Projekt der Woche: „Bewegte Zukunft“
„Wie können wir den Sport und die Sportstruktur in einer diversen Gesellschaft wie der unseren gestalten, damit mehr Menschen mit Migrationsgeschichte im organisierten Sport repräsentiert sind?“ – Unter dieser Frage wurde Ende 2021 das Projekt „Bewegte Zukunft“ vom Deutschen Olympischen Sportbund gemeinsam mit der Türkischen Gemeinde in Deutschland ins Leben gerufen.
Was ist das Ziel?
Ziel des Projekts „Bewegte Zukunft“ ist es, den Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte in den Entscheidungsstrukturen des organisierten Sports zu erhöhen. Dafür wurden im ersten Jahr Fokusgruppen in drei Bundesländern umgesetzt. Die Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen dieser Fokusgruppen wurden in den folgenden Projektjahren 2023 und 2024 in insgesamt fünf Teilprojekten in die Praxis umgesetzt. Die Projekte zielten dabei auf unterschiedlichen Ebenen darauf ab einerseits Hürden zu überwinden, aber auch die migrantischen Communities zu empowern sich zu engagieren und ein Amt aufzunehmen. Folgende Teilprojekte wurden dabei umgesetzt: Etablierung einer Quote für Menschen mit Migrationsgeschichte in den Sportstrukturen, Strukturförderung von migrantisch geprägten Sportvereinen, Förderung des Ehrenamts unter Menschen mit Migrationsgeschichte, Kompetenzzentren in den neuen Bundesländern und Gründung einer Interessenvertretung für migrantisch geprägte Sportvereine in Deutschland.
Welche Zielgruppe wird erreicht?
Zielgruppen des Projekts „Bewegte Zukunft“ sind in erster Linie die Strukturen des organisierten Sports und Menschen mit Migrationsgeschichte. Aus den Erfahrungen von drei Jahren Projektarbeit wurde gelernt, dass es seitens der organisierten Sportstrukturen eine Vielzahl an Hürden und Barrieren gibt, die Menschen mit Migrationsgeschichte daran hindern ein Amt, sei es ein Haupt- oder auch Ehrenamt, aufzunehmen. Es ist allerdings auch bekannt, dass Menschen mit Migrationsgeschichte besondere Bedarfe und Zugänge brauchen, um den Weg in die Strukturen des organisierten Sports zu finden. Daher arbeitet das Projekt an beiden Polen. Sowohl beim Empowerment der migrantischen Communities, als auch bei der interkulturellen Öffnung und Sensibilisierung der Strukturen des organisierten Sports.
Wie wird das Projekt umgesetzt?
Das Projekt startete 2022 mit Fokusgruppen in den Bundesländern, NRW, Sachsen und Hamburg. In diesen Fokus-Gruppen wurden Menschen mit Migrationsgeschichte aus dem organisierten Sport, Vertreter migrantisch geprägter Sportvereine und Vertreter der Strukturen des organisierten Sports eingeladen und in insgesamt drei Terminen je Bundesland konnten Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen entwickeln werden, die dem übergeordneten Ziel dienlich sind. In den Folgejahren 2023 und 2024 wurden die von den Fokusgruppen vorgeschlagenen Teilprojekte umgesetzt und am Ende des Kalenderjahres 2024 werden die Ergebnisse des Projektes von einer wissenschaftlichen Evaluation analysiert und der Zielerreichungsgrad bewertet.
Welche Akteure und Förderprogramme gibt es?
Das Projekt ist aus Mitteln des Bundesinnenministeriums und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gefördert. Eine zusätzliche Förderung erhielt das Projekt im Laufe des Projektzeitraums von der UEFA im Rahmen der Euro 2024.