Pro­jekt der Woche: „projekt.kollektiv“

Ras­sis­mus­kri­ti­sche Per­spek­ti­ven für die Jugend­ar­beit im Kon­text Flucht, Migra­tion und Postmigration

Ziele des Projekts

Das „projekt.kollektiv“ des Infor­ma­ti­ons- und Doku­men­ta­ti­ons­zen­trums für Anti­ras­sis­mus­ar­beit in Nord­rhein West­fa­len (IDA-NRW) hat zum Ziel, junge Men­schen mit Flucht- bzw. Ras­sis­mus­er­fah­run­gen zum einen als Ziel­gruppe päd­ago­gi­scher Ange­bote, ins­be­son­dere aber als Akteu­rin­nen und Akteure für poli­ti­sche und päd­ago­gi­sche Bil­dungs­pro­zesse grund­sätz­lich mit­zu­den­ken und zu stär­ken. Wir wol­len mit unse­ren Ange­bo­ten die Vor­aus­set­zun­gen für eine not­wen­dige ras­sis­mus­kri­ti­sche und diver­si­täts­sen­si­ble Öff­nung und eine Empower­ment-ori­en­tierte Pra­xis­ent­wick­lung der Jugend­ar­beit schaf­fen bzw. mit­ge­stal­ten. Dabei set­zen wir neben Empower­ment-Ange­bo­ten auf die ras­sis­mus­kri­ti­sche Sen­si­bi­li­sie­rung, die Qua­li­fi­zie­rung sowie die Kom­pe­tenz­för­de­rung von haupt- und ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ten­den und Mul­ti­pli­ka­to­rin­nen und Mul­ti­pli­ka­to­ren der Kin­der- und Jugendarbeit.

Zum Hin­ter­grund

Im Jahr 2017 bei IDA-NRW ins Leben geru­fen, war das „projekt.kollektiv“ Teil der insti­tu­tio­nel­len Reak­tio­nen auf den lan­gen Som­mer der Migra­tion 2015. Junge geflüch­tete Men­schen wur­den als „neue Ziel­gruppe“ der Jugend­ar­beit mit beson­de­rem Unter­stüt­zungs­be­darf wahr­ge­nom­men und der För­der­topf „Titel­gruppe 68“ wurde durch das dama­lige Minis­te­rium für Kin­der, Fami­lie, Flücht­linge und Inte­gra­tion bereit­ge­stellt. Diese Mit­tel nutzte das Pro­jekt, um neu nach Deutsch­land migrierte (junge) Men­schen als Akteu­rin­nen und Akteure sowie deren Exper­tise anzu­er­ken­nen und anzu­spre­chen. Im Gegen­satz zu Ansät­zen der „Inte­gra­tion“ und „Hilfe“ leg­ten wir den Fokus auf Empower­ment und Ver­net­zung sowie auf die kri­ti­sche (Selbst-)Reflexion von (päd­ago­gi­schem) Han­deln und eta­blier­ten Strukturen.

Ange­bote

Als jähr­lich geför­der­tes Pro­jekt haben wir seit 2017 diverse For­mate (Qua­li­fi­zie­rungs­rei­hen, Work­shops, Ver­net­zungs­tref­fen etc.) ange­bo­ten. Hier­bei wer­den ins­be­son­dere diver­si­täts­be­wusste Hal­tungs- und Bezie­hungs­ar­beit, gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Aus­hand­lungs­pro­zesse und Ereig­nisse sowie päd­ago­gi­sche und orga­ni­sa­tio­nale Nach­hal­tig­keit berücksichtigt.

Ein Herz­stück des Pro­jekts war die Qua­li­fi­zie­rungs­reihe „Multiplikator:innen der ras­sis­mus­kri­ti­schen Jugend(bildungs)arbeit im Kon­text Migra­tion und Flucht“, in der über­wie­gend junge Men­schen mit Flucht- bzw. Ras­sis­mus­er­fah­run­gen 2019 zu Mul­ti­pli­ka­to­rin­nen und Mul­ti­pli­ka­to­ren aus­ge­bil­det wur­den. Durch u. a. die Her­aus­gabe der Publi­ka­tion „Begeg­nun­gen, Berüh­run­gen, Bewe­gun­gen –Per­spek­ti­ven und Inter­ven­ti­ons­mög­lich­kei­ten für ras­sis­mus­kri­ti­sche Jugend(bildungs-)arbeit im Kon­text Flucht und Migra­tion“ (her­aus­ge­ge­ben 2021 von Cecil Arndt, Cuso Ehrich, Isa­bell May) soll zudem zur Wei­ter­ent­wick­lung von (Fach-)Diskursen bei­getra­gen werden.

(em)power (e)motion

Im Pro­jekt­jahr 2022 steht eine grö­ße­ren Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung im Mit­tel­punkt: „(em)power (e)motion – Dein Fes­ti­val für Bil­dung und Begeg­nung im Kon­text Flucht, Migra­tion und Post­mi­gra­tion“. Orga­ni­siert in Koope­ra­tion mit dem Pro­jekt „Q_munity“ (Que­ere Jugend NRW) und mit Unter­stüt­zung wei­te­rer Part­ne­rin­nen und Part­ner wird die­ses Empower­ment-ori­en­tierte und inter­sek­tio­nal aus­ge­rich­tete Fes­ti­val vom 23. bis 25. Sep­tem­ber 2022 in Köln statt­fin­den. Poli­ti­sche und kul­tu­relle Bil­dung wer­den hier­bei im Sinne einer Com­mu­nity-ori­en­tier­ten Pra­xis zusam­men­ge­dacht. Inter­sek­tio­nale Per­spek­ti­ven und – oft­mals durch hege­mo­niale Struk­tu­ren teils ange­eig­nete, teils unsicht­bar gemachte – mar­gi­na­li­sierte Wis­sens­be­stände und Prak­ti­ken wer­den ins Zen­trum gerückt und der Mit­ge­stal­tung, Auto­no­mie und Exper­tise jun­ger Akteu­rin­nen und Akteure im Feld wird Raum gege­ben. Nicht zuletzt wol­len wir Erfolge fei­ern, denn trotz aller Wid­rig­kei­ten wurde Vie­les sicht­bar gemacht, erschaf­fen, erkämpft und erneu­ert, was den ein oder ande­ren Tanz ver­dient! Mehr Infos zum Fes­ti­val fol­gen in Kürze über die Social Media und wei­tere Kanäle des „projekt.kollektiv“ und von „Q_munity“.

Die Ver­an­stal­tung bie­tet Räume für Empower­men­tar­beit, Bil­dung, Net­wor­king, Aus­tausch sowie Kunst- und Kul­tur­ange­bote, die vor allem junge Men­schen mit Migra­ti­ons-/Flucht­er­fah­rung und/oder Ras­sis­mus­er­fah­rung anspre­chen und stär­ken sollen.

Kon­takt:

projekt.kollektiv@ida-nrw.de (Naomy Touré, Isa­bell May und Cecil Arndt, Projektreferentinnen*)

Mehr Infor­ma­tio­nen über das „projekt.kollektiv“ fin­den Sie hier:

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Bestell­mög­lich­keit Rea­der „Begeg­nun­gen, Berüh­run­gen, Bewegungen“

Von |2022-07-27T10:56:04+02:00Juli 20th, 2022|Projekt|Kommentare deaktiviert für

Pro­jekt der Woche: „projekt.kollektiv“

Ras­sis­mus­kri­ti­sche Per­spek­ti­ven für die Jugend­ar­beit im Kon­text Flucht, Migra­tion und Postmigration