Es gibt immer noch zu viele Menschen, die in Massenunterkünften leben müssen und so kein Recht auf ein menschenwürdiges Leben erhalten. „Zusammenleben Willkommen“ ist ein Projekt des „Mensch Mensch Mensch e.V.“ und vertritt die Überzeugung, dass geschützter Wohnraum Menschenrecht ist. Die aktuellen Zustände in den Massenunterkünften sind jedoch untragbar – sie schaden geflüchteten Menschen und der Gesellschaft. Ein gleichberechtigtes Zusammenleben außerhalb von zentralen Unterbringungsstrukturen ist möglich!
Dafür setzt sich „Zusammenleben Willkommen“ seit 2014 durch Vermittlung, Beratung und antirassistische Bildungsarbeit deutschlandweit ein. Die Vision ist ein menschenwürdiges, dezentrales Wohnen für alle. Um dieser Vision näherzukommen, vermittelt „Zusammenleben Willkommen“ WG-Zimmer für geflüchtete Menschen, kritisiert die zentrale Unterbringung und macht durch die Öffentlichkeitsarbeit das Thema sichtbar. Die Hauptziele dabei sind vor allem die Vermittlung von menschenwürdigem Wohnraum an geflüchtete Menschen sowie die Beratung von Wohnraumsuchenden und -gebenden. Außerdem möchte „Zusammenleben Willkommen“ durch Öffentlichkeitsarbeit und politische Bildung das Thema des dezentralen Wohnens sichtbar machen und Dialoge in der Öffentlichkeit anstoßen. Schließlich werden durch bildungspolitische Aufklärung und Schulungen Freiwillige als Sprachrohre des dezentralen Wohnens ausgebildet, dabei unterstützt „Zusammenleben Willkommen“ lokalen Aktivismus in Kommunen, um Massenunterkünfte abzuschaffen und rassismuskritische Perspektiven zu verankern. Was im Hinblick auf die aktuelle Situation wichtiger ist, denn je!
Zielgruppe sind in erster Linie Menschen mit Fluchtbiografien, die noch in Massenunterkünften leben.
Die Arbeitsweise stellt den Menschen in den Mittelpunkt und ist anti-rassistisch, feministisch und dekolonial, was sich auch in der Teamstruktur, Management, freiwilligen Arbeit und der Organisationskultur widerspiegelt. Der Vermittlungsprozess beginnt mit einer Anmeldung auf der Homepage, dort können sich sowohl Wohnraumsuchende als auch Wohnraumbietende anmelden. Das Vermittlungsteam ist dann bemüht in einem längeren Prozess ein passendes match zu finden. Menschen, die sich freiwillig engagieren sind deutschlandweit in sogenannten Lokalgruppen vernetzt. Sie planen gemeinsam Infostände auf Konzerten und anderen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Koch-Events, offene Beratung etc.
„Zusammenleben Willkommen“ arbeitet eng mit anderen Projekten zusammen, die sich auch mit den Themenfeldern Flucht und Wohnraum auseinandersetzen. Darunter die „Schlafplatz Orga“ und der „KuB“ in Berlin.
Die Arbeit von „Zusammenleben Willkommen“ wird durch die Integrationsbeauftragte des Bundes gefördert, außerdem erhält das Projekt Unterstützung durch Stiftungen, wie die Koepjohann´sche Stiftung und die Heidehof Stiftung.