Fotowettbewerb
Zusammenhalt in Vielfalt –
Jüdischer Alltag in Deutschland
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Initiative kulturelle Integration loben einen Fotowettbewerb mit dem Titel „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ aus.
Am 12. März 2021 fand die Prämierung des Fotowettbewerbs bei C/O Berlin statt. Nähere Informationen zur Preisverleihung finden Sie hier.
Hinweis: Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur im Rahmen der Berichterstattung des Fotowettbewerbs "Zusammenhalt in Vielfalt - Jüdischer Alltag in Deutschland" und unter Angabe der Urheberin/des Urhebers verwendet werden.
Nähere Informationen zu den prämierten Fotos finden Sie hier.
Die zehn prämierten Bilder des Fotowettbewerbs „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ gehen auf Reisen und werden in den nächsten Monaten an vielen verschiedenen Orten in Deutschland zu sehen sein. Zunächst in:
- Stadtarchiv, Gütersloh: 14.06. bis 05.07.2021
- Lingener Stadtpastoral, Lingen: 14.06. bis 05.07.2021
- Museum Bayerisches Vogtland, Hof 14.06. bis 12.07.2021
- Zentralbibliothek, Mannheim: 08.07. bis 30.07.2021
- Jüdische Gemeinde, Regensburg: 11.07.2021
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig 12.07. bis 02.08.2021
- Amt für Kultur- und Sportmanagement, Offenbach am Main: 19.07. bis 02.08.2021
- Räumlichkeiten der Fraktion im Landhaus (CDU-Landtagsfraktion Schleswig Holstein), Kiel: 09.08. bis 29.08.2021
- Albert-Einstein-Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg, Berlin: 09.08. bis 30.08.2021
- Kulturkirche Liebfrauen, Duisburg: 30.08. bis 27.09.2021
- Website der Volkshochschule Oldenburg (www.vhs-ol.de), Oldenburg: 01.09. bis 06.02.2022
- Kulturhaus der Stadt Wiesloch, Wiesloch: 06.09. bis 27.09.2021
- Galerie Markt (K.O.M. Kulturnetz Oberes Mittelrheintal e.V.), Bacharach: 13.09. bis 04.10.2021
- Ausstellungsbereich im Landtag von Sachsen-Anhalt, Magdeburg: 04.10. bis 25.10.2021
- FRIEDA 23 (über die Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern), Rostock: 04.10. bis 03.11.2021
- Säulenhalle im Rathaus Groß-Umstadt, Groß-Umstadt: 11.10 bis 01.11.2021
- Stadtbibliothek Heinrich Heine, Gotha: 01.11. bis 22.11.2021
- Rathaus Mellendorf, Gemeinde Wedemark: 08.11 bis 29.11.2021
- Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen: 08.11 bis 08.12.2021
- Johann-Sebastian-Bach Gymnasium, Mannheim: 29.11. bis 23.12.2021
- Bücherei in Paffrath, Bergisch Gladbach: 06.12 bis 22.12.2021
- Zentralbibliothek der Bücherhallen in Hamburg, Hamburg: 10.01. bis 31.01.2022
- Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern, Hamburg: 10.01. bis 31.01.2022
- Kirche zum Heilsbrunnen, Bergisch Gladbach: 17.01. bis 14.02.2022
- Auferstehungskirche der LWL-Klinik Dortmund, Dortmund: 21.02. bis 14.03.2022
- Landeshaus des Landschaftsverband Rheinland, Köln: 07.02. bis 07.03.2022
- Museum Lichtenberg, Berlin: 21.03. bis 08.05.2022
- Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Neuss e.V.: 29.04. bis 16.05.2022
Hinweis: Die genannten Zeiträume entsprechen der gesamten Leihdauer. Die konkreten Ausstellungzeiträume werden von den ausstellenden Institutionen festgelegt und bekannt gegeben.
Das Begleitheft zur Ausstellung finden Sie hier.
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Lebendigkeit und Vielfalt jüdischen Lebens in unserer Mitte zu zeigen und den Zusammenhalt zu stärken. Damit wollen die Initiatoren auf den antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 reagieren und mit dem Wettbewerb die Vielfalt, den Reichtum, aber auch die Normalität jüdischen Lebens als unverbrüchlichen, integrativen Bestandteil der deutschen Gesellschaft herausstellen. Alle in Deutschland lebenden Menschen sind eingeladen, sich fotografisch mit dem Leben, den Lebensgewohnheiten und dem Alltag der jüdischen Bürgerinnen und Bürger als festem Teil unserer Gesellschaft zu befassen.
Prof. Monika Grütters MdB
Staatsministerin für Kultur und Medien
Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag, wählte der Täter für seinen grausamen Anschlag in Halle, dem zwei unbeteiligte Menschen zum Opfer fielen. Die schwere Eichentür der Synagoge hielt den Kugeln des Hasses stand und bot lebensrettenden Schutz für die jüdischen Gläubigen.
Im Kampf gegen Antisemitismus brauchen wir offene Türen genauso wie geschlossene Türen. Begegnungen, Austausch und Zusammenhalt einerseits – Schutz, Abwehr und Strafverfolgung andererseits. 75 Jahre nach der Shoah muss sich jüdisches Leben weiterhin in Freiheit und ohne Angst entfalten können. Mit dem Fotowettbewerb „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ will ich gemeinsam mit der Initiative kulturelle Integration, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland ein Zeichen für Solidarität und Verbundenheit setzen – ein Zeichen dafür, dass Vielfalt und Reichtum blühenden jüdischen Lebens in Deutschland Teil unserer gemeinsamen Identität und Geschichte sind.
Antisemitismus ist ein Angriff auf uns alle. Nur gemeinsam, im Zusammenstehen aller Kräfte dieses Landes, können wir ihn bekämpfen. Ich danke all jenen, die mit Leidenschaft und Sachverstand daran mitwirken!
Foto: Elke Jung-Wolff
Dr. Felix Klein
Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus
Nach dem Attentat von Halle kann die tödliche Dimension von Antisemitismus und Rechtsextremismus von niemandem mehr ignoriert werden. Sie stellen heute die größte Bedrohung für unsere Demokratie dar.
Diese Bedrohung nimmt die Bundesregierung sehr ernst. Ein Kabinettausschuss befasst sich zurzeit intensiv damit; 22 Millionen Euro sind für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen bewilligt worden. Aber Schutz bedeutet mehr als nur Gebäudesicherheit. Wir müssen die jüdische Gemeinschaft insgesamt besser schützen, auch im Alltagsleben. Jüdisches Leben aktiv zu fördern und es als Teil unserer kulturellen Vielfalt in Deutschland begreifbar zu machen, ist ebenso wichtig wie der Kampf gegen Hass. Dieser Fotowettbewerb ist eine hervorragende Gelegenheit dafür. Indem er in jüdische Lebenswelten Einblick bietet, soll er neugierig machen.
Jüdisches Leben ist konstitutiver Teil unserer Geschichte und unserer Gegenwart. Es zeigt sich heute wieder kraftvoll und selbstbewusst. Das ist ein großes Glück für unser Land. Ich wünsche uns viele interessante und anregende Bilder, die Judentum in Deutschland in vielerlei Facetten sichtbar machen.
Foto: BMI
Dr. Josef Schuster
Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
Auf diesen Wettbewerb freue ich mich sehr – denn er macht mich sehr neugierig: Welche Motive werden eingereicht? Fotos von jüdischen Friedhöfen oder von Stolpersteinen? Oder Fotos vom lebendigen jüdischen Leben, wie es heute in mehr als 100 jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland stattfindet?
Judentum in Deutschland – das ist sehr vielfältig. Es reicht von der Frauenorganisation WIZO über die Jüdische Studierendenunion bis zum orthodoxen Rabbinerseminar, es findet innerhalb und außerhalb der Gemeinden statt, es mischt sich manchmal mit anderen Religionsgemeinschaften.
Ich wünsche mir, dass sich diese Vielfalt in den Wettbewerbsbeiträgen widerspiegelt – und der Wettbewerb damit dazu beiträgt, das Verständnis füreinander zu verbessern. Und ich hoffe, dass sich quer durch die Bevölkerung, durch alle Altersgruppen Menschen an dem Wettbewerb beteiligen.
Dann können wir zeigen: Das Judentum ist Teil des Landes, Juden sind in Deutschland zu Hause. Auch wenn sie nicht Weihnachten feiern. In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs viel Freude und Erfolg!
Foto: Thomas Lohnes
Olaf Zimmermann
Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
„Zusammenhalt in Vielfalt“ titeln die 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration, einem bislang einmaligen Bündnis aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Sozialpartnern, Medien, Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden. Die Mitglieder fordern darin alle Menschen in Deutschland auf, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch gegenseitigen Respekt, Toleranz und Solidarität mitzugestalten. Und sie treten geschlossen gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Ausgrenzung an.
Der Kultur fällt dabei eine wichtige integrative Rolle zu, denn kaum ein Lebensbereich in Deutschland ist so durch Vielfalt und Pluralität geprägt wie Kunst und Kultur.
Und so ist ein Fotowettbewerb zum jüdischen Alltag überaus geeignet, um einerseits die Vielfalt jüdischen Lebens in unserer Mitte einzufangen und andererseits zu der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dieser Vielfalt anzuregen. Daher freue ich mich, gemeinsam mit der Beauftragten für Kultur und Medien und dem Zentralrat der Juden in Deutschland – beide Mitglieder der Initiative kulturelle Integration – sowie dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus auf möglichst viele Ihrer fotografischen Entdeckungen, Perspektiven und Blickwinkel. Sie erfüllen damit unser aller Bekenntnis zur Vielfalt mit Leben und leisten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Menschen in Deutschland!
Foto: Jule Roehr
Der Jury gehörten an:
Iris Berben gehört zu den beliebtesten und vielseitigsten Schauspielerinnen Deutschlands. 1950 in Detmold geboren, macht sie schon mit 18 Jahren in Kurzfilmen Kritiker und Zuschauer auf sich aufmerksam. Es ist zunächst ihr komisches Talent, das sie einem breiten Publikum bekannt macht, aber auch in ernsthaften Rollen spielt sie sich in die Herzen der Zuschauer. Doch es sind nicht nur ihre schauspielerischen Leistungen, konsequent zeigt sie öffentlich Haltung und erhebt ihre Stimme für Toleranz und Mitmenschlichkeit.
Foto: Laurence Chaperon
Stephan Erfurt studierte Kommunikationsdesign an der Universität GH Essen. Von 1984 bis 1989 assistierte er Evelyn Hofer und Hans Namuth in New York. Zwischen 1984 und 1999 war er freiberuflich für das Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig. Im Jahre 2000 gründete er gemeinsam mit dem Designer Marc Naroska und dem Architekten Ingo Pott C/O Berlin und ist seit Januar 2013 Vorsitzender des Vorstandes der C/O Berlin Foundation.
Foto: David von Becker
Dalia Grinfeld ist stellvertretende Direktorin für Europäische Angelegenheiten bei der Anti-Defamation League (ADL). Sie studierte Politikwissenschaften und Jüdische Studien an den Universitäten Heidelberg, Buenos Aires und Herzliya. Darüber hinaus amtierte Dalia Grinfeld zwei Jahre lang als erste gewählte Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), dessen Gründungsmitglied sie ist. Außerdem ist sie im Vorstand und aktiv in diversen NGO's in den Bereichen Frauen Empowerment, LGBTIQ*-Rechte und innovative Demokratie.
Foto: Stephan Pramme
Prof. Monika Grütters MdB wurde in Münster geboren und studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Münster und Bonn. Berufliche Erfahrungen sammelte sie an der Oper, im Verlagswesen und Museumsbereich. Sie war Vorstand der Stiftung Brandenburger Tor und ab 1999 Honorarprofessorin für Kulturmanagement an der FU Berlin. Monika Grütters gehört dem Präsidium der CDU Deutschlands an. Seit 2005 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages, seit Dezember 2013 Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Foto: Elke Jung-Wolff
Dr. Felix Klein ist seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Berlin und London und absolvierte die Ausbildung für den höheren Auswärtigen Dienst in Bonn. 2001 promovierte er an der Universität St. Gallen mit einem familienrechtlichen Thema. Er war Länderreferent für Südamerika, in Jaunde/Kamerun und Mailand sowie von 2007 bis 2018 in mehreren Funktionen im Auswärtigen Amt, zuletzt als Sonderbeauftragter für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen. Dr. Klein spielt Geige im „Diplomatischen Streichquartett Berlin“, das sich vor allem den Werken jüdischer Komponisten widmet.
Foto: BMI
Shelly Kupferberg, 1974 in Tel Aviv geboren und in West-Berlin aufgewachsen, ist Journalistin und Moderatorin. Sie studierte Publizistik, Theater- und Musikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und begann schon während ihres Studiums als Journalistin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu arbeiten. Seit 25 Jahren moderiert sie Kultur-, Literatur- und Gesellschaftsmagazine, arbeitet als freie Redakteurin und Moderatorin für Deutschlandfunk Kultur und moderiert auf rbbKultur tägliche Kultursendungen. Außerdem moderiert Shelly Kupferberg Veranstaltungen für Stiftungen, Ministerien, Kultureinrichtungen und Festivals sowie ehrenamtlich für „Terre des Femmes“.
Foto: Mika Ceron
Patricia Schlesinger, 1961 in Hannover geboren, volontierte nach dem Studium beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) und arbeitete als Reporterin, Redakteurin und Moderatorin für das ARD-Magazin "Panorama". Sie leitete das ARD-Studio Südostasien in Singapur und war USA-Korrespondentin in Washington. Nach ihrer Rückkehr übernahm sie die Leitung des Programmbereichs Kultur und Dokumentation beim NDR Fernsehen. Seit 2016 ist sie Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Am 10. September 2020 wurde Sie für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Seit einem Jahr ist Patricia Schlesinger Vorsitzende des Degeto-Aufsichtsrats.
Foto: Thorsten Klapsch
Dr. Josef Schuster wurde 1954 in Haifa/Israel geboren und kehrte 1956 mit seinen Eltern in die väterliche Heimat Unterfranken zurück. Er studierte in Würzburg Medizin und ließ sich 1988 als Internist mit einer eigenen Praxis in Würzburg nieder, die er bis 2020 führte. Seit 2014 ist er Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Zugleich ist er Vizepräsident des World Jewish Congress und des European Jewish Congress. Seit 1998 steht er der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken vor und ist zudem seit 2002 Präsident des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.
Foto: Thomas Lohnes
Olaf Zimmermann, geboren 1961, zweiter Bildungsweg, anschließend Volontariat zum Kunsthändler. Danach arbeitete er als Kunsthändler und Geschäftsführer verschiedener Galerien. 1987 gründete er eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Köln und Mönchengladbach. Seit März 1997 ist Zimmermann Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, zudem Publizist sowie Herausgeber und Chefredakteur von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates. Seit Dezember 2016 ist er darüber hinaus Sprecher der Initiative kulturelle Integration.
Foto: Jule Roehr