Pro­jekt der Woche: „Good Gam­ing – Well Played Democracy“

Für eine digi­tale Zivil­ge­sell­schaft in Gaming-Communitys

Seit Beginn der Pan­de­mie hat das Thema Gam­ing noch­mals an Popu­la­ri­tät gewon­nen und auch die längst über­fäl­lige Akzep­tanz von Gam­ing als Kul­tur­gut ist ein gan­zes Stück weit gestie­gen. Für Viele sind Video­spiele Mög­lich­keit, um in Zei­ten von Social Distancing soziale Kon­takte auf­recht zu erhal­ten und den All­tag in den eige­nen vier Wän­den ange­neh­mer zu gestal­ten. Neben den vie­len sto­ry­ba­sier­ten Sin­gle­player Spie­len gibt es auch unzäh­lige kom­pe­ti­tive oder koope­ra­tive Online-Games, mit denen sich die Zeit ver­trei­ben lässt. In dem Dis­kurs um Sto­rytel­ling und Wir­kungs­wei­sen von Video­spie­len kommt dabei häu­fig die Frage auf, ob Video­spiele denn auch poli­ti­sche Medien seien oder inwie­fern die Com­mu­ni­tys poli­ti­sche Orte sind. Ein Blick auf das The­men­re­per­toire und das Set­ting aktu­el­ler Games lässt diese Frage schon bei­nah tri­vial erschei­nen. Längst sind Video­spiele und vor allem Online Games im gesell­schafts­po­li­ti­schen All­tag ange­kom­men und set­zen sich zuneh­mend mit mora­li­schen, ethi­schen, aber auch poli­ti­schen Fra­gen aus­ein­an­der. Wäh­rend der größte Teil der Game­rin­nen und Gamer dabei Äuße­run­gen ablehnt, die einen sexis­ti­schen, ras­sis­ti­schen oder ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Ursprung haben, gibt es im Kul­tur­be­reich Games und in Tei­len der ver­schie­de­nen Com­mu­ni­tys auch eine laute, toxi­sche und zu tei­len extrem rechte Min­der­heit, die Video­spiel­wel­ten zu instru­men­ta­li­sie­ren versucht.

Das Pro­jekt „Good Gam­ing – Well Played Demo­cracy“ der For­schungs­gruppe Modell­pro­jekte e.V. (FGM) und der Ama­deu Anto­nio Stif­tung beob­ach­tet und ana­ly­siert, wel­che Rolle Gam­ing in rechts­extre­mer Poli­ti­sie­rung spielt. Zen­tra­les Anlie­gen des Pro­jek­tes ist es, dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass es eben auch in die­sem Digi­tal­be­reich Accounts und Nut­ze­rin­nen und Nut­zer gibt, die ein aus­gren­zen­des Welt­bild auf­wei­sen und/oder Teil rechts­extre­mer Grup­pie­run­gen sind. Vor allem die welt­weit größte Ver­triebs­platt­form für Video­spiele „Steam“ ist ein Ort, an dem toxi­sche Nar­ra­tive oder auch die Glo­ri­fi­zie­rung rechts­ter­ro­ris­ti­scher Atten­tate zu sehen ist. „Good Gam­ing – Well Played Demo­cracy“ lie­fert aber nicht nur einen umfas­sen­den Pro­blem­auf­riss, son­dern setzt sich auch damit aus­ein­an­der, was sowohl Game­rin­nen und Gamer, aber auch Influen­ce­rin­nen und Influen­cer, Eltern und Spie­le­ent­wick­le­rin­nen und -ent­wick­ler gegen die unter­schied­li­chen For­men von Dis­kri­mi­nie­rung unter­neh­men kön­nen. In Fort­bil­dun­gen und Wei­ter­bil­dungs­work­shops wird daher bera­ten, wie sich Aktive in Gam­ing­wel­ten bes­ser gegen Hass im Netz weh­ren kön­nen, wie prä­ven­tive Maß­nah­men zu ent­wi­ckeln sind und wie die eigene Hal­tung effek­tiv plat­ziert wer­den kann.  Neben einer Wis­sens­ver­mitt­lung ent­wi­ckelte das Pro­jekt auch auf einen pro­ak­ti­ven Ansatz. Mit einer ange­pass­ten Form von „digi­tal Street­work“ wird in den Com­mu­ni­tys für ein bes­se­res Dis­kus­si­ons­klima gesorgt. Außer­dem beinhal­tet der Ansatz die Schu­lung von Mode­ra­ti­ons­teams, um mit nicht gefes­tigt rechts­extre­men Game­rin­nen und Gamern in den Aus­tausch zu tre­ten. Letzt­lich setzt sich „Good Gam­ing – Well Played Demo­cracy“ dafür ein, gemein­sam mit Game­rin­nen und Gamern daran zu fei­len, auch in Video­spiel­wel­ten gegen Rechts­extre­mis­mus ein­zu­ste­hen. Für eine starke, digi­tale Zivil­ge­sell­schaft, auch im Gaming!

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt sowie Kon­takt­da­ten fin­den Sie hier.

Von |2021-01-27T13:14:46+01:00Januar 20th, 2021|Projekt|Kommentare deaktiviert für

Pro­jekt der Woche: „Good Gam­ing – Well Played Democracy“

Für eine digi­tale Zivil­ge­sell­schaft in Gaming-Communitys