Pro­jekt der Woche: „Denk Mal Am Ort“

Denk Mal Am Ort“ (DMAO) setzt sich ein für eine welt­of­fene, viel­fäl­tige und demo­kra­ti­sche Gesell­schaft. Es ist ein Pro­jekt des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins KUBIN.

DMAO erin­nert an Men­schen in Ber­lin, Ham­burg, Mün­chen und Frank­furt am Main, die wäh­rend der NS-Zeit ver­folgt wur­den. Geplant ist, dass DMAO in Zukunft deutsch­land­weit stattfindet.

Im Jahr 2016 luden die Grün­de­rin­nen von DMAO, Jani Pietsch und Marie Rol­s­ho­ven, zum ers­ten Tref­fen ein. Das Pro­jekt stieß auf gro­ßes Inter­esse. Wel­che Geschichte die eigene Woh­nung birgt und was mit den frü­he­ren Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern geschah, die in der NS-Zeit ver­folgt wur­den, hat­ten einige Nach­ba­rin­nen und Nach­barn bereits recherchiert.

Seit­dem ermu­tigt DMAO heu­tige Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner sich für die Geschichte ihres Hau­ses zu inter­es­sie­ren und ihre Türen ein­mal im Jahr für gemein­same Erin­ne­run­gen zu öff­nen. DMAO fin­det jedes Jahr an dem Wochen­ende statt, das auf den Jah­res­tag der Kapi­tu­la­tion der jewei­li­gen Stadt folgt.

An den authen­ti­schen Orten, in der ehe­ma­li­gen Woh­nung, im Haus, im Hof, im Trep­pen­haus, im Gar­ten oder an den Stu­dien- und Arbeits­or­ten wer­den die Ver­fol­gungs- und Flucht­ge­schich­ten der frü­he­ren Bewohner*innen gemein­sam mit den Nach­kom­men aus aller Welt wie­der leben­dig, in Gesprä­chen, Lesun­gen, Aus­stel­lun­gen und Musik.

DMAO steht in kon­ti­nu­ier­li­chem Kon­takt mit Zeit­zeu­gin­nen und -zeu­gen sowie Ange­hö­ri­gen von Ver­folg­ten des NS-Regimes u. a. in den USA, Kanada, Uru­guay, Argen­ti­nien, Bra­si­lien, Süd­afrika, Aus­tra­lien, Israel, Eng­land, Schwe­den und den Niederlanden.

Ins­be­son­dere die zweite und dritte Gene­ra­tion von Fami­lien, die die­ses Land nicht mehr betre­ten woll­ten, wen­den sich an uns und möch­ten wis­sen, wo ihre Vor­fah­ren gelebt haben.

Zu DMAO 2022 kamen sechs Zeit­zeu­gin­nen und -zeu­gen sowie 24 Kin­der und Ange­hö­rige aus aller Welt zu den 53 Erin­ne­rungs­ver­an­stal­tun­gen in Frank­furt am Main, Mün­chen, Ham­burg und Ber­lin. Als unsere Gäste sehen und erle­ben sie, dass sich etwas ver­än­dert hat, dass sie in der Hei­mat­stadt ihre Vor­fah­ren will­kom­men sind. Dies ist ein wich­ti­ger Schritt für Ver­söh­nung und gegen Hass.

Auf­grund der Coro­na­pan­de­mie konnte DMAO 2021 nicht an den authen­ti­schen Orten statt­fin­den. Des­halb wur­den für eine Online-Erin­ne­rung 28 Kurz­filme an authen­ti­schen Orten rea­li­siert, zu sehen u. a. auf dem DMAO You­Tube-Kanal.

Das Pro­jekt „Denk Mal Am Ort“ finan­ziert sich durch Spen­den.

Im Jahr 2022 wird „Denk Mal Am Ort“ von der Stif­tung Ber­li­ner Spar­kasse von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern für Ber­lin und der Deut­schen Post­code Lot­te­rie unterstützt.

Von |2022-08-17T10:25:47+02:00August 10th, 2022|Projekt|Kommentare deaktiviert für Pro­jekt der Woche: „Denk Mal Am Ort“