Mit dem Förderprogramm „Migration und Erinnerungskultur“ möchte die Stiftung
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) eine Perspektiverweiterung für die historische und historisch-politische Bildung in Deutschland unterstützen. Die Stiftung EVZ hält durch die Projektarbeit die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach. Dabei geht es vorrangig um die aktive Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit durch persönliche Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie durch das Gespräch zwischen den Generationen, durch Nutzung neuer Medien, aber auch mittels der entsprechenden Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.
Die geförderten Projekte im Förderprogramm „Migration und Erinnerungskultur“ sollen Personen, die bisher wenig Zugang zur Gestaltung der Erinnerungskultur in Deutschland hatten, aktiv in die historische Bildung einbeziehen. Ziel ist es, verschiedene Gruppen zusammenzubringen. In den Projekten sollen Menschen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrungen, Menschen mit verschiedenen Lebenserfahrungen, Berufen und Familiengeschichten zusammenkommen, um ihre Perspektiven im Bereich der historisch-politischen Bildung einzubringen. Dafür werden neue Bildungsmaterialien entwickelt, Menschen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren inhaltlich und didaktisch qualifiziert, um an historischen Orten oder zu historischen Themen zu arbeiten.
Die Umsetzung der geförderten Projekte ist von dem jeweiligen Projektkonzept abhängig. Im Vordergrund stehen meist die pädagogische Arbeit mit der Gruppe sowie die Entwicklung pädagogischer Methoden für die historische Vermittlungsarbeit und die Erprobung der entwickelten Angebote. Ziel ist es, Menschen, die bisher keinen Zugang zu der Thematik hatten, zu bestärken, in der historischen Bildung aktiv zu werden. Zu den Aktivitäten zählen z. B. Workshops, Schulungen, Besuche an historischen Orten, Vernetzung und Austausch, Fachtagungen, Konzipierung neuer Bildungsangebote und -materialien etc.
Neben der Förderung von Projekten zur Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der historischen Bildung wurde auch ein Auftrag zur Begleitung, Weiterqualifizierung und Vernetzung der Projektträger vergeben. Diesen Auftrag haben derzeit die KOOPERATIVE Berlin und die Bildungs- und Veranstaltungsagentur Labconcepts. Ihre Begleitung ermöglicht eine bedarfsgerechte Betreuung der Projekte und die Kommunikation neuer Erkenntnisse aus den Projekten in die Weiterentwicklungsphase des gesamten Programms.
Im Förderprogramm „Migration und Erinnerungskultur“ werden sowohl etablierte Träger wie beispielsweise die Gedenkstätten, als auch neue lokale und regionale Vereine und Initiativen gefördert. Die Stiftung EVZ hat im Rahmen von zwei Ausschreibungen 2016 und 2018 insgesamt zwölf Projekte gefördert. Hier eine Auswahl aktuell geförderter Projekte: