Bei dem bundesweite Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“ sind Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren eingeladen, sich mit der Geschichte der deutschen Einheit und deren Folgen seit 1989/1990 zu beschäftigen und ihre Beiträge bis zum 1. Februar 2024 einzureichen. Die Gewinnergruppen erhalten ein Preisgeld zwischen 500 und 3.000 Euro und werden zur Preisverleihung im Juni 2024 nach Berlin eingeladen.
Die Jahre nach der Friedlichen Revolution und deutschen Einheit 1989/90 waren für viele Menschen in Deutschland Umbruchszeiten. Zwei völlig unterschiedliche Länder und ihre Bürgerinnen und Bürger mussten zusammenfinden. Das betraf nicht nur die Bereiche Politik und Wirtschaft, sondern auch das alltägliche Leben. Für viele Menschen in Ostdeutschland änderte sich in diesen Jahren die gesamte Lebens- und Arbeitswelt. Einerseits gab es viele neue Freiheiten: Ostdeutsche konnten jetzt zum Beispiel in die ganze Welt reisen. Andererseits war diese Zeit für sie aber auch mit großen Herausforderungen verbunden. Viele mussten umziehen, um einen Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplatz zu finden. Insgesamt waren in diesen Jahren große Teile der Gesellschaft in Bewegung: Viele Menschen, die als Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter in die DDR gekommen waren, mussten in ihre Heimatländer zurückkehren. Westdeutsche zogen etwa als Aufbauhelfer nach Ostdeutschland und gestalteten die Umbrüche mit.
Für Jugendliche in Ostdeutschland veränderte sich neben dem Schulalltag auch die Freizeitgestaltung: Sie bewegten sich nicht länger in den staatlichen Jugendorganisationen, sondern mussten sich neu orientieren. Für welche Bewegungen konnten sie sich nun einbringen? Nach 1989/1990 entstanden neue soziale und politische Bewegungen, andere veränderten sich durch die Umbrüche: Die Umwelt- und Frauenbewegungen aus Ost und West trafen aufeinander und eine junge Generation brachte neue Klima- und Genderaspekte in die Diskussion.
Aber auch rechtsextreme Gruppierungen vergrößerten ihren Einfluss, was zu Hass und Gewalt gegen Migrantinnen und Migranten führte. Wo konnten sich diese Menschen in der Umbruchszeit sicher bewegen?
Der Wettbewerb regt Jugendliche dazu an, die spannende Zeit der Transformation seit der Friedlichen Revolution und deutschen Einheit in den Blick zu nehmen. Das Schwerpunktthema der aktuellen Runde lautet „Gesellschaft in Bewegung“. Mit welcher Art von Bewegung sich die Jugendlichen befassen, entscheiden sie selbst: etwa mit einem Umzug zwischen Ost und West, den neuen Reisefreiheiten oder mit politischen Bewegungen wie der Frauen- oder Umweltbewegung. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Jugendliche können etwa Bekannte und Verwandte zu ihren Erfahrungen nach der Wiedervereinigung befragen. Wie erlebten diese die Zeit nach 1989/90? Und was hat das alles heute noch mit uns zu tun? Von Filmen über Podcasts bis zu Social-Media-Projekten sind alle Formate willkommen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider, und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur richten den Wettbewerb bereits zum dritten Mal gemeinsam aus. Bisher nahmen bereits über 2.000 Jugendliche am Wettbewerb teil und begeisterten die Jury mit vielen spannenden Projekten.
Nähere Informationen zum Wettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“ und zu den Teilnahmebedingungen finden Sie hier.