Projekt der Woche: „Starke Lehrer – starke Schüler“
„Starke Lehrer – starke Schüler“ wurde auf Initiative der Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der TU Dresden entwickelt. Das Modellprojekt wurde von 2015 bis 2018 in Sachsen gemeinsam mit dem Sächsischen Ministerium für Kultus durchgeführt und wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hannover extern evaluiert. Von 2019 bis 2022 wurde das Projekt auch in Niedersachsen umgesetzt, gemeinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und der Leibniz Universität Hannover. Seit 2021 ist auch Brandenburg dabei: Gemeinsam mit dem Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, der Universität Potsdam und der Bundeszentrale für politische Bildung wird das Projekt an sechs beruflichen Oberstufenzentren durchgeführt. In Hessen befindet sich das Projekt gerade in der Anfangsphase. Die Stiftung arbeitet hier mit der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Hessischen Kultusministerium sowie der Universität Marburg zusammen.
Das Projekt ermöglicht Lehrkräften die Teilnahme an einem dreijährigen Qualifizierungs- und Coachingprozess im Umgang mit rechtsextrem orientierten Schülerinnen und Schülern. Das Ziel ist es, die bewusste Auseinandersetzung mit demokratiefeindlichen Einstellungen an allgemeinbildenden und insbesondere berufsbildenden Schulen zu fördern. Neben der inhaltlichen Qualifizierung des teilnehmenden Lehrpersonals sollen Supervisions- und Coachingsprozesse die Stärkung der persönlichen Handlungsfähigkeit von Lehrkräften und die Entwicklung des gesamten schulischen Umfeldes unterstützen. Durch das Projekt soll außerdem der Kontakt der Schulen zu Vereinen, Initiativen und Trägern der außerschulischen Jugendarbeit in diesem Bereich gestärkt werden.
„Starke Lehrer – starke Schüler“ richtet sich primär an Lehrkräfte an beruflichen Schulen, um sie in einem kooperativen Prozess für den Umgang mit rechtsextremen Herausforderungen im schulischen Umfeld zu qualifizieren. Es zielt auf Reaktionsstrategien im Umgang mit schon rechtsextrem orientierten Schülerinnen und Schülern ab und trägt somit den Bedürfnissen vieler Lehrerinnen und Lehrer Rechnung, die sich passgenaue Hilfestellung wünschen. Lehrerkräfte werden direkt in ihrem Handeln gestärkt, professionalisieren sich und erlangen Handlungssicherheit im Umgang mit rechtsextremen Einstellungen. Deutlich wurde im bisherigen Projektverlauf, dass die teilnehmenden Lehrpersonen auch im Kollegium mit antidemokratischen und rechtsextremen Haltungen konfrontiert wurden. Deswegen wurde das Lehrerkollegium als eine zweite wichtige Zielgruppe innerhalb der Schule identifiziert.
Für die Durchführung des Projekts ist die Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Bundesländer obligatorisch, insbesondere im Hinblick auf einen Transfer in Regelstrukturen. So wird sichergestellt, dass nach der Modellphase Schulen auf dem Weg zu einer demokratischen Schulkultur und bei der Arbeit gegen Demokratiefeindlichkeit weiterhin unterstützt werden können.
Das Projekt wird an jedem Standort durch einen Beirat kontinuierlich begleitet. Die Durchführung des Projekts wird standortübergreifend extern durch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Nähere Informationen über das Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ finden Sie hier.