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Pro­jekt der Woche: „UTOPOLIS – Sozio­kul­tur im Quartier“

Ein Klangspielplatz auf einem Marktplatz in Kassel ausgestattet mit einem Mikrofon, über das Passantinnen und Passanten Gesang oder Geräusche beisteuern. Ein Beduinenzelt, umgeben vom tosenden Wuppertaler Verkehr, in dem die Nachbarschaft bei einem Glas Tee auf die Suche nach gemeinsamen Oasen gehen kann. Eine Tafel mit von Seniorinnen und Senioren künstlerisch gestaltetem Geschirr, auf dem diese mitten im Stadtpark zu Kaffee und Kuchen einladen. Alle Aktivitäten verbindet, dass sie den Anwohnerinnen und Anwohnern eine Stimme geben und dazu einladen wollen, die eigenen Geschichten, Nöte, Träume und Ideen zu erzählen. Sie motivieren, sich aktiv an der Mitgestaltung des Stadtteils und seiner kulturellen Angebotsstruktur zu beteiligen.

Eine weitere Gemeinsamkeit: Sie zählen zu den zwölf, ab September 2019 sechzehn Standorten des Bundesprogramms „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“, das die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. seit Herbst 2018 als Koordinierungsstelle fachlich begleitet. „UTOPOLIS“ ist Teil der vom Bundeskabinett im August 2016 beschlossenen ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“, mit der das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die unterschiedlichsten fachlichen Expertisen und Aktivitäten anderer Ressorts im Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ bündelt. Die Bundesvereinigung hat in diesem Kontext im Auftrag Der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ein Konzept entwickelt, welches künstlerische Strategien und Methoden erprobt, um eine vielfältige Nachbarschaft zu erreichen und gerade auch Bewohnerinnen und Bewohner, die zuvor nur wenige Berührungspunkte mit Kunst und Kultur hatten, zur aktiven Mitgestaltung ihres Lebensumfeldes anzuregen.

In vierjährigen Entwicklungsprozessen erproben soziokulturelle Zentren unter der Fragestellung, wie Kunst und Kultur für das Zusammenleben der Gesellschaft in den herausfordernden Stadtteilen genutzt werden können, kreative Beteiligungsformate. In ersten Aktionen geht es darum, an häufig frequentierten öffentlichen Orten auf das Angebot aufmerksam zu machen. Niedrigschwellige, aufsuchende künstlerische Formate sollen neugierig auf Mitwirken und Teilnahme machen und erste Stimmungsbilder sammeln, welche kulturellen Angebote sich die Bewohnerinnen und Bewohner für ihren Stadtteil erhoffen und welche Themen für sie von Interesse sind. Im kontinuierlichen Austausch mit der Bewohnerschaft entwickelt sich sukzessiv eine Reihe von unterschiedlichen kulturellen Aktivitäten, die den Kern der vierjährigen Modellprojekte bilden.

Ein wichtiges Herzstück des Programms ist die begleitende Webseite in Form eines digitalen Werkzeugkoffers („Toolbox“), der die in den Quartieren erprobten Instrumente kultureller Vermittlung und Teilhabe zusammen mit anderen Methoden gebündelt zur Verfügung stellt. Erfahrungen werden reflektiert und kommentiert, Good Practise lädt ebenso zum eigenen Ausprobieren ein wie ein Blog zu diversen Themenfeldern kultureller Stadtteilarbeit.

Weitere Informationen zu den zwölf Standorten sowie zur „Toolbox“ finden Sie hier.

Copyright: Alle Rechte bei Initiative kulturelle Integration

Adresse: https://www.kulturelle-integration.de/2019/07/24/projekt-der-woche-utopolis-soziokultur-im-quartier/