Maike Karnebogen 13. Juni 2019 Logo_Initiative_print.png

Katha­rina Mah­ren­holtz und Dawn Parisi: Hori­zont und Hängematte

Der „Horizont“ aus Griechenland, der „Keks“ aus England und das „Shampoo“ aus Indien – eingewanderte Wörter bereichern die deutsche Sprache, das beweist auch das Autorinnenduo Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi.
Ob aus Nachbarländern wie Frankreich und Italien, aus dem Arabischen, aus Malaysia, Westgrönland oder Australien – ein Fünftel des deutschen Wortschatzes besteht aus eingewanderten Wörtern, die aus verschiedenen Ländern und Kulturen der Welt übernommen wurden. 100 davon, von A wie Adieu bis Z wie Zoff, wird in „Horizont und Hängematte“ auf den Grund gegangen.

Nicht nur die Herkunft der Wörter und ihre Ankunft in der deutschen Sprache, sondern auch ihr Geschichte, der meist etappenreiche Reiseweg, Synonyme und oft amüsante Zusatzinformationen werden beschrieben – Pyjama reimt sich auf Obama. So stand beispielsweise für das Wort „Chauvinismus“ einer Legende nach der glühende Nationalist Nicolas Chauvin Pate, der unter Napoleon diente. „Roboter“ betraten zum ersten Mal 1920 in einem Theaterstück die Bühne und das Wort „tätowieren“ stammt aus Polynesien und kam über England und Frankreich im 18. Jahrhundert nach Deutschland. Die stimmigen Illustrationen bereichern die (Sprach-)Reise, die zeigt, wie sehr Länder und Kulturen voneinander profitieren.
„Horizont und Hängematte“ ist empfehlenswert für alle, die sich auf eine linguistische und humorvolle Weltreise begeben wollen. Den Autorinnen ist dabei voll und ganz beizupflichten: Zum Glück ist unsere Sprache offen für Migration, denn ohne eingewanderte Wörter wäre sie definitiv ärmer.

Maike Karnebogen

Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi. Horizont und Hängematte. Berlin 2019

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