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Pro­jekt der Woche: „Fabmo­bil“

Ein fah­ren­des Kunst- und Digi­tal­la­bor für die länd­li­chen Räume

In den ländlichen, dezentralen Regionen Ostdeutschlands herrscht ein eklatanter Mangel an kulturellen und künstlerischen Angeboten für junge Menschen. Es gibt wenig engagierende und aktivierende Projekte, die sich an Heranwachsende wenden. Die zunehmende Abwanderung junger Menschen aus den ländlichen Regionen zählt zu den Gründen und Folgen von dieser jugend- und soziokulturellen Unterversorgung.

Das „Fabmobil“ ist ein fahrendes, mit Digital- und Prototypingtechnologie ausgestattetes, Kunst- und Digitallabor. Es bietet Workshops, Kurse und eine offene Medienwerkstatt regelmäßig und regional-mobil für Jugendliche an. Ähnlich einer Fahrbücherei fährt der mit Kreativtechnologie (3D-Drucker, Computer, Robotik, Virtual Reality Headsets, etc.) ausgestattete Bus, begleitet von erfahrenen Workshopleiterinnen und -leitern, wöchentlich Schulen, Kulturzentren und informelle Begegnungsstätten in Sachsen und darüber hinaus an.

Ziel ist es, durch regelmäßiges experimentelles Entwerfen mit neuen Technologien ein tieferes Verständnis für Digitalität zu vermitteln und dabei kulturelle, soziale und gesellschaftspolitische Aspekte zu thematisieren. Das mobile Kunst- und Techniklabor verbindet außerdem in intergenerationellen Angeboten jugendliche „Smartphoneprofis“ mit arbeitserfahrenen und teils pensionierten Technikexperten. So entsteht zusätzlich über einen verstetigten und regelmäßigen Lernprozess ein beidseitiger generationsübergreifender Kompetenztransfer.

Durch den mobilen Charakter des Projektes entsteht eine engere Vernetzung der einzelnen und in der Region verteilten Kultur und Bildungsorte untereinander. Kurs- und Workshopangebote werden wandern, Informationsmaterial wird breiter verteilt und Aufmerksamkeit für ein regionales Kulturangebot generiert.

Das „Fabmobil“ versteht sich als sinnstiftender und mobiler Agent für außergewöhnliche Kultur- und Bildungsangebote. Ein bewusst offenes Kulturlabor, mit kosmopolitischer und interkultureller Ausrichtung für den ländlichen Raum. Es geht um die begleitende Unterstützung und bewusste Transformation der Jugendlichen vom Konsumenten hin zum kulturellen Produzenten. Mit dem „Fabmobil“ wird eine kulturelle Selbstverwirklichung in der Region, berufliche Qualifizierung und breite sozio-kulturelle Teilhabe gefördert. Mobile Workshops, Kurse und kreativ-kulturelle Erlebnisangebote ermöglichen ein ergebnisoffenes Experimentieren und vermitteln ein offenes Gesellschaftsbild.

Das Projekt wird exemplarisch in Sachsen durchgeführt und für eine Adaption für weitere Regionen untersucht und vorbereitet. Zwischenschritte werden auf der Projektwebsite prozessbegleitend dokumentiert und veröffentlicht. Für Jugendliche, Eltern und Interessierte gibt es einen Angebotsüberblick, diverse Workshopformate und Video-Tutorials auf der Website. Durch die starke Vernetzung der Mitglieder des Constitute e.V. in der deutschen Design-, Kunst-, Kultur- und Technologieszene sowie in der Hochschullandschaft können wir die Ergebnisse des Projektes auf Konferenzen, Festivals und kultur-politischen Veranstaltungen präsentieren und zur Diskussionen stellen. Und somit andere überregionale Akteure inspirieren, motivieren und beraten.

Weitere Informationen:

Copyright: Alle Rechte bei Initiative kulturelle Integration

Adresse: https://www.kulturelle-integration.de/2021/11/24/projekt-der-woche-fabmobil/