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Pro­jekt der Woche: „EmpAR­DIO“

Immer wieder sind Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung von (Alltags)Rassismus und Diskriminierung betroffen. Sie machen verletzende Erfahrungen, die weitreichende Folgen für die eigene Identität und die Teilhabe an der Gesellschaft haben.

Diskriminierung und (Alltags)Rassismus sind für Migrantinnen, Migranten und Menschen mit Migrationsbiographie ein alltägliches Problem: ob in der Straßenbahn, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Durch Empowerment-Workshops wollen wir Betroffene ermutigen, sich (wieder) als aktive Akteurinnen und Akteure zu erleben und sich für die eigenen Rechte einzusetzen. In allen ostdeutschen Bundesländern führen wir je drei Empowerment-Workshops durch, die am Wochenende stattfinden.

Oft taucht Alltagsrassismus subtil, scheinbar beiläufig und in Verbindung mit anderen Diskriminierungsarten auf. In den meisten Fällen fehlen den Betroffenen konkrete Ansprechpersonen und/oder Beratungsangebote, an die sie sich wenden können, um eine umfassende Unterstützung zu erhalten.

Das wollen wir mit dem Projekt „EmpARDIO – Empowerment gegen (Alltags)Rassismus und Diskriminierung in Ostdeutschland“ ändern. 2020 startet die Ausbildung von ehrenamtlichen Antidiskriminierungsbeauftragten in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Da sich Betroffene zuerst an Menschen wenden, die sie gut kennen, die gleiche Sprache sprechen und ähnliche Erfahrungen machen wie sie, werden die ehrenamtlichen Beauftragten in den Migrantinnen- und Migrantenorganisationen aktiv sein. Antidiskriminierungsbeauftragte sollen als „Alarmanlagen“ wirken, sie sollen befähigt werden, wirksame Handlungsansätze gegen Rassismus und Diskriminierung für Menschen mit Migrationsbiographie für die Antidiskriminierungsarbeit zu entwickeln, umzusetzen und nachhaltig zu verankern.

Mit der Ausbildung zur/zum Antidiskriminierungsbeauftragten ist das Ziel verbunden, Antidiskriminierungsstrukturen innerhalb der ostdeutschen Verbände und Migrantinnen- und Migrantenorganisationen zu entwickeln. Folgende Projektziele werden dabei verfolgt:

  • Auseinandersetzung mit dem Thema Diskriminierung in allen relevanten Lebensbereichen, wie u. a. Arbeit, Bildung, Behörden/Institutionen, Freizeit
  • Stärkung von Betroffenen durch Empowerment-Workshops
  • Förderung einer allgemeinen, gesellschaftlichen Antidiskriminierungskultur durch die Entwicklung und Stärkung von Handlungskompetenzen und Handlungsmöglichkeiten
  • Entwicklung von Antidiskriminierungsstrukturen innerhalb der ostdeutschen Verbände und Migrantinnen- und Migrantenorganisationen

„EmpARDIO – Empowerment gegen (Alltags)Rassismus und Diskriminierung in Ostdeutschland„ ist ein Projekt des Dachverbandes Migrantenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst) und wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Copyright: Alle Rechte bei Initiative kulturelle Integration

Adresse: https://www.kulturelle-integration.de/2020/04/29/projekt-der-woche-empardio-empowerment-gegen-alltagsrassismus-und-diskriminierung-in-ostdeutschland/