber der Agen­tur Form­los Berlin

… Fami­lie und Freunde, meine Sprache(n) (bilin­gua­ler Hin­ter­grund), die Kir­che und Orte, an denen ich mich zu Hause fühle (das sind bei mir mehrere).
Guido Schröer, Geschäfts­füh­rer des Borromäusvereins

… ein schil­lern­der Begriff, dem eine posi­tive Bezie­hung zwi­schen Mensch und Raum zugrunde liegt. Wenn sich innere Ruhe ein­stellt, die eigene Iden­ti­tät im Ein­klang steht mit den umge­ben­den Orten und Men­schen und sich ein (Lebens-)Gefühl von Ver­traut­heit, Sicher­heit und Zuge­hö­rig­keit aus­brei­tet, dann ist Hei­mat Zustand und Ort zugleich.
Daniel Mark Eber­hard, Pro­fes­sor für Musik­päd­ago­gik und Musik-didak­tik an der Katho­li­schen Uni­ver­si­tät Eichstätt-Ingolstadt

… ein ver­gan­ge­ner und doch immer­wäh­ren­der Sehn­suchts­ort, der mich an meine Kind­heit erin­nert; eine fort­wäh­rende Sinn­su­che mei­nes Lebens und eine geist­li­che Hei­mat („Wir haben hier keine blei­bende Stadt, son­dern die zukünf­tige suchen wir“ – Hebräer 13,14); meine Mut­ter­spra­che mit ver­trau­ten Tex­ten und Melo­dien, Sprach­me­lo­dien, die mich von klein auf bis ins Alter tra­gen, auch wenn ich nicht (mehr) lesen kann; das wun­der­bare Gefühl des Ankom­mens, wenn ich unter­wegs bin – wenn auch nur gelie­hen und für kurze Zeit; weni­ger Orte – mehr Menschen.
Mar­tina Hergt, Fach­be­auf­tragte für Chor- und Sin­g­ar­beit der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Lan­des­kir­che Sachsen

… ein Gefühl der Gebor­gen­heit und der Zuge­hö­rig­keit. Vol­ker Kut­scher schreibt in sei­nen Kri­mis über Gereon Rath in etwa: „Hei­mat ist Kind­heit“ und ich finde, das trifft es ziem­lich genau. Bestimmte Orte, Klänge, Gerü­che oder das Zusam­men­sein mit bestimm­ten Men­schen kön­nen die­ses Gefühl aus­lö­sen und sie haben meist mit der Kind­heit zu tun.
Con­stanze Guhr, Illus­tra­to­rin und Spre­che­rin des Bei­ra­tes Poli­tik der Illus­tra­to­ren Organisation

… Ver­traut­heit und Sehnsucht.
Juliane Wenzl, Vor­stands­mit­glied des Deut­schen Designtages

… ein Gefühl, das ich an Orten erlebe, die mir ver­traut und lieb gewor­den sind. Das Gefühl ist, diese Orte zu schät­zen, mich für sie ver­ant­wort­lich zu füh­len und auf sie acht­zu­ge­ben. Und dazu gehö­ren die Men­schen, die Bau­ten und die Land­schaf­ten, die diese Orte prä­gen und immer auf ihre Weise unver­wech­sel­bar machen.
Mar­tin Bre­den­beck, Geschäfts­füh­rer des Rhei­ni­schen Ver­eins für Denk­mal­pflege und Land­schafts­schutz e.V.

… kein Ort, son­dern ein Zustand mit Bedin­gun­gen, in denen ich mich per­sön­lich wohl fühle, d. h. die mir ver­traut sind, in denen ich mich aus­kenne und zu denen ich Ver­trauen habe, meine Mei­nung (angst-)frei sagen kann, in dem bestimmte kul­tu­relle und demo­kra­ti­sche Werte gel­ten. Hei­mat ist für mich vor allem ande­ren kein Begriff der Aus­gren­zung und Abgren­zung, son­dern einer per­sön­li­chen Zuord­nung, mehr nicht.
Joa­chim Reiss, stell­ver­tre­ten­der Spre­cher des Rats für dar­stel­lende Kunst und Tanz im Spre­cher­rat des Deut­schen Kulturrates

… das Haus, der Ort, die Region, die Land­schaft, in der ich auf­ge­wach­sen bin. Hei­mat ist der Raum, der Ort, das Land, in dem ich lebe und lebte. Hei­mat ist eine tiefe Ver­wur­ze­lung, Ver­traut­heit, soziale Bin­dung und ein star­kes Gefühl. Hei­mat geben mir Men­schen, die mir sehr nahe ste­hen. Hei­mat ist nicht ein­deu­tig, Hei­mat ist dyna­misch und mehr als nur eine Spra­che. Der Begriff Hei­mat beinhal­tet daher immer auch das Fremde, den Ver­lust und damit ein­her­ge­hend den Schmerz.
Heidi Sill, Bil­dende Künst­le­rin und Spre­che­rin des BBK Berlin

… im über­tra­ge­nen Sinne das geis­tige Land der „Dich­ter und Den­ker“, indem sich Gleich­ge­sinnte tref­fen, die Freude daran haben, gedank­lich zu expe­ri­men­tie­ren, zu strei­ten und zugleich Gedan­ken in Ein­klang zu brin­gen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ich finde diese Lands­leute im Geiste in mei­ner Nach­bar­schaft, in der Region, in mei­nem Land, in Büchern, in ande­ren Län­dern und Städ­ten – ana­log und digital.
Susanne Keu­chel, Direk­to­rin der Aka­de­mie der Kul­tu­rel­len Bil­dung des Bun­des und des Lan­des NRW

… der Ort, an dem ich gebo­ren und auf­ge­wach­sen bin. Sie prägte meine Kind­heit und Jugend durch ver­traute Men­schen, Orte, Spra­che bzw. Dia­lekt und Land­schaf­ten. In der Hei­mat wohne ich schon lange nicht mehr, sie ist aber als „Sehn­suchts­ort“ geblie­ben. Je wei­ter weg ich mich heute von der Hei­mat bewege, umso grö­ßer wird die Region, die ich als Hei­mat bezeichne.
Doro­thee M. Meis­ter, Pro­fes­so­rin für Medi­en­päd­ago­gik und empi­ri­sche Medi­en­for­schung an der Uni­ver­si­tät Paderborn

… der Ort bzw. die Gegend, wo ich mich ver­stan­den fühle. Sowohl im wört­li­chen Sinne der sprach­li­chen Ver­stän­di­gung als auch im meta­pho­ri­schen Sinne gemein­sa­mer Werte.
Karin Schmidt-Fri­de­richs, Ver­le­ge­rin im Ver­lag Her­mann Schmidt

… anlass- und stim­mungs­be­zo­gen: meis­tens da, wo meine Liebs­ten sind. Manch­mal aber auch ganz tief drin­nen da, wo ich auf­ge­wach­sen bin, wo man meine Spra­che spricht und ich jedes Stein­chen kenne.
Anne Gen­tes, Kun­den­ma­nage­ment bei Ull­stein Buch­ver­lage GmbH

… der Ort, wo ich mich wohl­fühle und zu Hause bin. Es ist der Ort, wo die Men­schen und die Umge­bung ange­nehm sind. Hei­mat hat etwas mit Wur­zeln zu tun: Wenn die Kind­heit ange­nehm war, dann ist es der Ort. Es kön­nen auch wei­tere Orte hin­zu­kom­men. Eben dort, wo ich liebe Freunde, nette Nach­barn, meine Arbeits­stelle, Natur, Archi­tek­tur und Lebens­kul­tur habe. Ich habe zwei „deut­sche“ Hei­ma­ten, da, wo ich gebo­ren bin und die ers­ten 30 Jahre mei­nes Lebens ver­bracht habe, und der Ort, wo ich bis jetzt die ande­ren 30 Jahre verbringe …
Annette Schulte, Schatz­meis­te­rin des Deut­schen Designtages

… ein Gefühl von Wärme und Ver­traut­heit, das einen ein Leben lang beglei­tet, selbst wenn der Abstand zu ihr groß ist. Zu Hause bin ich in Mün­chen, dort werde ich wohl für immer blei­ben. In der Pfalz, mei­ner Hei­mat, möchte ich nicht für immer blei­ben, aber die woh­lig-wei­che Luft in der Nase und die glü­hende Pfäl­zer Sonne auf der Haut, der warme Spar­gel­acker-Sand­bo­den unter den Füßen und der Blick auf den Speye­rer Dom am Hori­zont wer­den ewig meine Sehn­sucht sein.
Michael Grill, Beauf­trag­ter des Vor­stan­des des Bun­des der Thea­ter­ge­mein­den e.V.

… iden­ti­täts­stif­tend, trans­por­tiert über Kul­tur, Medien und gesell­schaft­li­che Werte.  Diese sind ein wich­ti­ger Teil einer viel­fäl­ti­gen und offe­nen euro­päi­schen Gesellschaft.
Hans Dem­mel, Vor­stand von VAUNET – Ver­band Pri­va­ter Medien

… etwas Bin­den­des, Kon­stan­tes und zugleich sehr Dyna­mi­sches, sich Ver­än­dern­des – es speist sich aus Gefüh­len, Erfah­run­gen, Spra­che, geteil­ten Erin­ne­run­gen, Hal­tun­gen und kul­tu­rel­len Vor­lie­ben. Hei­mat ist dabei kein Wider­spruch zu Plu­ra­lis­mus, son­dern setzt ihn vor­aus. In einem eher per­sön­li­chen, pri­va­ten Gebrauch, auch inner­halb von Grup­pen, kann der ver­gan­gen­heits­be­las­tete Begriff Hei­mat – milieu- und alters­über­grei­fend – heute durch­aus posi­ti­ven und unbe­schwer­ten Sinn stif­ten. Immer dann aber, wenn dem Begriff Hei­mat eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Funk­tion zuge­schrie­ben wer­den soll, kommt die Schwere zurück und ist der posi­tive Sinn flüchtig.
Jan Her­chen­rö­der, Geschäfts­füh­rer des Ver­ban­des deut­scher Drehbuchautoren

Hei­mat war frü­her – heute ist anders.
Rein Wolfs, Inten­dant der Kunst- und Aus­stel­lungs­halle der Bun­des­re­pu­blik Deutschland

… der Ort, an dem mich nie­mand fragt, ob die­ser Ort Hei­mat für mich sei. Hei­mat ist für mich immer dann, wenn ich nicht dort bin, wo Hei­mat sein sollte. Hei­mat ist mir eine lieb­ge­won­nene sen­ti­men­tale Fiktion.
Andreas Grü­ne­wald Stei­ger, Pro­gramm­lei­ter Museum der Bun­des­aka­de­mie für Kul­tu­relle Bildung

… dort, wo ich auf­ge­wach­sen bin und wo daher meine sprich­wört­li­chen Wur­zeln sind. Das ist eine Stadt, eine Land­schaft, und deren Men­schen. „Zuhause“ kann es meh­rere geben, Hei­mat ist und bleibt einmalig.
Jörg Freese, Bei­geord­ne­ter für Jugend, Schule, Kul­tur und Gesund­heit des Deut­schen Landkreistages

… wenn ich etwas Neues geschaf­fen habe und plötz­lich fest­stelle: Die Wur­zel zu die­sem Neuen, noch nie Gehör­ten, die liegt tief in mir.
Char­lotte Seit­her, Komponistin

… ein nicht nur geo­gra­fi­scher Ort tie­fen Ver­trau­ens, an dem ich mir selbst nahe bin.
Niko­laus Neu­ser, Vor­sit­zen­der der Union deut­scher Jazzmusiker

Diese State­ments sind zuerst erschie­nen in Poli­tik & Kul­tur 01-02/2019 sowie Poli­tik & Kul­tur 03/2019.

Von |2019-06-18T11:04:54+02:00Januar 27th, 2019|Heimat|Kommentare deaktiviert für

52 pro­mi­nente Stim­men: Hei­mat ist für mich …

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