Ronald Grätz und Markus Hilgert (Hg.): Innen – Außen. Perspektiven einer integrierten Kulturpolitik
Wie kann eine integrierte Kulturpolitik gestaltet werden, in der das Innen und das Außen stärker ineinandergreifen? Dieser Frage geht der Sammelband „Innen – Außen. Perspektiven einer integrierten Kulturpolitik“ – der neunte Band der Reihe „Perspektive Außenkulturpolitik“, die aktuelle Themen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) beleuchtet – nach.
Innen- und Außenkulturpolitik werden auch als zwei Seiten einer Medaille bezeichnet, so die Herausgeber Ronald Grätz und Markus Hilgert. Doch letztlich ist, wenn die Münze fällt, immer einer oben und einer unten. Die Konsequenz: zu wenig Synergie, zu wenig wechselseitiger Bezug, zu wenig Gemeinsamkeit. Dabei sind Innen- und Außenkulturpolitik gerade angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Digitalisierung, Ungleichheit und Coronapandemie mehr denn je aufeinander angewiesen. Denn: „Innen ist Außen und Außen ist Innen. In einer globalisierten und digitalisierten Welt sind Innen- und Außenkulturpolitik nur als Einheit denkbar“, so Grätz und Hilgert im Vorwort.
Beide versuchen, die Münze zu drehen, sodass sie nicht mehr auf eine Seite fällt, sondern auf dem Rand rotiert und haben dafür mit dem Sammelband einen Raum geschaffen: für neue Synergiebildung, aktuelle Bezüge und langfristige Kooperationen. Dazu versammeln sie das Who’s Who der Kulturpolitik: von Michelle Müntefering und Johannes Ebert über Carsten Brosda und Andreas Görgen, von Olaf Zimmermann und Peter Limbourg über Ulrike Guérot und Hartmut Dorgerloh – um nur einige zu nennen.
Die Autorinnen und Autoren stellen Grundsatzüberlegungen an, berichten aus gelungener Praxis und zeigen auf, was möglich wäre. Neben grundsätzlichen Darstellungen zum momentanen Stand versammelt der Band Erfahrungen von Kulturakteurinnen und -akteuren sowie von Ländern innerhalb und außerhalb Europas. Abgerundet wird das Buch durch Aufnahmen des Fotografen Götz Schleser, der das Verhältnis von Innen und Außen im metaphorischen Sinne beleuchtet: verlassende Orte, die darauf warten, wieder belebt zu werden.
Maike Karnebogen