Zusammenhalt in Vielfalt
15 Thesen zu kultureller
Integration und Zusammenhalt
Die Thesen zum Download
Mit den nachfolgenden 15 Thesen wollen wir, die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration, einen Beitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt in Vielfalt leisten. Die Mitglieder vertreten dabei ein breites Spektrum an Institutionen und Organisationen, verschiedene politische Ebenen und Interessen. Sie stehen für ein vielfältiges Engagement und den Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft. Integration betrifft alle in Deutschland lebenden Menschen. Jede und jeder kann hierzu einen Beitrag leisten. Wir laden dazu ein, sich mit diesen Thesen zu beschäftigen, sie zu verbreiten und mit Leben zu füllen.
Präambel
Integration betrifft alle Menschen in Deutschland. Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann weder verordnet werden, noch ist er allein eine Aufgabe der Politik. Vielmehr können alle hier lebenden Menschen hierzu beitragen. Deutschland ist ein vielfältiges Land. Seit Jahrhunderten leben hier Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Die Mehrzahl derjenigen, die aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind, fühlt sich hier zuhause, viele sind inzwischen Deutsche. Mit Solidarität haben Gesellschaft und Politik auf die Ankunft vieler Geflüchteter reagiert. Solidarität gehört zu den Grundprinzipien unseres Zusammenlebens. Sie zeigt sich im Verständnis untereinander und in der Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer – wir treten für eine solidarische Gesellschaft ein.
Kultur trägt neben der sozialen Integration und der Integration in Arbeit wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Kulturinstitutionen vermitteln Geschichte und Gegenwart Deutschlands und ermöglichen eine Auseinandersetzung mit den Werten der Gesellschaft – wir setzen auf die Vermittlungskraft von Kultur.
Zuwanderung verändert eine Gesellschaft und erfordert Offenheit, Respekt und Toleranz auf allen Seiten. Dies ist ein langwieriger Prozess, in dem um Positionen gerungen werden muss. Das Schüren von Ängsten und Feindseligkeiten ist nicht der richtige Weg – wir stehen für eine weltoffene Gesellschaft.
Der europäische Einigungsprozess ist nicht nur ein Garant für Frieden in Europa und eine wichtige Grundlage für Wohlstand und Beschäftigung, er steht zugleich für kulturelle Annäherung sowie für gemeinsame europäische Werte – wir wollen ein einiges Europa.
Wir legen für die nachfolgenden Thesen den Kulturbegriff zugrunde, der von der UNESCO-Weltgemeinschaft in der „UNESCO-Weltkonferenz zur Kulturpolitik“ 1982 in Mexiko formuliert wurde.
Der UNESCO-Kulturbegriff stellt darauf ab, dass „die Kultur in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden kann, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen.“
Nachwort
Wir, die Initiatoren und Mitglieder der Initiative kulturelle Integration, treten für die oben formulierten Thesen ein. Wir tragen sie als Vertreterinnen und Vertreter in unsere Verbände und Organisationen, in die Politik, in die Kirchen und Religionsgemeinschaften, in die Medien; sie finden dort eine breite Unterstützung. Wir laden dazu ein, sich diesen Thesen anzuschließen, sie zu verbreiten und mit Leben zu erfüllen. Wir wollen für diese Positionen werben, darüber ins Gespräch kommen, Begegnungen organisieren und Vorbehalte abbauen.
Verfasser
ARD, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände, Bundesministerium des Innern, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Deutsche Bischofskonferenz, Deutscher Beamtenbund und Tarifunion, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutscher Journalisten-Verband, Deutscher Kulturrat, Deutscher Landkreistag, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Olympischer Sportbund, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher Städtetag, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Evangelische Kirche in Deutschland, Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen, Koordinationsrat der Muslime, Kultusministerkonferenz, Neue Deutsche Organisationen, Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, Verband Privater Rundfunk und Telemedien (seit 21. Mai 2018 VAUNET – Verband Privater Medien), ZDF, Zentralrat der Juden in Deutschland